Kölschvergnügen mit Leni von Rave Aerobic und Stammtisch der Glückseligkeit
Leni Wolf lebt nicht nur in Köln, nein, sie setzt sich auch aktiv für unsere Stadt ein und gestaltet das Leben in Köln um einiges bunter. Nach ihrer Ausbildung zur Tanzpädagogin hat sie "Rave Aerobic" gegründet – ein Projekt, das nicht nur Fitness und Tanz miteinander verbindet, sondern bei dem man auch eine tolle gemeinsame Zeit verbringt. Außerdem ist sie als Redakteurin für die Choices unterwegs.
Als wäre das alles nicht schon genug, hat sie vor fünf Jahren ein echtes Herzensprojekt ins Leben gerufen: Den Stammtisch der Glückseligkeit. Der inklusive Stammtisch trifft sich jeden ersten Montag im Monat und isst, trinkt und lacht zusammen. Pläne für‘s neue Jahr hat Tausendsassa Leni selbstverständlich auch schon: 2020 startet sie die erste behindertenfeiernde Partyreihe. Momentan ist sie noch auf der Suche nach gastfreundlichen Locations. Und das Coolste: Bei all ihren Projekten ist jeder hätzlich willkommen!
1. Was macht dich zum Kölner?
Köln ist mein Hundekörbchen. Ich fühle mich hier zu Hause wie nirgendwo sonst bisher. Als ich als Kind geschnallt habe, dass der Karneval aus Köln kommt, war es um mich geschehen. Ich habe angefangen, Kölsche Liedtexte auswendig zu lernen. Jahre später bekam ich dann Studienplätze in Düsseldorf und Bonn, aber es klar war: Ich zieh nach Köln! Ich integriere mich seit elf Jahren gerne in das Leben der Stadt in Form von Party-, Sport-, Tanz- und Inklusionsangeboten – mein Part im kölschen Ringelpietz. Rave Aerobic, der Stammtisch der Glückseligkeit und Souldance laden regelmäßig jeden zum Vorbeikommen ein.
2. Warum schlägt dein Hätz für diese Stadt?
Köln ist irgendwie lieblich – so wie die Leute, die hier leben. Während Berlin der kühle Kopf von Deutschland ist, ist Köln das warme Hätz. Und Köln hat ein eigenes Grundgesetz, das Humor beweist. Welche Stadt hat das schon? Neben Brauhäusern, Kirchen, dem Kulturangebot und der FC-Hymne mag ich die älteren Herrschaften, die auch schon um älf Uhr gerne an und in den Kneipen sitzen und ruhig das vorbeiziehende Leben betrachten. Das ist doch alles in allem ganz schön süß.
El Sur – die Südstadt. Vatter Rhein so nah, der Himmel so blau und viele versteckte Hinterhöfe, in denen man Tatar, Kunst und Kultur genießen kann.
Mein Dach, die Haltestelle Schönhauserstraße, wo wir im Sommer immer Rave Aerobic mit Rheinblick machen, und der Club der Töne.
5. Was zeigst du Freunden, die von außerhalb zu Besuch sind?
Nach dem Domblick spucken wir von einer der Brücken – das bringt Glück. Anschließend laufen wir am Rhein entlang bis zum Rheinauhafen. Und am Ende versacken wir amtlich in einem Brauhaus.
Mit meiner Mama gehe ich gerne in die Philharmonie oder ins Theater.
Och, da gibt es viele Orte. Aktuell im Rosebud, wo auch der Stammtisch der Glückseligkeit stattfindet – classy und jemötlich. So jung kommen wir nicht mehr zusammen.
Nur eine? Weniger Klüngel, mehr Bereitschaft, Projekte direkt umzusetzen. Köln ist mir in manchen Angelegenheiten einfach zu selbstzufrieden, lahm und faul. Ich wünsche mir mehr Schutz und Förderung von Subkultur, das AZ unlimited und eine richtig geile Diskothek von und für Menschen mit Behinderung, null Prozent für die AfD und vieles mehr.
9. Was vergnügt dich am meisten?
Musik, Tanz und Action.
Rollentausch und Rauschkultur, lauthals singen in kleinen Kneipen und in andere Leben springen – donnerstags als Amy Winehouse starten und am Aschermittwoch als Trump zur Nubbelverbrennung latschen. In dieser besonderen Woche ist Köln für mich eine Stadt mit 1000 Türen. Ich gerate da irgendwie immer an ganz neue Orte.
11. Was möchtest du in diesem Leben unbedingt noch machen?
Das alles und noch viel mehr.