Kölschvergnügen mit "The Voice"-Kandidatin Frau Winzig aka Mascha Winkels

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Die Kölnerin Mascha Winkels, die als Sängerin und auf Youtube als "Frau Winzig" bekannt ist, verzaubert zur Zeit die „The Voice of Germany“- Coaches und die Zuschauer. Bei den sogenannten „Blind Auditions“ konnte sie sie alle überzeugen, denn nicht nur ein Coach, sondern direkt alle vier drehten sich um und wollten Mascha in ihrem Team haben. Aber auch in Köln – und natürlich auch an vielen anderen Orten – beeindruckt "Frau Winzig" die Menschen mit ihrer Stimme. In unserer neuen Folge Kölschvergnügen gesteht uns Mascha Rede und Antwort. Wir drücken der sympathischen Kölnerin für die anstehenden Battles fest die Daumen!

1. Was macht dich zum Kölner?
Jedes Mal, wenn ich von einem Konzert nach Hause komme und die Domspitzen von Weitem seh, fängt mein Herz an zu flattern und mich überkommt so ein Gefühl von Heimat. Das passiert mir immer, egal, ob ich nur ein paar Stunden weg war oder mehrere Wochen. Ich bin viel zu Fuß in der Stadt unterwegs und komme oft am Dom vorbei. Ich kann es nicht lassen: Jedes Mal bleibe ich stehen und betrachte "meinen" Dom. Und mittlerweile wohne ich schon acht Jahren hier. Das passiert dir, denke ich, nur als Kölner.

2. Warum schlägt dein Hätz für diese Stadt?
Ich bin so verknallt in Köln. Wenn du neu in der Stadt bist, setzt du dich einfach in eine Bar und hast nach einer halben Stunde drei neue Freunde. So habe ich auch meine Musikkumpels Dan O'Clock, Joel Ney und Amin Afify kennen und lieben gelernt. Wir haben uns bei einem Bier verquatscht und auf einmal Konzerte zusammen gespielt. Genauso lief‘s mit meinem Drummer, Merlin Zambra. Auf einem Konzert von mir haben wir uns getroffen, ein paar Bier zusammen getrunken und auf einmal waren wir eine Band. Eigentlich ist Köln ein Dorf: Jeder kennt jeden und jeder darf sein, wie er will – das liebe ich.

3. Dein Lieblingsveedel?
Das Eigelsteinviertel – da ist alles bunt. Im türkischen Supermarkt um die Ecke gibt’s alles, was das Herz begehrt, der Lieblingskioskbesitzer kennt dich beim Namen, das "Café Jlöcklich" verzaubert dich immer wieder und im "Greesberger" oder am Mäuerchen am Hansaring kann man sich mal das ein oder andere Kölsch mit dem ein oder anderen Musiker genehmigen. Ich treibe mich aber auch oft im Belgischen Viertel rum, weil es am "Kölnkiosk" den besten Kaffee der Stadt gibt.

4. Dein Lieblingsort in Köln?
Die "SonnenscheinEtage" – hier arbeite ich an der Bar, wenn ich mal nicht gerade mit meinem Drummer durchs Land ziehe und Konzerte spiele. Wir sind alle eng befreundet, leben oben auf dem "Beach" ohne Uhr und ohne Zeitgefühl. Arbeit kann man das fast schon nicht mehr nennen – eher Urlaub, obwohl wir den ganzen Tag Cocktails mixen und versuchen, mit unserem Strand auf dem Dach andere Leute glücklich zu machen.

5. Was zeigst du Freunden, die von außerhalb zu Besuch sind?
Auf meinen Reisen habe ich viele, viele Leute aus aller Welt kennengelernt. Mit allen, die mich besucht haben, bin ich mindestens einmal auf den Dom raufgestiefelt und den Rhein entlang flaniert – komplettes Touriprogramm also. Meine Kumpels nehme ich (wenn ich mal rausgehe) auf einen Vino mit ins "Scheue Reh", auf einen Gin mit ins "The Bär" oder zum Essen ins "MB Café" (Insidertipp – die beiden Köche sind der Hammer). Ich bin aber ehrlich gesagt die totale Kellerassel und sitze am liebsten mit meinen Freunden auf meiner Fensterbank.

