Kölschvergnügen mit Jess vom Café vevi

© Jess | vevi

Ein Ort, an dem Veganer nach Lust und Laune schlemmen können, ohne permanent auf die Inhaltsstoffe achten zu müssen – genau danach hat sich Jess gesehnt und ihren Traum kurzerhand in die Tat umgesetzt. Das Ergebnis ist ein ganz zauberhaftes: das vegane Vintagecafé – kurz vevi – in der Brüsseler Straße im Belgischen Viertel. Warum Köln ihre Heimat geworden ist und was sie am meisten vergnügt, erfahrt ihr in unserer neuen Folge Kölschvergnügen.

1. Was macht dich zum Kölner?
Köln ist ein Gefühl – ein Gefühl von Liebe, Freiheit und Glückseligkeit. Seit fast neun Jahren brennt diese Liebe und nicht einen Tag habe ich die Entscheidung bereut, mein altes Leben hinter mir zu lassen und in Köln neu anzufangen. Köln lässt mich fühlen, was Heimat ist.

2. Warum schlägt dein Hätz für diese Stadt?
Hier kann ich frei sein, mich entfalten und so sein, wie ich bin. Ich muss es niemandem recht machen, nur mir selber. Ich habe mir eine kleine Welt erschaffen – eine Welt, wie mir sie gefällt. Prall gefüllt mit viel Liebe, positivem Spirit und meinen Herzensmenschen.

3. Dein Lieblingsveedel?
Definitiv das Belgische – warum konnte ich nie genau sagen. Es fühlte sich einfach gut an, als wäre es genau meins. Es ist so vielseitig, bunt, alternativ, offen, aber auch eigen. Wo genau man hingehört, spürt man, wenn man längere Zeit in Köln lebt. So war es zumindest bei mir. Jedes Veedel ist anders – es lebt sich anders und fühlt sich anders an. Ausgerechnet in meinem Wohlfühlveedel konnte ich mir meinen Traum von einem eigenen veganen Café verwirklichen.

4. Dein Lieblingsort in Köln?
Es gibt keinen ultimativen Lieblingsort für mich. Ich liebe die Grünanlagen, besonders den Stadtgarten, den Herkulesberg und den Grüngürtel. Ich genieße den Moment, auf einer Parkbank sitzend, mit einem leckeren Kaffee in der Hand. Ich beobachte meinen Hund, wie sie mit ihren Artgenossen um die Wette rennt. Aber ganz besonders freue ich mich auf die wärmeren Tage. Es gibt nichts schöneres, als barfuß über die Wiesen zu schlendern.

5. Was zeigst du Freunden, die von außerhalb zu Besuch sind?
Das wichtigste für uns ist zu quatschen. Wo wir uns austauschen, hängt ganz davon ab, wie unsere Gefühlslage ist. Aktuell definitiv drinnen – tagsüber im Café, abends in der Bar. Im Sommer am Brüsseler Platz oder im Grünen. Ein Besuch beim grandiosesten Vietnamesen der Stadt "Chum Chay" darf nicht fehlen.

6. Wohin nimmst du deine Eltern mit?
Schwierig. Zusammen essen gehen, ist unmöglich. Meine Eltern sind strickte Fleischesser und ich lebe seit vielen Jahren vegan. Daher verbringen wir die meiste Zeit in meinem Café oder bei mir Zuhause – tatsächlich um handwerklich aktiv zu sein. Es gibt leider immer irgendwas zu tun. Wenn wir danach Langeweile haben sollten, gehen wir auch gerne mal zu den Rheinterrassen und bummeln über die zahlreichen Flohmärkte.

7. Wo trinkst du dein Kölsch am liebsten?
Keen Kölsch. Ich hab‘s wirklich versucht, aber ich bekomme es nicht runter. Was für den Kölner das Kölsch ist, ist für mich der Gin. In Ehrenfeld am allerliebsten im Bumann & Sohn, im Belgischem gerne im Schuss, Sixpack oder in der Barracuda Bar und in der Südstadt im Schnörres.

8. Wenn du eine Sache an Köln ändern könntest – was wäre es?
Das Bewusstsein der Kölner für sich, ihre Mitmenschen und ihre Umgebung zu erwecken – für ein schönere und saubere Stadt. Und ich würde ein Sonntagsfahrverbot einführen.

9. Was vergnügt dich am meisten?
Es bereitet mir eine große Freude, meinen Herzensmenschen eine Freude zu machen, sie zu bekochen, zu beschenken und gemeinsame Zeit mit ihnen zu verbringen. Und mein Hund Ginger – sie verzaubert mich jeden Tag auf's Neue. Ein Leben mit ihr ist eine unfassbare Bereicherung.

10. Karneval ist für dich?
Mal so, mal so. Mal stecke ich mitten drin, mal tauche ich ab. Aber eins gilt: Ganz oder gar nicht. Das mache ich immer davon abhängig, wonach mir gerade ist und wie ich mich mitreißen lasse. Kostümiert in meinen Wohlfühlbars und -clubs zu feiern, geht eigentlich immer. Womit ich aber überhaupt nicht warm werde, sind die typischen Karnevalsschlager. Ich kann und werde mich wohl nie damit anfreunden können.

11. Was möchtest du in diesem Leben unbedingt noch machen?
Einen großen Traum habe ich mir bereits mit meinem eigenen Café erfüllt – da kommt erstmal lange nix. Wenn ich diesen Traum zu Ende geträumt habe, dann plane ich zu reisen. Am liebsten einmal um die ganze Welt. Ich möchte alles erkunden und mich an meinem place to be niederlassen. Ein kleines Häuschen am Strand, wo ich mich um das leibliche Wohl aller kümmern kann – ganz besonders um heimatlose Vierbeiner.

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