Mein Lieblingsort in Köln: Eine Bank im Friedenspark

© Cosima Lorenz

Aufmerksame Leser*innen von Mit Vergnügen wird es nicht überraschen, dass sich viele meiner Lieblingsorte in Köln in der Südstadt befinden. Schließlich schreibe ich immer wieder, was für ein tolles Fleckchen Erde "mein" Veedel doch ist. Hier gibt's nämlich alles, was das Herz begehrt: Tolle Cafés und Restaurants, urige Kneipen, schicke Bars und süße Tante-Emma-Läden mit allerlei kreativen Produkten.

Doch heute will ich nicht über das Formula Uno, wo ich beinah täglich meinen ersten Kaffee des Tages trinke, schreiben. Oder über die Torburg, wo ich mir gerne das ein oder andere Kölsch bei rockiger Blues-Musik gönne. Vielmehr geht es an dieser Stelle um einen Ort, an dem ich als Kind schon gerne gewesen bin, und den ich dann während des Corona-Lockdowns wiederentdeckt habe: Eine Bank im Friedenspark.

© Wolfgang Schiffbauer

Als Kind bin ich mit meiner Mum und unserem Hund Snoopy gerne durch den Römerpark spaziert, doch besonders an Schneetagen im Winter sind wir auch mal in den danebenliegenden Friedenspark weitergezogen. Dort gibt es nämlich einen kleinen Hang, den ich als Kind unglaublich gerne mit meinem Schlitten herunter gedüst bin, während unser Hund voller Elan hinter mir her gerannt ist. Mit den Jahren wurde aber nicht nur der Schnee in Köln seltener, sondern auch ich größer – und so verwandelte sich der Hang, der mir als Kind unfassbar steil und tief vorgekommen ist, in eine kleine Böschung.

© Wolfgang Schiffbauer

Ich bin auch nach meiner Schlitten-Karriere noch oft durch den Friedenspark spaziert, aber so richtig wiederentdeckt habe ich den Park und seine schönen Ecken erst während der Corona-Pandemie. Als sich damals die ersten Sonnenstrahlen am Himmel ausbreiteten, gab's nur noch ein Ziel: die frische Luft! Schließlich hatte man im Lockdown genug Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Also bin ich durch die Südstadt flaniert und dabei immer wieder im Friedenspark hängengeblieben. Mal mit Kaffee, mal mit einem Mittagessen, mal mit dem Laptop, um zum arbeiten – niedergelassen habe ich mich aber fast immer auf dieser einen Bank mit Blick auf den kleinen Hang aus meiner Kindheit.

© Wolfgang Schiffbauer

Inzwischen haben wir die Corona-Pandemie dank Impfungen und Co. besser im Griff. Die Restaurants und Kneipen haben schon lange wieder geöffnet, die Ausgangsbeschränkungen sind längst aufgehoben. Seine Magie hat der Friedenspark aber für mich nicht verloren: Bei gutem Wetter trinke ich auch heute gerne einen Kaffee auf der Bank, höre dabei ein bisschen Musik und erinnere mich an die Schneefestspiele aus meiner Kindheit. Ab und an spaziere ich sogar noch mit meinem Laptop in den Friedenspark, um mir an der frischen Luft Inspiration zu holen – so auch für diesen Text hier, der komplett auf eben jener Bank im Friedenspark entstanden ist.

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