11 Murals und Streetart-Perlen in Nippes, die ihr kennen solltet
Bunte Wände statt tristem Beton: Köln hat in Sachen Streetart einiges zu bieten. Wer aufmerksam durch die Straßen läuft, der wird hier Arbeiten von international bekannten Graffiti-Sprayern und Streetart-Künstlern entdecken. Neben Ehrenfeld und dem Belgischen Viertel gehört Nippes zu den Veedeln in Köln, die richtig coole Streetart und spannende Murals zu bieten haben. Ihr habt keine Lust, stundenlang zu suchen? Wir zeigen euch 11 Orte in Nippes, an den Häuserfassaden und Wände zur Leinwand umfunktioniert wurden.
1 Regenbogenpfeiler in Nippes
In Nippes kommen vor allem Graffiti-Fans auf ihre Kosten. An der Haltestelle Neusser Straße/Gürtel haben die Künstler der Gruppe "Mittwochsmaler" die Hochbahn-Pfeiler der Linie 13 in den Farben des Regenbogens verziert. Innerhalb einer Woche haben hier 30 Graffiti-Künstler im Alter von 17–30 Jahren an ihren Konzepten gearbeitet und die tristen Betonpfeiler in wunderschöne Kunstwerke verwandelt.
2 Zwei Kinder im Spieleparadies
Zwei riesige Kleinkinder, die in einem Greifautomaten sitzen und von allerlei Spielzeug umgeben sind – mit diesem Bild sorgten die drei Berliner Künstler der Gruppe "Innerfields" während des City Leaks 2017 für heftige Diskussionen. Das Mural kann kaum an Doppeldeutigkeit übertroffen werden und als wäre das Bild an sich nicht schon Provokation genug, wurde es auch noch ironischerweise auf die Rückseite des Kaufhofes auf der Neusser Straße gemalt. "Wir wollten was zum Thema Konsum machen. Denn vielleicht ist die Konsumwelt gar nicht so glänzend, wie uns vorgegaukelt wird."
3 Danjer Mola und die Fabelwesen
Infolge des City Leak Festivals entwarf der spanische Graffiti-Künstler und Illustrator Danjer Mola 2013 das Bild einer tätowierten Frau in Astronautenklamotten und bereicherte Nippes um ein weiteres Mural. Danjer Mola ist für seine Leidenschaft für Tätowierungen bekannt – da wundert es nicht, dass er seine Streetart-Figuren auch gerne mal mit etwas Körperkunst verziert. Hierfür ist die Frau mit den pinken Haaren an der Neusser Straße auf jeden Fall der perfekte Beweis.
4 Holy Splendor von Captain Borderline
Das Mural "Holy Splendor" in der Escher Straße zeigt einen taubenähnlichen Vogel mit einem Affenkopf und wurde 2013 während des City Leaks von der Künstler-Gruppe "Captain Borderline" angefertigt. Damit ist es eines der mittlerweile acht Wandgemälde der Gruppe in Köln und ist Teil ihrer Kunst-Reihe "Dabtar". Unter anderem malten sie schon das "B.Shanti" am Rudolfplatz und das "Serveillance of the fittest" in Ehrenfeld und äußerten so ihre Kritik an der Gesellschaft.
5 „In Illo Tempore“ – Die Stadt, die es nicht gibt
Der aus Kroatien stammende Streetart-Künstler „Sretan Bor“ entwarf während des City Leaks das Mural „In Illo Tempore“ ("damals") und verzierte damit die Hausfassade an der Ecke Eckewartstraße/ Wolfhartstraße. Das auf nur sehr wenige Farbe reduzierte Bild soll einen Querschnitt der Entstehung der Welt darstellen und wurde unter dem Motto "Die Stadt, die es nicht gibt" von Künstler Bor gemalt. Wer einen besonders guten Blick auf das Mural erhaschen möchte, sollte beim nächsten Mal, während der Fahrt mit der Linie 13, aufmerksam aus dem Fenster schauen.
