11 Karnevalszüge in Köln, die ihr nicht verpassen solltet

Auch in diesem Jahr zieht der Geisterzug am Samstag vor Weiberfastnacht durch Köln. Die Zugstrecke wechselt jährlich – diesmal sind die Geister unter dem Motto "Mer klävve am Levve – Jeister trecke för Hück un Morje" in Buchheim und Mülheim unterwegs. Treffpunkt ist um 18 Uhr an der Haltestelle Wichheimer Straße. Der Geisterzug war schon immer nicht nur karnevalistisch, sondern vor allem auch politisch unterwegs. Anders als bei den anderen Zügen wird beim Jeisterzoch auf Kamelle und Wagen verzichtet – stattdessen laufen die Jecken selbst als Zug durch die Stadt.

Wer schon an Weiberfastnacht mehr Lust auf einen Zug statt auf eine Kneipe hat, der sollte sich gegen Mittag auf den Weg in die Südstadt machen. Hier wird um 13.45 Uhr nämlich das historische Spiel von "Jan un Griet" vor der Severinstorburg auf dem Chlodwigplatz aufgeführt, das seit jeher Tradition ist. In dem Stück geht es um Liebe, Hochmut, Armut und Reichtum. Anschließend startet der Zug von der Südstadt bis zum Denkmal "Jan von Werth" am Alter Markt.

Früher hat man am Karnevalsfreitag ausschließlich in den Kölner Kneipen Karneval gefeiert – bis eines Tages die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e.V. den Kölner Sternmarsch ins Leben gerufen haben. Beim Sternmarsch nehmen vor allem die Gruppen der Veedelszöch teil und ziehen gemeinsam von allen umliegenden Plätzen auf den Alter Markt, wo verschiedene Bands wie Bläck Fööss, Miljö und Cat Ballou auftreten und euch mit einem bunten Programm unterhalten. Die Jecken halten allesamt Wunderkerzen in den Händen und singen dabei von den Tribünen aus kölsche Lieder. Die Tribünen sind bereits ab 16 Uhr geöffnet und der Zugang ist für alle kostenlos. Viele Karnevalisten stehen allerdings schon ab 10 Uhr morgens an – also: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Bei den Kölner Schull- un Veedelszöch beteiligen sich bis zu 50 Kölner Schulen und über 40 Stammtische, Nachbarschafts- und Stadtteilvereine aus allen Veedeln. An Karnevalssonntag ziehen sie in ausgefallenen, selbst gemachten Kostümen, begleitet von zahlreiche Musikgruppen auf dem Zugweg des Rosenmontagszuges durch die Stadt – am Straßenrand stehen über 300.000 Jecke und feiern mit. Eine 30-köpfige Jury ermittelt die besten Gruppen – die Gewinner*innen dürfen am Tag darauf beim Rosenmontagszug dabei sein. Los geht's um 11.11 Uhr an der Severinstorburg in der Südstadt.

Über eine Millionen Jecken gucken sich jedes Jahr den Rosenmontagszug in Köln an. Nachdem der Zoch im letzten Jahr anlässlich des 200. Jubiläums des Kölner Karnevals auf der Schäl Sick gestartet ist, geht es 2024 in alter Tradition wieder am Chlodwigplatz in der Südstadt los. Der 8,7 Kilometer lange Zugweg führt durch die Kölner Innenstadt bis zur Mohrenstraße, wo der Rosenmontagszug endet. Die Spitze des Zuges wird dort gegen 13.45 Uhr erwartet – zu dem Zeitpunkt haben sich viele Wägen und Fußgruppen am Startpunkt noch gar nicht in Bewegung gesetzt. Wie immer präsentieren sich beim Rosenmontagszug das Kölner Dreigestirn und alle großen Karnevalsgesellschaften. Auch dem ein oder anderen Promi könnt ihr beim Kamellewerfen zugucken. Richtige Profis nehmen neben einem Jutebeutel übrigens auch einen Regenschirm mit. Nicht, um nicht nass zu werden, sondern, um die Unmengen an Kamelle und Strüßje zu fangen, die von den Wägen geschmissen werden.

Auch Kalk und Humboldt-Gremberg werden an Veilchendienstag jeck. Ab 13.30 Uhr zieht der Veedelszoch in diesem Jahr unter dem Motto "Mir drihe de Zoch öhm" von Humboldt-Gremberg nach Kalk. Los geht's in der Pfarrer-Moll-Straße und dann unter anderem über die Taunusstraße, Trimbornstraße und Vorsterstraße bis in die Kalk-Mülheimer-Straße, über die Kalker Hauptstraße und schließlich zum Kalker Markt, wo sich der Zoch auch auflöst.

Bereits seit 1914 zieht der Nippeser Veedelszug an Veilchendienstag quer durch Nippes. Ganz ohne Motto könnt ihr hier Karneval und das Veedel feiern. Gruppierungen jeder Art dürfen am Zoch teilnehmen – ganz gleich ob aus Vereinen, Schulen, von Stammtischen oder aus dem eigenen Familienkreis. Start ist um 13.11 Uhr an der Rennbahnstraße. Entlang der Neusser Straße gehts auf Höhe der Wilhelmstraße richtig rein in die Nachbarschaft Richtung Sechzigviertel und wieder zurück, wo der Zug Ecke Kempener Straße endet.

Auch in Sülz könnt ihr am Veilchendienstag nach Kamelle und Strüßje greifen – nämlich dann, wenn der Karnevalszoch durch das Veedel streift. Um 13 Uhr geht's auf dem Auerbachplatz los, anschließend durchquert der Zug das Veedel im Viereck über den Sülzgürtel, die Zülpicher Straße, durch das Weyertal und entlang der Luxemburger Straße, bis er wieder über den Gürtel in die  Berrenrather Straße einbiegt und vor der Nikolauskirche endet. Gesellt euch also am besten von Anfang an zu den unzähligen Jecken am Straßenrand und schaut euch das bunte Sülzer Karnevalstreiben an.

Beim Veedelszoch durch die Südstadt ziehen an Veilchendienstag Vereine, Schulen und andere Gruppen über den Chlodwigplatz, rei ins Vringsveedel und entlang der Severinstraße bis an die Eiche. Los geht‘s um 13 Uhr an der Wormser Straße neben der Lutherkirche.

Auch die Schäl Sick lässt sich nicht lumpen und zieht mit dem Veedelszoch quer durch Deutz. Ansässige Sportvereine, Kindergärten, Schulen und andere Gruppierungen kommen am Dienstag zusammen, laufen durch die Straßen von Deutz und versorgen euch mit jeder Menge Strüßje und Kamelle. Begleitet wird der Zoch natürlich von Musikkapellen, die für ordentlich Stimmung sorgen – um 14 Uhr startet der Zug in der Alemannenstraße.

Einer der größten und buntesten Karnevalszüge zieht jedes Jahr an Veilchendienstag durch Ehrenfeld. Kein Wunder also, dass der Ehrenfelder Veedelszoch nicht nur Besucher*innen aus dem Veedel anzieht. Unter dem Motto: "Ihrefelder Thiater, jeck un wohr, unsre Zoch weed 70 Johr" startet der Zug um 13.45 Uhr am Lenauplatz – von dort aus geht esdurch die Landmannstraße, über die Subbelrather Straße, die Leyendeckerstraße und die Venloer Straße bis zur Fuchsstraße.