Willkommen im anyway – dem queeren Herz von Köln
Ein Café für junge Schwule, Lesben, Bis, Trans*, Queers und ihre Freund*innen, ein Ort zum Zusammenkommen und zum Austauschen, eine Beratungsstelle, eine Organisation für Aufklärungsarbeit und mediale Projekte, für queere Events, Partys und Abende – all das ist das anyway, mitten im Herzen von Köln. Das queere Jugendzentrum in der Kamekestraße ist damit eine echte Besonderheit – denn es war das erste und ist immer noch das größte seiner Art in Europa.
Dominik, der selbst seit 2018 im anyway arbeitet weiß, wie wichtig das Zentrum für die ganze Region ist: „Wir haben Leute aus ganz NRW, die hier hin kommen – die sich auf den Weg machen, ein, zwei Stunden hierhin zu fahren.“ Im anyway-Café, dem Herzstück des Jugendzentrums, treffen sich junge Leute zwischen 14 und 27 Jahren zum Kickern, Billard spielen oder einfach, um entspannt etwas zu trinken.
Dabei verirrt sich auch schon mal zufällig jemand ins anyway – denn mit der großen Theke, den gemütlichen Sitzecken und einem Billard-Tisch könnte man meinen, man wäre in einer neuen, hippen Bar gelandet. Im Café ist immer jede Menge los – dank Corona nun mit mehr Abstand und auch an der Bar und am Tischkicker wurden kurzerhand ein paar Glasscheiben zum Schutz der Gäste montiert.
Auf dem Plan stehen zum Beispiel Quiz-Nights, Film-, Lese- und Karaoke-Abende und zu Nicht-Corona-Zeiten natürlich auch so einige Partys und CSD-Events. Alle sind jederzeit im anyway willkommen – für Neuankömmlinge gibt es aber mit dem Coming-in-Day auch ein regelmäßiges Abend-Event, um sich das Café mal genauer anzuschauen und im kleinen Rahmen neue Leute kennenzulernen. Außerdem gibt es mit dem Café International und Trans*Fusion weitere feste Abende für kleinere Gruppen. "Viele engagieren sich ehrenamtlich – anders würde das anyway auch gar nicht so laufen", erzählt Dominik. Aktuell gibt es zehn Festangestellte und 60 Ehrenamtliche, die das Jugendzentrum unterstützen.
Im anyway ist einiges los – nicht nur im Café
Wer nicht nur auf der Suche nach netten Leuten ist, sondern auch Hilfe oder Beratung zu allen LGBT*Q-Themen braucht, wird im anyway ebenso fündig – denn seit Anfang des Jahres wurde eine eigene Beratungsstelle eingerichtet. Egal, ob per Videochat und Telefon oder vor Ort im anyway – ihr könnt euch mit allen Fragen und Problemen an das Team wenden und das völlig kostenlos. Am besten meldet ihr euch dafür vorher per Mail oder Telefon (0221 – 5777760).
Für alle Interessierten lohnt sich auch ein Blick auf Instagram – denn vor allem seit Corona gibt's dort nicht nur jede Menge Infos zum anyway, sondern auch Talks zu interessanten Themen. Talks und Videos gibt's ansonsten auch auf YouTube: Mit dem YouTube-Kanal anyway.tv und der eigenen Web-Serie Kuntergrau ist nämlich auch im Internet ganz schön was los.
Damit nicht genug. Der Verein will nicht nur einen Safe Space für junge, queere Menschen bieten, sondern auch Aufklärungsarbeit leisten. Und das tun sie auch, zum Beispiel mit dem Projekt WIR* – Wissen ist Respekt. Durch das Bildungs-, Aufklärungs- und Antidiskriminierungsprojekt werden Schulen und Jugendgruppen für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sensibilisiert.
Die Arbeit kommt an – denn die meisten Vorurteile verfliegen sofort, wenn junge Menschen miteinander ins Gespräch kommen und merken, dass sie sich vielleicht ähnlicher sind als sie dachten – egal, ob schwul, lesbisch oder hetero. Und auch vom anyway selbst ist manch eine*r überrascht, wie Dominik berichtet: "Es gab tatsächlich mal eine Reaktion: Oh, ihr habt ja gar keine rosa Plüschwände hier." Klischees werden gebrochenen und die Gruppen lernen viel vom direkten Austausch durch das WIR*-Projekt. Deshalb läuft im anyway auch so einiges unter dem Motto: von jungen Leuten für junge Leute. Wer mag, kann selbst aktiv werden – zum Beispiel im Café als Teil des Thekenteams oder im WIR*-Projekt, dabei sind auch Geschlecht oder Sexualität völlig egal.
Wenn ihr neugierig seid, informiert euch online über die vielen Angebote und Events, werdet selbst im anyway aktiv oder schneit einfach mal spontan im Café rein – ihr seid auf jeden Fall herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass es in Köln schon seit zwanzig Jahren einen so bunten und wichtigen Ort wie das anyway gibt.
anyway-Café | Dienstag – Mittwoch 17–20 Uhr, Donnerstag 19–22 Uhr, Freitag 19–23 Uhr, weitere Events und Beratungszeiten auf der Website | Mehr Info