Kein Aprilscherz: Das höchste Konzert der Stadt steigt am 1. April im Colonius
Endlich mal wieder rauf auf den Colonius – das wünschen sich viele Kölner schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Um genau zu sein, sind es jetzt schon mehr als 20 Jahre. Nachdem erst das Restaurant und später auch noch die Aussichtsplattform dicht gemacht wurden, gibt es seit 1998 nämlich kein Reinkommen mehr in Kölns Fernsehturm. Zumindest nicht für die Öffentlichkeit.
Seither wird immer mal wieder diskutiert, wie man daran etwas ändern könnte. Doch nun kommt endlich wieder Leben in die Bude, zumindest kurzzeitig: Am 1. April steigt auf dem Colonius – der mit seinen 266 Metern übrigens das höchste Gebäude der Stadt ist – nämlich ein Konzert. Auftreten wird dabei niemand Geringeres als Tim Engelhardt. Der Wahl-Kölner wird für seine Electro-Sounds international gefeiert und ist laut Faze Mag "einer der heißesten Shootingstars im elektronischen Kosmos".
War's das dann mit der Belebung des Colonius?
Die Deutsche Funkturm als Eigentümer des Colonius versichert: Das Ganze ist kein Aprilscherz. Einen Haken hat die Sache allerdings: Wegen der Sicherheitsbestimmungen ist das Konzert nicht öffentlich. Dabei sein könnt ihr aber trotzdem, zumindest indirekt. Denn: Der Gig wird einen Tag später auf Facebook gestreamt.
Bleibt die Frage: War's das dann schon wieder mit der Belebung des Colonius? Vorerst leider schon. Aber, so versichert Deutsche-Funkturm-Sprecher Ben, im Hintergrund tut sich was. Die Stadt habe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die soll herausfinden, was im Colonius alles machbar ist und was das Ganze kosten würde.
Weil die Kosten immens wären, muss die Politik einspringen
Museum, Aussichtsplattform, Restaurant – denkbar sei alles Mögliche. Klar sei aber schon jetzt, dass die Investitionen immens wären. "Der Colonius befindet sich aktuell im Rohbau-Status, da wir nach der Schließung aus Brandschutzgründen alles rausreißen mussten, was brennbar ist", erklärt Ben. Für einen privaten Pächter seien die Kosten nicht zu stemmen. Einzige Lösung: Die Politik muss einspringen.
Dass das funktionieren kann, macht Hamburg vor. Auch dort ist der Fernsehturm – der "Tele-Michel" – seit Jahren geschlossen. Inzwischen gibt es aber einen Termin für die Wiederöffnung: 2023 soll es soweit sein. Zu verdanken ist das unter anderem der Tatsache, dass sich Stadt, Bundesregierung und Deutsche Funkturm auf eine Aufgaben- und Kostenverteilung einigen konnten. Die Kosten werden jeweils zur Hälfte von Bund und Land getragen.