11 richtig kölsche Kneipen, die ihr kennen solltet

"Jommer en andere Kaschämm" lautet eine Zeile des promillefreundlichen Schlagers von den Höhnern. Der kölsche Begriff "Kaschämm" heißt korrekt übersetzt Spelunke, wird in Köln aber als Bezeichnung für eine kölsche Kneipe genutzt. Wer die Seele Kölns ergründen will, muss eine der vielen Veedelskneipen unbedingt von innen gesehen haben. Doch was macht eine richtig kölsche Kneipe eigentlich so aus? Wir haben für euch 11 Kaschämm rausgesucht, die das Kölner Lebensgefühl am besten verkörpern.

© Christin Otto

1
Blues und Lebensweisheiten im Durst

Es riecht nach Bier und kaltem Rauch, aus den Boxen erklingt Blues. Die Einrichtung ist schlicht gehalten, ein Kicker, Stehtische, das war’s. Auf der großen Tafel neben der Theke stehen abwechselnd Lebensweisheiten und hinter der Theke meistens Barkeeper und Schauspieler Jürgen Reinecke. Im Sommer 2017 spielte Reinecke im Stück "Die Legende des heiligen Trinkers" mit, welches im Rahmen des Sommerblut-Festivals im Durst aufgeführt wurde. Das leicht heruntergekommene Aussehen dieser Kneipe gibt ihr den zwanglosen Touch, der den Durst in der Künstler-Szene so beliebt macht.

© Christin Otto

2
Ein "Krönchen" im Knobelbecher geht immer

Der Name ist beim Knobelbecher Programm. Naja, fast. Denn eigentlich ist der Knobelbecher vor allem für seine gute Seele Uschi und seine Kegelbahn bekannt. Das typische Eckkneipen-Aussehen mag den Eindruck erwecken, dass hier nur die Generation unserer Großeltern hingehen würde. Allerdings führt die schnittige Lage des Knobelbechers mitten im Belgischen Viertel dazu, dass vom Start-up-Gründer bis zur Beamtin im Ruhestand eigentlich fast alles anzutreffen ist. Motto: Ein "Krönchen" (Mariacron) im Knobelbecher geht immer.

© Christin Otto

3
Der Berg Krug – Ehrenfelds sympathische Kölsch-Kneipe

Nur eine gute Häuserecke von den Hängenden Gärten entfernt, wo sich abends mit Vorliebe das hippe Ehrenfelder Volk trifft, geht es im Berg Krug weitaus gediegener zu – wie in einer urkölschen Kneipe von anno dazumal eben. Das Publikum, das sich hier Tresen versammelt, hat seine jungen wilden Jahre meist schon hinter sich gelassen. Der höhere Altersschnitt tut der Gemütlichkeit aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Stammgäste schnacken mit dem Thekenpersonal, man kennt sich, man fühlt sich wohl – daran hat sich zum Glück auch seit dem Tod von Aggi, der guten Seele des Hauses, nichts geändert. Die Töchter der verstorbenen Kneipenbesitzerin führen den Berg Krug in ihrem Sinne weiter. Und so sitzt man hier auch weiterhin zwischen allerlei Nippes und Klimbim, trinkt Kölsch zwischen bunt dekorierten Wänden und genießt kölsche Kneipenkultur at it's best.

© Nada Assaad

4
Flimm und Kölsch en masse in der Barbarossaschänke

In der Barabrossa-Schänke werden kölsche Traditionen gepflegt. Hier gibt’s Flimm und Kölsch en masse, es sei denn, die Besucher*innen legen den Bierdeckel auf das leere Kölschglas. Das markiert das stille Abkommen zwischen Barkeeper und Gast, dass man nichts mehr trinken möchte. In der Barbarossa-Schänke gilt: Wer hier her kommt, muss den Eckkneipen-Jargon draufhaben.

© Nada Assaad

5
Bürgerliche Küche und Kegelbahn im Kleinen Finanzamt

Anders als die Behörde, die uns in regelmäßigen Abständen den Schweiß auf die Stirn treibt, ist das Kleine Finanzamt ein Hort der Geselligkeit. Hier kann man Kölsch trinken, kegeln und sogar essen. Das kleine Lokal in der Nähe des Barbarossaplatztes beschreibt sich als “Kölsche Kultkneipe mit Bürgerlicher Küche und Kegelbahn” und hat sich damit zurecht einen Platz in unserer Liste verdient.

© Trierer Eck

6
Kölsche Kost auf der Terrasse vom Trierer Eck

Das Trierer Eck bezaubert mit einer gemütlichen Außengastronomie im Landhaus-Stil, die gerade jetzt im Sommer zum Verweilen einlädt. Wenn man spontan Hunger bekommt, kann man zwischen Klassikern wie Currywurst oder dem typisch kölschen Halven Hahn wählen. Die Gaststätte hat eine beachtliche Fanbase und durfte schon Fernsehmoderatorin Dunja Hayali als Gast begrüßen.

