Raus in die Natur: 11 Wälder in und um Köln
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr im Wald seid, alles um euch herum ganz still zu sein scheint, ihr tief durchatmet und plötzlich anfangt, doch ganz viele Geräusche wahrzunehmen? Die knackenden Äste unter den Füßen, Vögel in den Bäumen. Ein Eichhörnchen, das schnell auf den Baum läuft. Und kleine Insekten, die auf dem Boden krabbeln. Herrlich! Kein Wunder, das manch Biologe davon überzeugt ist, dass der Wald eine therapeutische Wirkung auf uns hat und sogar unser Immunsystem stärken kann. Doch ob heilende Kräfte oder nicht – zum Runterkommen ist so ein Spaziergang im Wald einfach perfekt. Falls ihr also mal wieder eine Auszeit vom hektischen Großstadtalltag braucht und die wunderschöne Natur entdecken wollt, dann haben wir hier 11 Wälder in und um Köln für euch:
1 Entspannen im Stadtwald
Der Stadtwald ist so etwas wie die grüne Lunge Kölns. Wer hier spazieren geht, der findet eine echte Auszeit vom hektischen Großstadtleben. Besonders schön läuft es sich entlang des Kahnweihers, an dessen Ausläufer sich im Frühjahr und Sommer der Gänsenachwuchs in der Sonne badet. Hier könnt ihr euch auf einer Bank niederlassen und einfach nur die Ruhe genießen. Bei heißen Temperaturen sind die Bäume hier der ideale Schattenspender, während ihr im Herbst beobachten könnt, wie das Laub seine Farbe wechselt. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte den Spielplatz am Wildpark ansteuern – dort können sich die Kleinen nämlich prima austoben.
2 Auf eine Wanderung oder Radtour in den Königsforst
Das Naturschutzgebiet Königsforst zwischen Köln und Bergisch Gladbach ist der ideale Ort für eine Fahrradtour oder eine umfangreiche Wanderung. Wer die Anreise mit der KVB bestreiten will, fährt mit der Linie 9 direkt bis zur Haltestelle Königsforst. Bei Wanderungen sollte man definitiv Google Maps oder eine Karte in petto haben, denn der Königsforst umfasst unglaubliche 2500 Hektar Waldgebiet. Klassiker für Wanderer*innen: Einmal hoch auf den Monte Troodelöh – Kölns höchsten Berg. Übrigens liegt am Rande des Königsforstes auch das Waldcafé Steinhaus – hier könnt ihr optimal eine Verschnaufpause einlegen und die hausgemachten Kuchen sind wirklich fantastisch.
3 Einen Abstecher zum Naturschutzgebiet "Am Hornpottweg"
Unweit des Dünnwalder Wildparks findet sich ein ganz besonderes Biotop: das Naturschutzgebiet "Am Hornpottweg". In Köln ist diese Art von Lebensraum sogar einzigartig. Denn: In der Sumpflandschaft ist die Artenvielfalt besonders groß. Eigentlich war das Ganze einmal eine Kiesgrube – als die dann stillgelegt wurde, hatte man es mit dem Auffüllen aber nicht besonders eilig, sodass sich erst Tümpel und später ein ganzer Sumpf entwickelte. Weil das 40 Hektar große Naturschutzgebiet zuletzt immer mehr zuwuchs, wurden sogar zwei Wasserbüffel angesiedelt, die das Grün wegfressen. Den Sumpf selbst darf man zwar nicht betreten, aber von verschiedenen Aussichtspunkten könnt ihr den Bereich überblicken. Mit ein bisschen Glück erspäht ihr hier Eulen, Fischadeler, Kraniche und andere Tiere. Und der Weg führt durch jede Menge Wald, der herrlich ruhig ist. Wenn ihr eine Wanderung ohne Auto plant, dann fahrt vom Breslauer Platz einfach mit dem Bus 260 bis zum Nittumer Weg in Leverkusen – das dauert keine 40 Minuten und dann könnt ihr eure Route starten.
4 Ein Rundweg durch die Wahner Heide
Direkt neben dem Flughafen Köln-Bonn erstreckt sich die Wahner Heide – sie beheimatet ein Wasserschutzgebiet, schöne Eichenwälder und entspannte Wanderwege, die auch für Anfänger*innen leicht zu bewältigen sind. Auf einer 6,7 Kilometer langen Tour könnt ihr die schöne Natur genießen, kommt dabei aber noch nicht allzu sehr ins Schwitzen. Perfekt für Einsteiger*innen oder für einen entspannten Nachmittag. Am einfachsten erreicht ihr die Wahner Heide mit dem Fahrrad oder mit dem Auto, verschiedene Parkplätze sind direkt in der Nähe. Und: Wenn ihr euch beim Wandern in der Wahner Heide so richtig ausgepowert habt, könnt ihr euch danach mit einem Besuch in der Waldwirtschaft Heidekönig belohnen und euch dort Flammkuchen und Wein gönnen.
5 Forstbotanischer Garten und Friedenswald
Im Kölner Süden findet ihr den Forstbotanischen Garten und den anliegenden Friedenswald, die zusammen stolze 45 Hektar umfassen. In der riesigen Gartenanlage könnt ihr euch die Rhododendron-Schlucht, einen Heidegarten, Pfingstrosen und eine japanische Ecke mit Kirschblüten und Azeelen anschauen. Sogar auf Mammutbäume stoßt ihr hier. Außerdem sind im Forstbotanischen Garten einige Pfaue unterwegs, die mit etwas Glück ihr prachtvolles Gefieder für euch aufspannen. Im Friedenswald gibt es eine große Wiesenfläche, auf der ihr euch entspannen könnt. Umgeben von Bäumen, Gewächsen und Sträuchern aus aller Welt könnt ihr hier in aller Ruhe Sonne tanken oder ein Buch lesen.
