Flor y Canela – Peru von seiner leckersten Seite
Während die italienische und die vietnamesische Küche oft Selbstläufer sind, weil jeder weiß, was einen dort erwartet, hat es die peruanische Küche da schon schwerer. Schließlich hört das Wissen in Sachen Peru bei vielen nach den Inkas und dem Machu Picchu auch schon auf. Dementsprechend unbekannt ist den meisten wohl auch die Küche des lateinamerikanischen Landes.
Dass es sich lohnt, sich dennoch – oder gerade deswegen – in dieses unbekannte kulinarische Abenteuer zu stürzen, dafür ist das Flor y Canela der beste Beweis. Denn: Das von außen unscheinbare, aber von innen moderne Restaurant in der Südstadt versprüht nicht nur stilvolle Gemütlichkeit – es präsentiert Peru auch von seiner leckersten Seite.
Schon bei den Getränken könnt ihr euch die geballte Ladung Peru-Feeling gönnen. Dafür bestellt ihr einfach einen Pisco Sour – ein landestypischer Cocktail, der mit peruanischem Pisco (Traubenschnaps), Limettensaft, Zuckersirup und Eiweiß gemixt wird. Spritzig, lecker, erfrischend. Wer lieber ohne Alkohol anstößt, sollte den hausgemachten Chicha Morada auf Basis von lila Mais probieren – ein überraschend fruchtiger und wahnsinnig süffiger Drink mit leichter Zimt-Note.
Das dazu gereichte Süßkartoffel-Brot mit Dip ist zwar keine Spezialität des Landes, dafür aber des Hauses – selbst gebacken von Inhaberin Romina macht der fluffige Appetizer direkt Lust auf mehr.
Absolutes Must-Try ist – wie bei eigentlich jedem Peruaner – das Ceviche. Schließlich ist das Gericht aus rohem Fisch, Süßkartoffeln und gerösteten Maiskörnern nicht nur so etwas wie Perus Nationalgericht, sondern auch ein geeigneter Gradmesser, um zu beurteilen, wie gut ein peruanisches Restaurant wirklich ist.
Romina und ihr Team meistern den Gütetest mit Bravour. Der Fisch ist wunderbar frisch und zart. Umhüllt von der sogenannten Tigermilch – einer Mischung aus Limettensaft, Gewürzen und andere Zutaten – wird dieses Ceviche zum Soulfood, in das man sich am liebsten reinlegen möchte.
Dabei hat das peruanische Geschmacksabenteuer gerade erst begonnen. Weiter geht es direkt in Richtung Hauptgang, wo neben Oktopus und Rind vom Robata-Holzkohlegrill auch verschiedene peruanische Klassiker wie Ají de Gallina – die peruanische Version des deutschen Hühnerfrikassees – oder Arroz con Mariscos – so etwas wie die Paella Perus – zur Auswahl stehen.
Auch wir entscheiden uns für zwei Klassiker: Das Lomo Saltado – eine schmackhafte Mischung aus erstklassig gegartem Rindfleisch mit Kirschtomaten und Huancaina-Sauce – wird traditionell mit Kartoffeln und Reis serviert, kann im Flor y Canela aber auch mit Tagliatelle geordert werden. Eine echte Wucht ist auch das Escabeche de Pescado – Fisch des Tages in einer leicht scharfen Ají-Amarillo-Sauce mit Zwiebeln, Süßkartoffeln und Wachtelei.
Als krönenden Abschluss unserer kulinarischen Peru-Reise gönnen wir uns ein "Travesuras dulces" – eine verführerisch leckere Mousse von Maracuya und Mango, kombiniert mit Crumble und frischen Erdbeeren. Satt und glücklich lehnen wir uns zurück und wissen: Wäre das gerade wirklich eine Reise, würden wir den Rückflug stornieren.
Unbedingt probieren: das Ceviche und den hausgemachten Chicha Morada
Besonderheit des Ladens: traditionelle, peruanische Küche auf hohem Niveau in stilvollem Ambiente
Mit wem gehst du hin: deinen Eltern, deinem Date oder Freunden mit Fernweh
Preise: Pisco Sour 8,50 Euro, Chicha Morada 4,50 Euro, Ceviche 14,50 Euro, Lomo Saltado 18,50 Euro, Escabeche de Pescado 18,90 Euro, Travesuras dulces 5,90 Euro
Flor y Canela | Karolingerring 40, 50678 Köln | Mittwoch –Samstag 18–23 Uhr | Mehr Info