6 Agostino Iacurci – Der Blumentopf
Mit dem Mural "Agostino Iacurci" bleibt sich der 1986 in Foggia geborenen Italiener seiner Illustrationsweise treu. In seinen Bildern und Wandmalereien erzählt der Italiener, wie ein Dichter, immer wieder von der gleichen Geschichte und wandelt sie doch jedes Mal ein bisschen ab. Seine Bilderwelt berichtet von freundlichen und treuen Gestalteten, die zusammen mit alltäglichen Objekten in surrealen Zusammenhängen stehen. Kunst sei für ihn wie eine Vision, mit der er auf noch nicht bemalten Oberflächen sein nie endendes Lied spielen dürfte.
7 SatOne – Der Meister der Geometrie
Ob in Chile, Indien oder Südafrika oder eben in Köln auf der Merheimer Straße – der Münchener Künstler Rafael Gerlach alias SatOne hat schon überall gemalt. Berühmt wurde er für sein dynamisches Spiel mit Form, Farbe und Perspektive. Der Sinn erschließt sich oft erst nach längerer Betrachtung, denn dann werden plötzlich versteckte Figuren sichtbar. So auch in seinem Mural in Nippes, das er während des City Leaks malte und in dem ebenfalls Gesichter und Figuren versteckt sind.
8 Monster am Vinzenz Krankenhaus
Im Juni 2010 trafen sich insgesamt 35 Graffiti-Sprayer aus fünf Nationen, um die hässliche Betonwand entlang der Kemptner Straße mit ihren Graffiti Figuren in ein öffentliches Kunstwerk zu verwandeln. Zwei Tage lang malten die Künstler an ihren Skizzen und realisierten so das von Alexandra Renker ins Leben gerufene Projekt. "Es geht darum, andere Menschen aus anderen Kulturen mit anderen Mentalitäten kennen zu lernen. Dabei verbindet alle dieselbe Leidenschaft, die Malerei."
9 Mittelalter in der Christinastraße
Das Mural in der Christinastraße in Nippes zeigt das damalige Leben auf dem Wilhelmplatz. Es wird gehandelt, Kutschen werden beladen, Pferde gefüttert und wird hier und da ein Plausch gehalten. Also eigentlich genauso wie heutzutage auch. Mittlerweile gesellen sich zwei weitere Kunstwerke unter die Fassadenmalerei, die allerdings nichts mit dem Originalbild zu tun haben. Auf dem einen sind zwei in einen Kampf vertiefte Judo-Sportler zu sehen und auf dem anderen ein muskelbepackter Bodybuilder, der vor einer Frau im Bikini posiert.
10 Kriescher – 3D Fassadenkunst
Die Fassadengestaltung des Kölners Ali Yünlü an der Escher Straße fällt vor allem aus einem Grund auf: Sie ist 3D. Über dem Eingang der Gaststätte Kriecher schweben gleich mehrere halbnackte ineinander verschlungene junge Frauen in betender Position und versuchen sich mit einer Art Mosaikdecke vor einer Frau aus Feuer zu schützen. Auch das restliche Haus ist mit aufwendigen Mosaiken und Mustern aus unzähligen kleinen Steinen verziert und sticht deutlich aus der ansonsten langweiligen Häuserreihe heraus.
11 Die Heinzelmännchen erobern Nippes
In der Auerstraße in Nippes könnt ihr euch ein Mural der seit langer Zeit verschollenen Heinzelmännchen aus Köln anschauen. Für diejenigen unter euch, die nicht wissen, was oder wer die Heinzelmännchen sind, hier eine kleine Geschichtsstunde: Die Heinzelmännchen waren einer Sage nach Hausmännchen in Köln, die nachts – während die Menschen schliefen – deren Arbeit verrichtet haben, sodass diese am nächsten Tag weiter faulenzen konnten. Eines Tages wurden sie allerdings von einer neugierigen Frau beobachtet und verschwanden daraufhin für immer aus Köln.