6. Wohin nimmst du deine Eltern mit?
Keine Ahnung wie das passiert ist, aber meine Eltern sind irgendwie in die Falafelbude "Habibi" am Zülpicher Platz verknallt. Irgendwie treffen wir uns immer da. Das sind ja auch richtige Habibis da und es schmeckt einfach.

7. Wo trinkst du dein Kölsch am liebsten?
Ganz ehrlich? Am Liebsten einfach auf der Straße. Es gibt nichts Schöneres als mit nem Kioskbierchen auf meinem Lieblingsmäuerchen am Hansaring, am Eigelsteintor, am Rhein oder bei meinen Kumpels von "Diefenthal 1905" zu sitzen und Leute zu beobachten. Ich frage mich dann immer, was der- oder diejenige so im Leben macht. Ich verrate euch jetzt mal ein Geheimnis: Am Liebsten trinke ich Pils!

8. Wenn du eine Sache an Köln ändern könntest – was wäre es?
Es ärgert mich, dass Köln momentan auch das letzte Fleckchen Kultur zerstört bzw. so tolle Projekten wie u.a. der "SonnenscheinEtage" riesige Steine in den Weg legt. Ich könnte so viel aufzählen – erinnert ihr euch noch an den "Schrebergarten", die "Papierfabrik", "Jack in the Box" und den "Sensor Club"? Ich will das "Underground" fast nicht erwähnen. Auch mit der "Stapelbar" und dem "Helios" ist es bald vorbei. Mein Herz blutet, wenn ich dabei zusehen muss, wie die schönsten Orte der Stadt kaputt gemacht werden. Kölner Kultur ist doch mehr als Karneval!

9. Was vergnügt dich am meisten?
Mich vergnügt es am meisten, mit meinem Drummer Merlin Zambra durch‘s Land zu ziehen, Konzerte zu spielen und die ganzen Leute kennenzulernen, die mich auf meiner Musikerreise begleiten und unterstützen. Für mich gibt es nichts Schöneres als nach meinen Konzerten Fans zu treffen und ein wenig zu quatschen. Aber ich mag es auch, wenn es dann wieder ruhiger wird, wir einen Kaffee trinken und das Leben einfach das Leben sein lassen – wenn auch nur für einen kleinen Moment, bis die Reise weitergeht.

10. Karneval ist für dich?
Die Hölle – sorry, Köln. Sobald der Karneval beginnt, suche ich das Weite. Ich glaube, das Weiteste war Rio de Janeiro. Ich finde es ätzend, dass der Karneval zu nem Fickmichfickdichsexuellebelästigungstag verkommt. Überall besoffene Leute, die die Stadt vermüllen und vollkotzen. Ich habe das Gefühl, dass der Karneval von vielen als Freifahrtschein genutzt wird. Sorry, aber das geht gar nicht. Klar, sowas wie die Stunksitzung ist was anderes, aber das, was auf den Straßen abgeht, gebe ich mir nicht mehr. Seit ich den Karneval in Rio erlebt habe, wo die Leute auf der Straße tanzen und es tatsächlich ums Spaß haben und nicht ums Saufen geht (klar, der Karneval dort hat auch seine Schattenseiten, aber trotzdem), kann ich den Kölner Karneval irgendwie nicht mehr ertragen. Ihr fragt euch bestimmt, wie man Kölner sein kann ohne Kölsch zu lieben und den Karneval zu feiern – aber wie gesagt: Köln ist doch mehr als das.

11. Was möchtest du in diesem Leben unbedingt noch machen?
Puh. Es gibt so viele Dinge, die ich gerne noch tun würde: Am Liebsten möchte ich die ganze Welt bereisen. Die 29 Länder, die ich bisher gesehen habe, reichen mir noch nicht. Momentan träume ich davon, mir einen Bus auszubauen, ins Auto zu ziehen und dort hinzufahren, wo die Leute meine Musik hören wollen. Aber nach Köln würde ich immer wieder zurückkehren.

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