Was es mit dem Maibaum-Brauch auf sich hat und wo in Köln ihr "Liebesmaien" kaufen könnt

© Nicola Dreksler

Der 1. Mai steht vor der Tür und somit auch die Nacht, in der Verliebte ihrem Herzblatt einen Maibaum stellen. Schon seit Jahrhunderten gibt es den Brauch, dass junge Männer in der Nacht auf den 1. Mai losziehen, um ihren Angebeteten eine bunt geschmückte Birke – auch als "Liebesmaien" bekannt – unters Fenster bzw. vor die Tür zu stellen. Die Frauen sind nur in Schaltjahren dran (also auch 2024) – dann stellen sie ihrer besseren Hälfte einen Maibaum auf.

Die Tradition besagt, dass der Baum einen Monat später wieder abgeholt werden muss – und zwar von demjenigen, der ihn aufgestellt hat. Dann gibt es die Belohnung: einen Kasten Bier vom Vater oder auch einen Kuchen von der Mutter der Angebeteten. So soll es zumindest früher gewesen sein. Heutzutage ist es wohl wahrscheinlicher, dass man am 1. Juni mit einer Einladung zum Essen, auf ein Getränk oder direkt einem Kuss belohnt wird – vorausgesetzt, Amors Pfeil hat beide getroffen.

Aber Achtung: Wer seinen Liebesbeweis nicht mit einer Anzeige bezahlen will, sollte auf keinen Fall einfach einen Baum im Wald oder in Nachbars Vorgarten fällen. Das ist nämlich strafbar.

Hier könnt ihr in Köln Maibäume kaufen

Um euch den Ärger zu sparen, besorgt euch euren Maibaum einfach an einer der Maibaum-Verkaufsstellen. Diese sind am 30. April zwischen 9 und 21 Uhr geöffnet. Die Bäume sind meist drei bis sechs Meter hoch und kosten neun Euro pro Meter. Auch buntes, wasserfestes Krepppapier und Holzherzen könnt ihr dort kaufen. Auch auf Gut Leidenhausen könnt ihr am 30. April zwischen 9 und 20 Uhr Maibäume zum Meterpreis von neun Euro kaufen, Herzen und Kreppband sind ebenfalls verfügbar.

Neben den städtischen Verkaufsstellen gibt es natürlich auch noch den ein oder anderen Blumenladen, der Maibäume verkauft. Fündig werdet ihr zum Beispiel bei Florel in Ehrenfeld – da gibts die Maibäume nachhaltig im Topf. Wer's besonders bequem mag, bekommt im Internet sogar Maibäume inklusive Bringservice – in Köln zum Beispiel via Maibaumlieferung (Vorbestellung bis 28. April 2024).

© Christin Otto

Achtung, die Maibaum-Diebe kommen!

Doch mit dem reinen Besorgen des Maibaums ist es nicht getan. Dem Brauch zufolge dürfen Maibäume in der Nacht auf den 1. Mai nämlich auch geklaut werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seinen Baum also besser gut befestigen – oder ihn über Nacht bewachen.

Wer sich jetzt noch fragt, warum es denn unbedingt eine Birke sein muss: Junge Birken sind die ersten Bäume, die nach dem Winter blühen – passend zu den Frühlingsgefühlen also, die dann erwachen. Von Tannen, Kirsch- oder gar Dornenzweigen solltet ihr hingegen die Finger lassen – zumindest, wenn ihr niemanden verärgern wollt. Die gelten nämlich als "Schandmaien" und sind demnach eher als Beleidigung gedacht.

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