6 Auf Entdeckungstour im Bonner Kottenforst
Nur etwa 20 Minuten von der Bonner Innenstadt entfernt liegt der rund 4000 Hektar große Kottenforst. Er gehört zum Naturpark Rheinland und wird heute vor allem als Wander- und Erholungsgebiet genutzt. Im Kottenforst bewegt ihr euch auf historischen Pfaden, denn das einzigartige Alleensystem stammt noch aus der Zeit des Kölner Kurfürsten Clemens August, der den Wald früher für die Parforce-Jagd nutzte. Auch die Barockkreuze und das Jägerhäuschen mitten im Wald erinnern an diese Zeit. Ein besonderes Highlight ist das Wildgehege am Rande des Kottenforst, den dort könnt ihr Damwild, Rotwild und Wildschweine beobachten. Wenn ihr mit der Bahn anreisen wollt, dann nehmt ihr vom Bonner Hauptbahnhof aus einfach die Buslinie 800 – die ist in knapp 30 Minuten am Kottenforst Bahnhof.
7 Durch die Klosterlandschaft Heisterbach wandern
Insbesondere in den kalten Monaten ist eine Wanderung bei klarer Luft durch die Klosterlandschaft Heisterbach bei Königswinter ein ganz besonderes Erlebnis. Der Rundwanderweg ist circa elf Kilometer lang und führt durch Weinberge und Wald. Als Wanderetappe solltet ihr auf jeden Fall den Stenzelberg ansteuern, denn bei gutem Wetter sieht man oben angekommen nicht nur Bonn, sondern sogar den Kölner Dom. In der alten Klosterruine könnt ihr die Ruhe und Stille genießen. Wer sich zwischendurch stärken möchte, der ist in der Klosterstube Heisterbach goldrichtig. Übrigens: Falls ihr kein Auto habt, könnt ihr die Klosterruine Heisterbach auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen: Setzt euch einfach in die Regionalbahn bis Niederdollendorf und von dort aus fährt ein Bus direkt zum Kloster. Insgesamt dauert die Fahrt etwa eine gute Stunde.
8 US-Westcoast-Feeling im Sequoia-Park Kaldenkirchen
Sequoia Trees – also uralte Mammutbäume – kennt man eigentlich aus Kalifornien an der Westküste der USA. Das Besondere an diesen Bäumen: Sie können über 100 Meter hoch und weit über 1000 oder sogar 1500 Jahre alt werden. Doch nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Nordrhein-Westfalen, genauer in Nettetal, könnt ihr mit den gigantischen Bäumen auf Tuchfühlung gehen. Zu verdanken haben wir das dem Zahnarzt-Paar Ernst und Illa Martin, die das brachliegende Gelände nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufforsteten und dabei einen Schwerpunkt auf die Sequoien legten. Heute beheimatet der 35.635 Quadratmeter große Park verschiedene Mammutbäume und viele andere teils seltene Gehölze wie den Götterbaum oder den Redwood-Zwiesel.
9 Pilze sammeln im märchenhaften Marscheider Wald
Der Marscheider Wald ist ein Wald wie aus dem Märchenbuch. Spaziergänge dort sind auf jeden Fall gut für eure Lungen – und eure Pilzkörbe. Ihr findet dort alles, was es für eine gute Pilzpfanne benötigt: Steinpilze, Pfifferlinge, milde Täublinge und auch Champions. Besonders verbreitet ist dort der Hallimarsch, seine Hüte könnt ihr ebenfalls für die Küche verwenden. Mit dem Auto braucht ihr ungefähr eine Dreiviertelstunde bis dorthin, also gar nicht mal so ein langer Weg für ein paar Schätze aus dem Boden.
10 Wald, Ruhe und Camping an der Aggertalsperre
Im Herbst und Winter mag es zwar zu kalt sein, um in der Aggertalsperre bei Gummersbach zu baden, doch die wunderschöne Wald-Kulisse ringsum lädt auch jenseits der Sommermonate noch zum Wandern und Entdecken ein. An den Ufern gibt es jede Menge Wanderwege und Rastplätze mit tollen Ausblicken auf das Becken der Talsperre. Natur pur und jede Menge Ruhe erwarten euch in dieser Gegend. Wer da Lust bekommt, direkt etwas länger zu bleiben, kann auf dem Campingplatz "Freizeitcamp Aggertalsperre" einchecken. Verschiedene Strecken für Wanderungen mit unterschiedlicher Dauer und Schwierigkeit findet ihr hier.
11 Ein Wald voller Sagen und Pilze: Der Hülser Berg
Der Hülser Berg ist ist mit 63 Metern die höchste natürliche Erhebung von Krefeld. Er liegt zwei Kilometer von Hüls entfernt, wohin ihr mit den Öffis knappe eineinhalb Stunden und mit dem Auto etwa eine Stunde braucht. Über den Hülser Berg gibt es einige Sagen, zum Beispiel die von den Erdmännekes vom Hölschenberg, die, ähnlich wie die Heinzelmännchen, Gutes tun. Wenn das mal kein gutes Omen ist, sich selbst als fleißiges Erdmänneken auf Pilzsuche zu begeben.