© Christin Otto

7
Päffgen und Kotelett im Lommerzheim

Einen Schönheitspreis gewinnt das "Lommi" mit seinem rustikalen Aussehen zwar nicht, trotzdem ist es die Mutter aller kölscher Kaschämmen. Über das Lommerzheim gibt es Lieder, einen Wikipedia-Eintrag und die Straße gegenüber heißt "Hans-Lommerzheim-Straße". Mehr Kult geht nicht. Zu verdanken ist all das dem ehemaligen Besitzer Hans Lommerzheim, der die Gaststätte zusammen mit seiner Frau Annemie über 40 Jahre geführt hat. Mit seiner Art begeisterte er Stammkund*innen und Touris ein halbes Jahrhundert lang, bis er im Jahre 2005 verstarb. Kult ist das "Lommi" aber noch immer. Wer hier essen und trinken möchte, muss früh da sein, denn oft bildet sich schon nachmittags eine Schlange. Was man hier isst? Das berühmte Kotelett mit Schmorzwiebeln natürlich! Außer es ist Aschermittwoch, denn dann steht auch im "Lommi" das traditionelle Fischessen auf dem Plan. Dazu gibt es süffiges Päffgen – bei schönem Wetter auch im Biergarten.

  • Lommerzheim Siegesstraße 18, 50679 Köln
  • Montag, Mittwoch – Samstag: 11–14.30 Uhr und 16.30–0 Uhr, Sonntag: 10.30–14.30 Uhr und 16.30–0 Uhr
© Christin Otto

8
Kölsche Tradition in der Ubierschänke

Die wohl traditionsreichste kölsche Kneipe in der Südstadt ist die Ubierschänke. In der Eckkneipe am Ubierring wurden bereits viele Künstler entdeckt, denn die "Schänke" ist nicht nur für die Fußballübertagungen – vor allem wenn der 1.FC Köln spielt – beliebt, sondern auch für die Konzerte, die hier hin und wieder stattfinden. Viele bekannte kölsche Bands haben in der Kneipe ihre Karriere begonnen. Eine besondere und wilde Zeit ist in der Ubierschänke natürlich die fünfte Jahreszeit – nicht umsonst gehört sie zu den beliebtesten Karnevalskneipen in der Südstadt.

© Carolin Franz

9
Fußball, Kickern und Mexikölner in der Kölschbar

Die Kölschbar ist eine Mischung aus Eckkneipe und Bar. Ihre sympathischen Besitzer, Malte Böttges und Dennis Busch, saßen einst selbst als Stammgäste an der Theke. Als ihrer Stammkneipe vor einigen Jahren das Aus drohte, übernahmen sie spontan das Ruder. Seitdem ist die KB, wie sie kurz von Stammgästen genannt wird, nicht mehr aus der Kneipenszene in Köln wegzudenken. In der Kölschbar kann man Dortmundspiele verfolgen, bei Welt- und Europameisterschaften mitfiebern, den Mexikölner – die hauseigene Variante des Mexikaners – probieren, Kölsch oder Gin Tonic trinken oder einfach ein bisschen kickern.

  • Kölschbar Lindenstraße 56, 50674 Köln
  • Montag – Donnerstag: 18–1 Uhr, Freitag: 18–4 Uhr, Samstag: ab 15 Uhr, Sonntag: geschlossen, außer bei Fußball
© Torburg

10
Torburg – eine Institution in der Südstadt

Die Torburg ist seit mehr als 20 Jahren eine Institution in der Kölner Südstadt. In der urigen Kneipe am Kartäuserwall dürft ihr euch nicht nur auf Kölsch, sondern auch auf Live-Musik, Blues, Soul, Jazz, Rock, guten Whiskey, leckere Frikadellen und kölsche Herzlichkeit freuen. Das geht übrigens auch – ob bei Sonnenschein oder Regenschauer – an der frischen Luft, denn die Torburg hat eine große Terrasse. Während des Straßenkarnevals ist die Terrasse zwar zu, dafür wird hier aber besonders ausgelassen geschunkelt, gesungen und gefeiert.

© Nada Assaad

11
Kölsche Tradition im Alt Neppes

Das “Alt Neppes” liegt, wie der Name schon verrät, in Nippes. Wer diese Eckkneipe betritt, merkt schnell, dass man hier Wert auf Tradition legt. Die Einrichtung ist bis auf die Fenster der Original-Bestand aus der Gründungszeit der Kneipe. Im Alt Neppes gibt es alles, was das kölsche Herz begehrt, inklusive einer kleinen Außengastronomie. Wer durch Nippes flaniert, sollte unbedingt mal hier reinschauen.

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