11 kölsche Sprüche, die jede*r kennen sollte
Köln ist das schönste Dorf der Welt – und Köln hat natürlich auch die schönste Sprooch der Welt. Aber leider wird Kölsch heutzutage viel zu selten gesprochen, dabei gibt es in kaum einem anderen Dialekt so herrlich bekloppte Sprüche und Redewendungen wie im Kölschen. Deswegen haben wir euch 11 kölsche Sprüche rausgesucht, die wirklich jede*r kennen sollte, und mit denen ihr beim nächsten Schwätzje in eurer Stammkneipe punkten könnt.
1. "Drink doch ene met!"
Das Mantra der kölschen Gastfreundlichkeit – und der Titel von einem der berühmtesten Songs der Bläck Fööss. Bedeutet schlicht: Trink doch einen mit!
Anwendungsbeispiel: Ihr zieht um die Häuser und trefft eine*n Freund*in, eine*n Kolleg*in oder auch jemand Wildfremdem – und ladet die Person einfach auf ein leckeres Kölsch ein.
2. "Leck ens en d'r Täsch!"
In Köln findet man Skurriles bekanntlich an beinah jeder Straßenecke. Wenn den Kölschen aber etwas völlig Verrücktes oder Unglaubliches über den Weg läuft, dann fällt dieser Spruch – gerne auch in erhöhter Stimmlage.
Anwendungsbeispiel: Ihr seid auf dem Weg nach Hause und die Baustelle, die die letzten Meter bis zur Haustür seit Jahren zu einem Hindernisparcours macht, ist plötzlich nicht mehr da.
3. "Do häs he jar nix zo kamelle."
Wir alle kennen sie: die Wichtigtuer*innen. Mit diesem Spruch könnt ihr diesen speziellen Schlag Mensch mit kölscher Bestimmtheit in die Schranken weisen, denn er bringt klar zum Ausdruck: Du hast hier gar nichts zu sagen!
Anwendungsbeispiel: Wenn der*die unangenehme Kolleg*in wieder versucht, euch oberlehrerhaft die Welt zu erklären, dann herrscht nach einem kurzen "Do häs he jar nix zo kamelle" schnell wieder Ruhe.
4. "Küss de hück nit, küss de morje."
Der Spruch, der wie kaum ein anderer für die Gelassenheit (und oft auch Unverbindlichkeit) der Kölner*innen steht und übersetzt bedeutet: Kommst du heute nicht, kommst du morgen.
Anwendungsbeispiel: Wenn jemand bei euch etwas abholen will, sich aber nicht so wirklich auf einen Termin festlegen will, könnt ihr mit einem kurzen "Küss de hück nit, küss de morje" signalisieren, dass sich die Person keinen Stress machen muss.
5. "Dat jitt et för ene Appel un e Ei."
Wenn die Kölner*innen sagen, dass es etwas für "ene Appel un e Ei", also für einen Apfel und Ei, gibt, dann ist das Produkt besonders günstig.
Anwendungsbeispiel: Ihr geht in eure Lieblingsmetzgerei und die Bratwurst ist auf die Hälfte reduziert.
6. "Dä fingk Saache, die hät noch keiner verlore."
Mit diesem Spruch beschreiben die Kölschen diese Menschen, die wirklich für alles eine Verwendung haben und für ihren ganzen Kram schon mindestens eine Garage angemietet haben – denn die finden Sachen, die keiner verloren hat.
Anwendungsbeispiel: Wenn ihr beim Spaziergang durch die Stadt jemanden beobachtet, der*die bei jedem Sperrmüll begeistert stehen bleibt und sich auch direkt etwas in den Rucksack stopft.
7. "Ovends laache, danze un springe, morjens de Botz net finge."
Ein Spruch, mit dem die Kölner*innen leicht süffisant über die Feierwütigen sprechen, die abends keinen Tanz und kein Kölsch auslassen, aber dann am nächsten Morgen zu absolut nichts zu gebrauchen sind und nicht mal "de Botz", also ihre Hose, wiederfinden.
Anwendungsbeispiel: Ihr geht mit Kolleg*innen nach Feierabend ein Kölsch trinken und eine*r bestellt eine Runde nach der anderen – und am nächsten Morgen sitzt ihr leicht verkatert im Büro, doch von dem*der trinkwütigen Kolleg*in fehlt jede Spur.
8. "Wat dä Boor nit kennt, dat friss hä nit."
Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht – mit diesem Spruch bringen die Kölner*innen ihr Kopfschütteln über Leute zum Ausdruck, die nie etwas Neues ausprobieren wollen.
Anwendungsbeispiel: Wenn jemand zu allem "mag ich nicht" sagt, obwohl er*sie das Gericht noch nie probiert hat.
9. "Mach et jot, ävver nit ze off."
Die Kölschen lieben das Leben und wollen es in vollen Zügen genießen. Doch irgendwann schlagen Kölsch, Schnitzel und durchzechte Nächte auf die Gesundheit – und davor wollen die Kölner*innen mit diesem Spruch warnen: Genießt das Leben, aber übertreibt es nicht zu oft.
Anwendungsbeispiel: Jedes Wochenende fragt euch ein*e Freund*in, ob ihr durch die Kneipen und Clubs ziehen wollt? Am besten von Freitag nach Feierabend bis zur After-Hour am Sonntag? Und so langsam macht ihr euch Sorgen um die Person? Dann könnt ihr das mit einem "Mach et jot, ävver nit ze off" in typisch kölscher Manier zum Ausdruck bringen.
10. "Et hätt noch immer jot jejange."
Der dritte Paragraph des Kölschen Grundgesetzes beschreibt den grenzenlosen Optimismus der Kölner*innen – egal was passiert, am Ende wird doch alles wieder gut.
Anwendungsbeispiel: Wenn mal wieder ein Großbauprojekt ein paar Milliönchen mehr kostet, sich die Fertigstellung um die ein oder andere Dekade verzögert und zwischendurch Asbest gefunden wird, passt dieser Spruch wie die Faust auf's Auge.
11. "Dä hät d'r Kopp nor zom Hoor puddele."
Mit diesem Spruch beschreiben die Kölschen liebgewonnene Mitmenschen, die an Vergesslichkeit leiden – oder nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind. Übersetzt bedeutet der Spruch: Der hat den Kopf nur zum Haare waschen.
Anwendungsbeispiel: Ihr erinnert ein*e Freund*in oder ein*e Kolleg*in zig Mal daran, dass ein wichtiger Termin bevorsteht oder eine Präsentation vorbereitet werden muss – und am Ende verpeilt es die Person trotzdem.