Tsukiji – japanisches Wellnessprogramm für den Gaumen am Zülpicher Platz

© Christin Otto

Billige Cocktails, Ersti-Touren und nächtliche Eskalation: Am Zülpicher Platz rechnet man als Kölner mit so einigem, nur Geschmacksexplosionen – die gehören nicht so wirklich dazu. Umso überraschender, dass es genau die nun ausgerechnet im Epizentrum des Kölner Studentenlebens gibt, und zwar bei Tsukiji.

Wer das japanische Restaurant betritt, dem wird schnell klar: Hier ist schon allein optisch vieles ganz anders als in den meisten Zülpicher-Läden. Der mit Holz verkleidete Innenraum strahlt Ruhe und Wärme aus. In aufwendiger Handarbeit und mit Liebe zum Detail wurden Muster und Strukturen an Decken und Wände gebracht, im Hintergrund dudelt Musik, die ebenso gut in einem Spa laufen könnte. Auch der überaufmerksame Service, der im Tsukiji gepflegt wird, macht deutlich: Gäste sollen hier vor allem eines – sich wohlfühlen.

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Weiter geht das Wohlfühlprogramm beim Blick auf die Speisekarte. Denn auch die zeigt: Hier darf und soll sich vom Veganer bis zum Fisch- und Fleischliebhaber jeder bestens aufgehoben fühlen. So finden sich bereits unter den Vorspeisen eben nicht nur fischlastige Appetizer wie das Tuna- oder Salmon-Tartar, sondern auch vegetarisches Tempura und vegane Gyoza. Das Veganer-Herz jubelt und wird nicht enttäuscht. Am Ende lässt sich schwer sagen, was nun genialer ist – die Gyoza oder die hausgemachte Erdnusssauce, die dazu gereicht wird.

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Beim Blick auf die Hauptgerichte wird das Gewohnheitstier dann doch kurz aus seiner Komfortzone gelockt. Spezialität des Hauses sind nämlich nicht etwa allseits bekannte Reis- und Nudelgerichte, sondern fein geschichtete Kunstwerke, deren Basis frittierte Süßkartoffel bildet. So treffen bei „Amazing Friendship“ medium gegrilltes Ribeye-Steak, Jakobsmuscheln, Gemüse, Avocado, Mango und Kimchi auf eben diese krosse Süßkartoffelschicht.

Optisch ist das Ganze ein Highlight. Aber kann das wirklich eine „wunderbare Freundschaft“ werden? Die Frage erledigt sich beim ersten Bissen. Denn danach möchte man sich einfach nur beseelt zurücklehnen und mit einer der fünf Sake-Sorten auf die neue Freundschaft fürs Leben anstoßen. Halleluja!

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Klar, wer Bekanntes bevorzugt, der bekommt im Tsukiji auch fabelhaftes Sushi, Suppen, Salate und Udon-Gerichte. Doch dieses klitzekleine bisschen Mut, das es manchmal braucht, um etwas Neues zu probieren, wird im Tsukiji mit einer kulinarischen Reise auf Geschmackswolke sieben belohnt.

Reiseleiter ist Küchenchef Viet Hung Le – er hat die kreativen japanischen Gerichte kreiert. Manch einer kennt ihn schon als Küchenchef im "Kuchi Mami" an der Komödienstraße. Ein Mann, der die Herausforderung liebt. Anders ist es kaum zu erklären, dass beide Restaurants an Orten liegen, an denen man so hochwertige und kreative asiatische Küche am wenigsten vermutet. Aber letztlich passt es eben auch zum Konzept: Anders sein als die Anderen, japanische Küche ganz neu und dabei doch bezahlbar. Mut, der es verdient, belohnt zu werden.

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Unbedingt probieren: die veganen Gyoza und "Amazing Friendship"– als vegane Alternative nehmt ihr einfach "Shaolin" mit Tempeh, Tofu, veganem Kaviar, Kochbanane und Kimchi auf Süßkartoffel.

Besonderheit des Ladens: kreative japanische Küche, wie ihr sie wahrscheinlich noch nicht gegessen habt – und das zu bezahlbaren Preisen.

Mit wem gehst du hin: deinen Eltern, Gourmets, deinem Date und allen, die gerne mal etwas Neues probieren.

Preise: vegane Gyoza 4,90 Euro, "Amazing Friendship" 19,90 Euro, "Shaolin" 10,90 Euro, Sushi-Überraschungsplatte für eine Person 20 Euro.

Tsukiji | Zülpicher Pl. 4A, 50674 Köln | Montag – Freitag: 11.30–22.30 Uhr, Samstag: 12–22.30 Uhr, Sonntag: 13–22 Uhr | Mehr Info

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