Das Köln ABC: W wie Wegbier
Köln ist wunderbar – und manchmal auch ein bisschen nervig. Wir lieben den Rhein, Karneval, Kölsch und unser Herz schlägt höher, wenn wir den Dom sehen. Wenn genau diese Sachen dich an Köln verzaubern und du gleichzeitig über die KVB fluchst und dich der Stau auf den Ringen zur Weißglut treibt, bist du hier genau richtig. In unserem Köln-ABC gibt es Köln von A bis Z, von vorne bis hinten und mit allem, was dazu gehört – egal, ob wir es nun gerade feiern oder verfluchen.
Es gibt vieles, was uns Kölner*innen auszeichnet: unsere Frohnatur, unsere Liebe zum Dom, unsere Geselligkeit und unsere offene Art. Und ganz bestimmt auch: das Kölsch, was zu jeder Zeit wie an unseren Händen festgewachsen zu sein scheint. Am allerliebsten dann, wenn wir uns gerade von A nach B bewegen. We call it: Wegbier.
Das Wegbier ist mehr als nur die Summe seiner Teile.
Vornweg sei eines gesagt: Das Wegbier ist mehr als nur die Summe seiner Teile. Denn wer Weg und Bier kombiniert, bekommt als Ergebnis ein ganz eigenes Erlebnis. Frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Deshalb ist das Kölsch vom Büdchen auch nicht nur unser treuer Begleiter auf den Wegen durch die Stadt, sondern wird viel zu oft zum Selbstzweck. Oder wer von euch hat auf dem Weg mit dem Wegbier nicht schon mal das ursprüngliche Ziel völlig aus den Augen verloren? Na? Erwischt!
Dass wir Kölner*innen uns mal ohne Kölschbegleitung auf einen abendlichen Weg durch die Stadt machen, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie eine Meisterschaft des FC. Im Belgischen unterwegs und doch noch Lust auf Ehrenfeld? Wer würde sich da schon in die Bahn setzten. Nee, in Kölle geht das zu Fuß – nicht zuletzt, weil wir wohl in der Millionenstadt mit den kürzesten Wegen überhaupt wohnen.
Mal ganz abgesehen davon, dass unser liebstes Wegbier in der KVB auch überhaupt nicht erlaubt wäre. Das ist für uns aber gar kein Problem. Wir machen uns liebend gerne auf eine Reise quer durch die Stadt, mit Mühlen, Reissdorf, Gaffel, Früh und all den anderen guten Flaschenfreunden an unserer Seite.
Eins steht aber fest: Mit dem Wegbier sind wir allzeit bereit.
Dass die Reise mit dem Wegbier nicht gerade beschleunigt wird, ist klar: Denn ist das erste Wegbier leer, ist das nächste Büdchen mit Sicherheit nicht weit. Und so wie wir unsere Touren durch die Stadt kennen, lauert auch an irgendeiner Ecke schon ein*e alte*r Bekannte*r, mit dem*der wir ganz dringend einen kleinen Plausch halten müssen und ganz nebenbei beim dritten oder vierten Wegbier versacken.
Moment – wird das Wegbier dann nicht einfach wieder zum Bier? Die Grenzen sind fließend. Ein Wegbier hier, ein Bierchen da, mal laufen wir weiter, mal bleiben wir stehen. Mal zahlen wir die Runde, mal wird uns ungefragt eins mitgebracht, mal ist das Wegbier ganz entspannt und mal führt es zur völligen Eskalation. Eins steht aber fest: Mit dem Wegbier sind wir allzeit bereit.