Kölschvergnügen mit Nicole von The Good Food

© Simon Veith – Nachhaltige Fotografie

Erst kürzlich hat sie 200 Kilogramm Spargel gerettet – Nicole Klaski ist Inhaberin von "The Good Food" und kämpft tagtäglich gegen Lebensmittelverschwendung an. Mit ihrem Konzept hat Nicole wahre Pionierarbeit geleistet, denn „The Good Food“ war der erste „Reste“-Supermarkt Deutschlands. Zu krumme Möhren, winzige Kartoffeln und viel zu dicker Spargel – Nicole und ihr Team holen von den Feldern im Kölner Umland das, was sonst untergepflügt würde, obwohl es noch tadellos schmeckt. Was Nicole sonst so in ihrer Freizeit treibt und was sie zur Kölnerin macht, lest ihr hier.

1. Was macht dich zum Kölner?

Ich lebe so gerne in Köln, meine Familie wohnt hier, ich bin hier zur Schule gegangen und habe hier Jura studiert. Auch wenn ich dann gereist bin, in Nepal gearbeitet und vielen anderen Ländern getanzt habe, zieht es mich immer wieder gerne zurück hierher.

2. Warum schlägt dein Hätz für diese Stadt?

Hier ist mein Laden "The Good Food" geboren. Köln ist offen für verrückte Ideen und hat mich noch nie enttäuscht. Köln schafft es für mich die Vorzüge eines Dorfes und eine Nachbarschaft im Veedel zu haben und dennoch haben wir hier das kulturelle Angebot einer Großstadt. Die Venloer Straße lässt mein Herz regelmäßig höher schlagen, auch wenn das während mordsgefährlichen Situationen passiert, die ich dort täglich mit dem Fahrrad erlebe.

3. Dein Lieblingsveedel?

Natürlich Ehrenfeld – dieser Multikultikiez überrascht mich stets aufs Neue, auch wenn ich schon seit sieben Jahren hier lebe und das Veedel mit gestalten darf. Hier ist mein Laden und mein Büro bzw. Balkon.

4. Dein Lieblingsort in Köln?
Neben meinem Laden sind Tischtennisplatten magische Anziehungsorte für mich. Hier kann ich super entspannen und trotzdem aktiv sein.

5. Was zeigst du Freunden, die von außerhalb zu Besuch sind?
Meinen Laden natürlich. Alle in meinem Bekanntenkreis sind mit dem LebensmittelretterInnenvirus angesteckt und sind immer voller Neugier, was wir wieder an abgefahrenen Lebensmitteln retten konnten.

6. Wohin nimmst du deine Eltern mit?
Zum Eis in der Nachbarschaft bei Miki, der Eisdealerin, oder zu Kuchen und Kaffee auf meinen heißgeliebten und von meiner Tante herzallerliebst-bepflanzten Balkon.

7. Wo trinkst du dein Kölsch am liebsten?

Abends vorm Laden, auf dem kleinen Mäuerchen im warmen Trubel der Venloer Straße, schmeckt mir sogar mal ein Kölsch – lieber aber noch das schnieke Gingerbeer, wovon wir gerade 20 Europaletten gerettet haben.

8. Wenn du eine Sache an Köln ändern könntest – was wäre es?

Ich würde gerne Ehrenfelds Offenheit und kalte Schnauze in die verschlafene Stadtverwaltung bringen – so schaffen wir Verkehrswende, Klimapolitik und die sozialen Aufgaben. Ich freue mich über die tolle Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“, die sprechen mir mit ihren Zielen – den Fahrradverkehr in der Stadt zu verbessern – aus dem Herzen.

9. Was vergnügt dich am meisten?

Meine erfüllende Arbeit – es ist einfach so sinnvoll, Lebensmittel zu retten – gute Pommes und die Gesellschaft der tollen Menschen, die mich umgeben.

10. Karneval ist für dich?

Die beste Urlaubszeit. Nur wenn Besuch aus der Ferne da ist, krame ich mein Piratenkostüm hervor. Besonders wichtig finde ich die lokalpolitische Komponente, da man im Spaß auf Missstände hinweisen kann. Ich glaube, dass Kritik, wenn man sie humorvoll vermittelt, beim Empfänger eher ankommt, als wenn man immer nur meckert.

11. Was möchtest du in diesem Leben unbedingt noch machen?

Kiwis von meiner angeblich unverwüstlichen Kiwipflanze ernten – in Wahrheit ist sie nämlich ein totales Mimöschen, aber sagt’s ihr nicht, sonst springt sie nachher noch vom Balkon.

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