Kaffee und Rosato Spritz am Gastrocontainer am Ebertplatz

Vielleicht mag es dem ein oder anderen schon aufgefallen sein – am Ebertplatz tut sich schon seit Längerem was. Kein Wunder, denn seit über einem Jahr erarbeiten Anwohner, Initiativen und Gruppen im Rahmen der Zwischennutzung gemeinsam mit der Stadt Projekte, Veranstaltungen und Konzepte rund um den Ebertplatz. Ziel ist es, den Ebertplatz zu einem beliebten und vielfältig genutzten Platz zu verwandeln. Und das klappt ziemlich gut: Läuft man über den Ebertplatz, ist hier immer etwas los.

Ein Grund dafür ist der Gastrocontainer, der bereits seit Mai den Platz belebt. Im vergangenen Jahr haben die Brüder Christian und Simon Becker die Ausschreibung gewonnen, am Ebertplatz ein gastronomisches Angebot zu kreieren. Dass die beiden gewonnen haben, ist nicht verwunderlich: Christian und Simon betreiben unter anderem gemeinsam den Biergarten am Rheinboulevard, die Gastronomie des Hänneschen-Theaters und auf dem Weihnachtsmarkt "Heinzels Wintermärchen" am Heumarkt findet man sie ebenfalls.

Wen es also nachmittags oder abends nach einem Kaffee oder einen Sundowner lüstet, der kann diesen jetzt gegenüber des Brunnens am Gastrocontainer am Ebertplatz einnehmen. Christian und Simon legen viel Wert darauf, dass ihre Produkte aus der Region stammen – genau deshalb bekommt ihr hier eine eigene, feine Kaffeeröstung von "Tim & Sebastians", die Lavendel-Zitronen-Limonade "LiLamonade" und "djahé"-Limonade aus Köln – und auf Kölsch müsst ihr selbstverständlich auch nicht verzichten.

Wer zum Wein, Aperol oder Rosato Spritz etwas snacken möchte, der kann es sich hier bei Nüssen, Brezeln und demnächst sogar bei einer Walnuss-Oliven-Mischung gut gehen lassen. Für ein größeres Angebot fehlt leider der Platz – aber mehr braucht es auch gar nicht: Das Konzept des Gastrocontainers ist bisher voll und ganz aufgegangen: Menschen kommen zusammen, verweilen hier in den Liegestühlen und wenn es warm ist, planschen die Kinder am Brunnen.

Doch das war nicht immer so: Bis vor kurzer Zeit war der Ebertplatz noch total verrufen, wurde vernachlässigt und galt in den Medien als der Problemplatz schlechthin – selbstverständlich lassen sich die Probleme nicht von heute auf morgen lösen und nach wie vor ist der Ebertplatz nun mal auch ein Ort, an dem sich auch Menschen mit starken Problemen aufhalten. Doch durch die Galerien, die Außengastronomie, den plätschernden Brunnen und die Märkte und Konzerte, die hier regelmäßig veranstaltet werden, hat sich der Ebertplatz gewandelt und zu einem Ort entwickelt, der eben ganz vielfältig belebt wird. Er ist Raum für kreative Ideen und ein überaus beliebter Treffpunkt im Veedel geworden.

Egal zu welcher Tageszeit man am Gastrocontainer vorbei schlendert – tatsächlich ist es hier immer voll. Damit der Container noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, haben Studenten der RTWH Aachen und Schüler des Berufskollegs Ulrepforte gemeinsam den "Gastrohut" entworfen. Neben dem expressiven Brunnen und dem großen Baum ging der Gastrocontainer ein wenig unter – dank der hölzernden Dachkonstruktion wurde der Container nicht nur gestalterisch aufgewertet, sondern fällt einem nun sofort auch ins Auge. Direkt neben dem Gastrontainer steht übrigens seit Kurzem ein Fotoautomat. Wir sind gespannt, was sich am Ebertplatz noch so alles tut – mitmachen kann übrigens jeder.