Jack in the Box kehrt zurück nach Ehrenfeld

© Jack in the Box

Es ist geschafft: „Jack in the Box“ darf auf das alte Güterbahnhofgelände in Ehrenfeld zurückkehren. Bis Ende 2016 hatte der gemeinnützige Verein seine Werkstätten und Veranstaltungsräume auf dem Gelände, Events wie die Nachtflohmärkte oder die Partys im Jack Who waren in ganz Köln beliebt. Weil der Grundstückseigentümer – die Aurelis Real Estate – ein neues Stadtviertel mit 450 Wohnungen auf dem Areal plant, musste der Verein vor drei Jahren dann seine Koffer packen.

Zwar fand man in Bayenthal neue Räume, allerdings sind die um einiges kleiner. Man musste das Angebot eindampfen und sich aufs Kerngeschäft konzentrieren: Beschäftigungsangebote für Langzeitarbeitslose. Große Events wie der Nachtflohmarkt oder das Street Food Festival waren passé. Für die Initiatoren von „Jack in the Box“ war darum immer klar: Sie wollen zurück auf das alte Güterbahnhofgelände in Ehrenfeld.

Umzug noch in diesem Jahr

Also haben sie gekämpft und die Politik mit ins Boot geholt. Was folgte, waren Jahre voller Verhandlungen, zermürbender Gespräche, Aufs und Abs. Doch genau das zahlt sich nun aus. Denn: Es gibt eine Einigung. Jack in the Box darf noch in diesem Jahr zurück auf das Gelände. Der Verein zieht zunächst in das "Haus am Maarweg" am westlichen Ende des ehemaligen Güterbahnhofs ein. Das soll aber nur eine Zwischenlösung für die nächsten drei bis vier Jahre sein. Denn: Geplant ist auch ein Neubau, in dem irgendwann Ateliers, Proberäume, Gastronomie, Co-Working und auch Events Platz finden. Kleiner Wermutstropfen für alle "Jack Who"-Fans: Einen Club wird es in Zukunft nicht mehr geben. Dafür soll die Zukunft der Kulturstätte aber langfristig gesichert sein: Die Stadt will das Grundstück kaufen und dem Verein per Erbbaurecht für 99 Jahre überlassen.

Die Freude über den Erfolg ist nicht nur bei Jack in the Box riesig. Auch das Feedback der Kölner überwältigt den Verein. „Viele feiern das als großen Sieg“, berichtet Amon, der sich seit 2013 im Team engagiert. Die Einigung zeige, dass es einen Wandel gibt. Auch bei der Stadt. „Da hat sich etwas bewegt – von einem sehr störrischen Auftreten hin zu einer Kultur des Ermöglichens“, so Amon. Offenbar habe man verstanden, dass Wohn-Betonwüsten allein keine Lösung sind. Weil Kultur wichtig ist – für die Stadt und für die Lebensqualität im Veedel. „Das ist auch für andere Vorhaben ein positives Signal. Das Helios-Gelände zum Beispiel – hier ist der Kulturbaustein immer noch ein großes Fragezeichen.“

"Jack in the Box ist nicht gerettet“

Doch bei aller Freude: „Nur weil wir einen Meilenstein erreicht haben, ist Jack in the Box nicht gerettet“, sagt Amon. Größtes Fragezeichen sei die langfristige Finanzierung. Dazu bedürfe es noch vieler Gespräche und zusätzlicher Unterstützung. Schließlich brauche es nicht nur Geld für den geplanten Neubau, sondern auch für den schon bald anstehenden Umzug in das Bestandsgebäude am Maarweg. Schallschutz, Brandschutz, Gutachten – all das wird auch dort hohe Kosten verursachen.

Denkbar ist laut Amon vieles – von einer Förderung durch Stadt oder Land über Investoren bis hin zum Crowdfunding. „Wer wissen will, wie man Jack in the Box untertsützen kann, folgt uns am besten auf Facebook. Dort gibt es regelmäßige Updates.“ Fest steht: Der Kampf um das Jack in the Box ist längst nicht ausgestanden, aber kampferprobt sind die Menschen hinter dem Verein allemal.

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