Köski Royal – das vielleicht schönste Büdchen der Stadt

© Christin Otto

Köln ohne Büdchen – das ist ähnlich unvorstellbar wie Köln ohne Dom. Das „Büdche“, es ist ein Stück Heimat. Der Ort, an dem der Stammkunde ungefragt die richtige Schachtel Zigaretten auf den Tresen gelegt bekommt. Der Ort, wo wir mit einer Tüte Gemischtem zurück in unsere Kindheit reisen. Ein Ort, an dem wir uns mit Freunden treffen. Weil dort immer ein kühles Kölsch auf uns wartet. Ein Kleinod des Großstadtlebens.

Ein solches Kleinod hat auch Charlotte geschaffen. Nur dass ihr „Köski Royal“ in Braunsfeld dann eben doch ganz anders ist als all die anderen Büdchen, in denen die Dosenravioli direkt neben dem Klopapier stehen. Statt Bockwurst und Automaten-Kaffee gibt es bei Charlotte Cappuccino aus der Siebträgermaschine und Backwaren von Zeit für Brot. Statt überlagertem Mäusespeck gibt es italienische Tartufini und spanische Blanxart-Schokolade. Und statt Dosenfutter und Jocobs Krönung stehen Chutneys und die hauseigene Kaffeeröstung von Tim&Sebastian’s in den Regalen. Eine royale Version des Büdchens eben.

© Christin Otto
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Inspirieren lassen hat sich Charlotte bei alldem von der Geburtsstätte des Büdchens – und die liegt nicht etwa in Köln, sondern in der Türkei. Dort gab es den „Köşk“ nämlich schon vor Jahrhunderten. Allerdings nicht als Trinkhalle, sondern als Gartenpavillon in Palastanlagen. Heute werden diese türkischen Vorläufer des kölschen Büdchens auch als „Orte des Lustwandelns“ umschrieben. „Diese Beschreibung hat mich sofort überzeugt“, sagt Charlotte. Kein Wunder also, dass sie mit ihrem Köski Royal genau das geschaffen: einen Ort voller schöner Dinge, die Lust auf mehr machen.

Schnöder Standard ist im Köski Royal nichts. Das gilt selbst für’s Bier. Mit dem Pauli Pils und dem Miess Wiess hat Charlotte gleich zwei Eigenmarken im Angebot. In Sachen Softdrinks setzt das Köski Royal auf Voelkel-Säfte sowie Säfte und Ingwer-Shots von Kaltpresse. Cola gibt es genauso wenig wie Zigaretten. "Ich selbst rauche nur nicht, weil ich nie Zigaretten da habe", scherzt Charlotte – und erspart nicht nur sich, sondern auch ihren Gästen die ungesunde Versuchung.

© Christin Otto
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Doch nicht nur beim Sortiment, sondern auch optisch hebt sich der Köski von anderen Büdchen ab. An weißen Plastiktischen muss hier niemand stehen. Stattdessen gibt es drinnen eine kleine gemütliche Sitzecke mit Grünpflanzen und bunten Kissen. Die begrünte Deko hat Charlotte in Amsterdam besorgt, die stylishen Boho-Kissenbezüge stammen vom Berliner Label „Wild Heart Free Soul“ – und beides darf gekauft werden.

Für die Braunsfelder jedenfalls ist der Köski Royal ein echter Gewinn – nicht nur, weil sie dort ab sofort mit richtig gutem Kaffee und Zimtschnecken in den Tag starten können, sondern auch, weil das Veedel nun das vielleicht schönste Büdchen der Stadt sein eigen nennt.

© Christin Otto

Unbedingt probieren: Kaffee aus hauseigener Köski-Röstung von Tim&Sebastians und dazu eine Walnuss-Ahornsirup-Schnecke von Zeit für Brot.

Besonderheit des Ladens: das Büdchen mit gemütlicher Sitzecke hat sein eigenes Pils und Wiess und auch sonst ein Angebot, das es in anderen Büdchen so nicht gibt.

Mit wem gehst du hin: Kaffeejunkies, süßen Schnecken und Büdchen-Liebhabern

Preise: Kaffeegetränke 2 bis 3 Euro

Köski Royal | Kitschburgerstrasse 247, 50858 Köln | Dienstag – Sonntag: 7.30–18 Uhr | Mehr Info

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