Das Köln-ABC: G wie Geißbock

Köln ist wunderbar – und manchmal auch ein bisschen nervig. Wir lieben den Rhein, Karneval, Kölsch und unser Herz schlägt höher, wenn wir den Dom sehen. Wenn genau diese Sachen dich an Köln verzaubern und du gleichzeitig über die KVB fluchst und dich der Stau auf den Ringen zur Weißglut treibt, bist du hier genau richtig. In unserem Köln-ABC gibt es Köln von A bis Z, von vorne bis hinten und mit allem, was dazu gehört – egal, ob wir es nun gerade feiern oder verfluchen.

Eigentlich untrennbar vom FC Köln ist der Geißbock Hennes, das Lieblingstier aller Kölner und das Identifikationsobjekt des Vereins. Sogar der Spitzname der Mannschaft, „die Geißböcke“, und das Vereinswappen orientieren sich nach dem Geißbock und jedes Mal, wenn der FC Heimspiel hat, darf auch sein Maskottchen nicht fehlen. 

Die Geißböcke sind nicht miteinander verwandt und werden auch nicht gezüchtet – wenn einer stirbt oder krank wird und sein Amt nicht mehr wahrnehmen kann, wird ein neuer gewählt.

Doch wie kam der Geißbock eigentlich zum FC? Kramen wir doch mal ein bisschen in den Geschichtsbüchern des wohl traditionsreichsten, lebenden Maskottchens eines deutsches Profivereins. Am 13. Februar 1950 überreichte die Zirkusdirektorin Carola Williams bei einer Karnevalssitzung dem FC einen jungen Geißbock. Den Verein gab es damals gerade mal zwei Jahre und Williams war davon überzeugt, dass der FC noch einen Glücksbringer braucht. Benannt wurde der Geißbock dann nach dem Spielertrainer Hennes Weisweiler.

Seitdem sind 69 Jahre vergangen und seit August 2019 ist Hennes der Neunte im Amt. Die Geißböcke sind nicht miteinander verwandt und werden auch nicht gezüchtet – wenn einer stirbt oder krank wird und sein Amt nicht mehr wahrnehmen kann, wird ein neuer gewählt. Auch die Unterbringungen haben schon mehrmals gewechselt, so lebte Hennes mal auf einem Bauernhof in Müngersdorf und in Widdersdorf. Seit 2014 ist er im Kölner Zoo untergebracht, wo ihn jeder Kölner besuchen kann. 

So spielte Hennes der Siebte zum Beispiel in der Krimiserie SK Kölsch ein Mordopfer, das von Bastian Pastewka mit dem Auto angefahren wurde. 

Früher nur Glücksbringer, hat sich Hennes im Laufe der Zeit zum Marketing-Mittelpunkt entwickelt. FC- und Hennes-Fans können ihre Wohnzimmer mit zahlreichen Fanartikeln vollstellen oder ihren Kindern einen Kuscheltier-Geißbock ins Bett legen. Berühmt wurde Hennes aber auch außerhalb des Fußballs, so spielte Hennes der Siebte zum Beispiel in der Krimiserie SK Kölsch ein Mordopfer, das von Bastian Pastewka mit dem Auto angefahren wurde. 

Die Kölner nehmen ihren Geißbock sehr ernst und lieben ihn abgöttisch. Ein anderes Maskottchen wird auch nicht akzeptiert. Als mal ein Mitarbeiter im Geißbock-Kostüm vom FC an den Spielfeldrand geschickt wurde, ging das sogar so weit, dass er mit Gegenständen beworfen und nach einiger Zeit wieder zurückgezogen wurde. Was soll man dazu sagen? Eine Kirche, verkleidet in Dom-Kostüm, würde von den Kölnern auch ausgebuht werden – ganz gleich, wie schön sie auch wäre.

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