11 Anzeichen dafür, dass es Zeit ist, aus Köln wegzuziehen
Bei den einen kommt der Punkt nach zwei, bei anderen nach fünf oder 15 Jahren: Man hat in Köln alles gesehen, erlebt, gemacht und von allem ein "Lieblings-": Lieblingsvietnamese, Lieblingsbar, Lieblingsausblick, Lieblingsfahrradstrecke. Ganz zu schweigen von all den Lieblingsmenschen. Aber irgendwann kommt vielleicht der Moment, da ist es an der Zeit, Köln jenen zu überlassen, für die die Stadt noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Wer sich in mindestens fünf der elf Punkte wiederfindet, sollte sich ehrlich fragen: Hab ich Köln durchgespielt? Falls ja: nicht traurig sein. Berlin ist ja auch ganz schön – wir übernehmen deine freie Altbauwohnung gerne!
1. Dein Fahrrad wurde schon so oft geklaut, dass du nicht mehr jedes Mal weinst
Wie sehr du dich damals darüber gefreut hast, als du so ein großartiges Fahrrad zu einem fairen Preis auf dem Fahrrad-Flohmarkt geschossen hast. Und wie bittertraurig du warst, als es dir nur ein paar Monate später geklaut wurde. Ein paar Fahrräder und Diebstähle später war alles nur noch halb so schlimm – und mittlerweile erträgst du die Tatsache, dass dein Rad immer mal wieder fott ist, gelassen: Fahrräder kommen und gehen in Köln nun mal.
2. Keine Neueröffnung kann dich mehr überraschen
Hier ein neuer Vietnamese, da ein cooler Vintage-Laden – für dich ist das längst nichts Besonderes mehr. Dir braucht man nichts mehr erzählen – Neueröffnungen öden dich einfach nur noch an. Außerdem erzählst du bei jedem neuen Laden, "was da vorher drin war". Laden auf, Laden zu, Pop-up rein, Pop-up raus – du klärst diejenigen auf, die den Überblick verloren haben.
3. Du hast Köln durchgetindert
Dein wichtigstes Accessoire ist deine Sonnenbrille, denn auf dem Weg zur Arbeit siehst du mindestens fünf Menschen, mit denen du schon mal ein Match auf Tinder hattest, mit zweien hattest du sogar ein Date. Öffnest du Tinder, werden dir keine neuen Menschen mehr vorgeschlagen, außer diejenigen, die sich neu angemeldet haben. Du hast das Spiel bereits mehrfach durchgespielt – für dich gibts in Köln nichts mehr zu holen.
4. Du weißt genau, wo du am U-Bahnhof hochlaufen musst, um am richtigen Ausgang rauszukommen
Ebertplatz, Friesenplatz, Neumarkt – du kennst die U-Bahnhöfe Kölns besser als deine Westentasche. Selbst mit verbundenen Augen würdest du ans Ziel gelangen. Genau deshalb hast du der KVB bereits einen Brief mit sämtlichen Optimierungsvorschlägen geschrieben.
5. Auf Partys schaffst du es nie zur Bar, weil du einfach zu viele Leute kennst
Du kennst alle und alle kennen dich – das ist zwar schön, aber auch der Grund dafür, weshalb du auf jeder Party gefühlt die erste Stunde auf dem Trockenen sitzt. Kein Wunder: Schließlich musst du erstmal alle begrüßen, bevor du es an die Bar schaffst.
6. Junggesellenabschiede in der Altstadt findest du nicht mehr nervig, sondern ganz lustig
Ja, am Anfang haben sie dich genervt, die Ansammlungen von Junggesellen und Junggesellinnen, die jedes Wochenende die Kölner Altstadt stürmen, aber heute denkst du dir manchmal ganz still und heimlich: Hmm, vielleicht ist das ja doch ganz lustig.
7. Über Karneval flüchtest du aus Köln
Bevor das Jahr überhaupt begonnen hat, checkst du, wann Karneval ist und nimmst dir für diesen Zeitraum extra frei – vielleicht fährst du sogar genau dann in den Urlaub. Und wenn das finanziell gerade nicht drin ist, ziehst du sogar den Heimatbesuch dem Kostüm vor. Deine Devise lautet: Hauptsache raus aus Köln!
8. Du lebst in einer supergünstigen Altbauwohnung in der Südstadt
Schwer vorzustellen, aber es gab mal eine Zeit, da waren die Mieten in Köln noch günstig – zumindest günstiger als jetzt. Aus deinem Freundeskreis bist du die Person, die in der schönsten Wohnung lebt und dafür 'n Appel und 'n Ei zahlt.
9. Du weißt genau, wo man bar und wo mit Karte bezahlen kann
Der tägliche Struggle deiner Kolleg*innen in der Mittagspause: Kann man da mit Karte zahlen? Du kannst immer aushelfen, denn du weißt ganz genau, wo man überall mit Bargeld und wo mit Karte bezahlen kann. Und wo der nächste Bankautomat ist, weißt du natürlich auch – egal für welche Bank.
10. Du überquerst die Hohenzollernbrücke und in dir regt sich nichts
Et es wie et es: Du kannst es nicht mehr ertragen, wenn Leute davon erzählen, wie sehr ihnen das Herz aufgeht, sobald sie die Hohenzollernbrücke überqueren. Dom, Kranhäuser, Rhein – alles schon Tausend Mal gesehen. In dir regt sich da nichts mehr – eine Fahrt wie jede andere eben.
11. Du hast eine Bierallergie und kannst kein Kölsch mehr trinken
Zu Beginn waren dir die viel zu kleinen kölschen Stangen noch befremdlich – doch es hat nicht lange gedauert, bis das güldene Getränk in dem putzigen Glas dein Herz erobert hat. Alles war so schön, bis zu dem Zeitpunkt, als dich die Bierallergie erwischt hat. Deutlicher könnte es wohl kaum sein: Es ist Zeit, Köln zu verlassen!