Café Einbrand – Kaffee-Hotspot in der Südstadt
Dem Schuster rät das Sprichwort, bei seinen Leisten zu bleiben. Dass dieser Rat auch der falsche sein kann, dafür ist Ela das beste Beispiel. Gemeinsam mit ihrem Mann Patrick hat sie nicht nur eine Kaffeerösterei gegründet, sondern auch die nächste Stufe gezündet: ein eigenes Café mitten in der Kölner Südstadt. Einbrand heißt es – genauso wie der dazugehörige Kaffee. Und wer den probiert, wird es nicht nur verstehen, sondern auch schmecken: Manchmal braucht es einfach nur ganz viel Leidenschaft und eine ordentliche Portion Ehrgeiz, um einen Schuster – oder wie in diesem Fall: eine Personalreferentin – zum Rösterei- und Café-Besitzer zu machen.
Tatsächlich hat Ela ihre Brötchen lange Zeit anderswo verdient. Fernab von Kaffee und Gastronomie. Als Kaffee dann aber auch hierzulande nicht mehr nur als dunkle Plörre, sondern vielmehr als schwarzes Gold verstanden wurde, packte es erst ihren Mann Patrick und dann auch sie selbst. Gemeinsam tauchten sie ab in die Welt des Kaffees, tauschten sich mit Profis aus, um schließlich in Bonn selbst eine Kaffeerösterei zu gründen. Eine, die auf Spezialitäten-Kaffee aus schonender und vorwiegend dunkler Trommelröstung spezialisiert ist.
Seither gibt es die chicen Einbrand-Kaffeepäckchen mit der Ziege drauf. Natürlich sind weder Name noch Logo Zufall. Der Ziege, die Kölner als Geißbock Hennes missverstehen könnten, wird nämlich nachgesagt, den Kaffee entdeckt zu haben. Vor Jahrhunderten soll ein Hirte in der Region Kaffa die Tiere beim Futtern der roten Früchte beobachtet haben. Ergebnis war eine ziemlich aufgekratzte und schlaflose Herde mitten im heutigen Äthiopien. Einbrand wiederum ist der Fachbegriff für den Feuchtigkeitsverlust der Bohne, der beim Rösten entsteht.
So weit, so schön. Noch viel schöner finden wir es natürlich, dass inzwischen nicht nur die Einbrand Kaffeerösterei, sondern auch das dazugehörige Café in der Kölner Südstadt zu Hause ist. Während die Rösterei seit Anfang 2017 am Großmarkt sitzt, hat Ela ihr Kleinod für Kaffeeliebhaber im April 2018 an der Bonner Straße 38 eröffnet. Chic sieht es aus, viel Naturholz, schwarze Akzente – und die Ziege, die darf natürlich auch nicht fehlen. Kaum zu glauben, dass all das Patricks Marke Eigenbau entspringt.
Herzstück ist ohne Frage die La Marzocco. Die Siebträgermaschine in schlichtem Schwarz sorgt für den perfekten Espresso. Je nach Bestellung verwandelt Ela den – dank Schulung bei der zweifachen Barista-Meisterin Erna Tosberg – mit Milch vom Hielscher Hof zum perfekten Cappuccino, Flat White oder Café Latte. Wer Filterkaffee bevorzugt, bekommt diesen aus dem v60-Handfilter. Auch Kaffee aus Chemex, French Press und Aeropress-Brühverfahren soll es demnächst geben.
Weil Kaffee ohne Kuchen nur halb so schön wäre, wird im Einbrand natürlich auch die süße Abteilung bedient. In diesem Fall legt Ela allerdings nicht selbst Hand an, sondern setzt auf die Expertise der Bäckerei Wiens in Nippes. Neben einem New York Cheesecake mit intensiver Vanille-Note gibt es eine glutenfreie Schoko-Meersalz-Tarte und veganen Apfel-Chai-Kuchen. Wer Herzhaftes bevorzugt, kann hier zwischen Broten mit verschiedenen hausgemachten Aufstrichen wählen. Für den Start in den Tag gibt es auf der Karte außerdem hausgemachtes Granola mit Joghurt und Früchten.
Die wichtigsten Facts zum Café Einbrand
Unbedingt probieren: Cappuccino und dazu ein Stück Cheesecake
Besonderheit des Ladens: die Kaffeebohnen stammen aus der eigenen Rösterei
Mit wem gehst du hin: Kaffeetanten und Kuchenmäusen
Preise: Kaffeegetränke zwischen 1,80 – 3,20 Euro, Kuchen 2,80 – 3,50 Euro, Brote 3,60 Euro
Einbrand | Bonner Straße 38, 50677 Köln | bis Ende Mai: Montag – Samstag: 10–18 Uhr, ab Juni: Montag – Freitag: 8–18 Uhr, Samstag – Sonntag: 10–18 Uhr | Mehr Info