Gemeinsam für Köln: Das kannst du jetzt tun, um zu helfen

In den letzten Wochen haben wir alle Unmengen an Nachrichten gelesen und unser Leben so gut es geht an die neuen Umstände angepasst – dabei bekommen wir oft das Gefühl, der ganzen Situation recht hilflos gegenüber zu stehen. Auch wenn wir selbst keine Virenforscher oder Mundschutzmaskenhersteller sind (noch nicht!), gibt es jede Menge Möglichkeiten, sich jetzt für die Menschen, die Kultur, die Gesundheit und den Zusammenhalt in Köln einzusetzen. Um die Hilflosigkeit – und die allgemeine Überforderung – zu entwaffnen, haben wir euch eine Liste zusammengetragen.

1. In deiner Nachbarschaft helfen

© Nina Strehl | Unsplash

Wer helfen möchte, fängt am besten in seinem direkten Umfeld an. Ihr könnt bei euch und in den umliegenden Häusern im Treppenhaus Zettel aushängen, auf denen ihr älteren Menschen und Personen der Corona-Risikogruppe eure Hilfe bei Einkäufen und anderen Besorgungen anbietet. Einen Vordruck findet ihr hier.

In ganz Köln helfen die Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfen des Caritasverbandes, im Kölner Westen hilft der Malteser Einkaufsservice und in Rodenkirchen, Porz und Deutz die "Helfenden Hände" der Diakonie Michaelshoven. Wenn ihre eure Unterstützung anbieten wollt, könnt ihr euch direkt bei den Organisationen melden. Gesammelte Informationen findet ihr außerdem direkt bei der Stadt Köln. Mittlerweile gibt es aber auch viele Plattformen, die Nachbarschaftshilfe deutschlandweit koordinieren. Toll finden wir Wir gegen Corona, Quarantänehelden, WirHelfen, Solidaritäter und nebenan.de.

Zudem gibt es einige lokale Facebook-Gruppen, in der Hilfesuchende ihr Anliegen posten. Gute Gruppen sind beispielsweise Corona Hilfe Köln,  #CoronaHilfe Gruppe Köln und Kinderbetreuung & Nachbarschaftshilfe Köln. 

2. Support your local Gastro

Damit der Eisladen um die Ecke und unser liebster Falafel-Dealer auch nach der Corona-Krise wieder aufmachen können, sollten wir jetzt alle versuchen kleine Gastros zu supporten. Viele Cafés, Restaurants und Bars haben mittlerweile ihr Konzept umgestellt und bieten Take Away an oder liefern selbst das Essen aus. Eine Guide-Übersicht, wie und wo ihr in den verschiedenen Veedeln noch an euer Lieblingsessen kommt, haben wir für euch.

Restaurants und Cafés, die im Moment nicht mehr öffnen, bieten euch außerdem an, Gutscheine zu kaufen. Die könnt ihr einlösen, sobald die Läden wieder geöffnet haben – oder ihr betrachtet es als Spende und löst ihn bewusst nicht ein. Beispiele in Köln sind dafür unter anderem das Café Walter, Café Wohnraum, das WallczkaWillie Tanner, Bumann & SOHN, Johann Schäfer, die Stapel.BarBagatelle und das Vevi.

3. Kleine, feine lokale Läden unterstützen

© Kelly Sikkema | Unsplash

Viele kleine Läden liefern euch eure Produkte jetzt direkt nach Hause – ihr könnt zum Beispiel Blumen oder Kaffee von lokalen Läden einfach online bestellen. Auf diese Weise könnt ihr die Geschäfte weiter unterstützen und euch ein bisschen Kölner Shopping-Feeling nach Hause holen. Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, bei welchen Händlern ihr bestellen und wie ihr sie unterstützen könnt.

4. Sich ehrenamtlich engagieren

Wir wissen ja nicht, wie es euch geht, aber wir fühlen uns in den letzten Tagen und Wochen zunehmend hilflos. Euch geht es ähnlich, ihr gehört nicht zur Risikogruppe und habt vielleicht auch gerade viel Zeit, weil die Uni oder der Job wegfallen? Dann sucht euch doch eine sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeit! Lokale Hilfsorganisationen sind jetzt mehr denn je auf unsere Unterstützung angewiesen, weil viele freiwillige Helfer*innen selbst der Risikogruppe angehören und deshalb wegfallen.

Die Kölner Tafel freut sich über helfende Hände – allerdings melden sich gerade viele Freiwillige, weshalb ihr vielleicht nicht direkt eine Antwort bekommt. Die Tafel könnt ihr auch finanziell mit Spenden unterstützen. Hier möchten wir euch außerdem zwei deutschlandweite Plattformen für Ehrenämter und Freiwilligenarbeit ans Herz legen: Vostel.de und die App Let's Act.

5. Geld, Lebensmittel und mehr spenden

© Christin Otto

Wer keine Zeit oder Möglichkeit hat, sich ehrenamtlich zu engagieren und trotzdem helfen will, kann Geld spenden. Hilfsorganisationen wie die Bahnhofsmission, Caritas oder das Rote Kreuz brauchen gerade dringend Unterstützung, um auf die Situation zu reagieren und alten, kranken und armen Menschen helfen zu können.

Menschen ohne ein festes Zuhause haben im Moment mehr Probleme: Ihre normalen Schlafplätze, Einnahmequellen und die Lebensmittelversorgung sind durch das Coronavirus stark beeinträchtigt, viele gehören zur Risikogruppe und wissen sich nicht zu helfen. Eine neue Möglichkeit, in Köln zu spenden, sind Gabenzäune. An verschiedenen Zäunen in Köln könnt ihr Lebensmittel, Kleidung oder Hygieneartikel in Tüten da lassen und sie so anderen zur Verfügung stellen. Infos zu den Gabenzäunen findet ihr auch auf Instagram.

6. Petitionen unterschreiben und Crowdfundings unterstützen

Momentan werden viele tolle Petitionen, Initiativen und Crowdfundings gegründet, um die zu unterstützen, die unter der momentanen Situation am meisten leiden. Eine gute Sache, die ihr momentan auf jeden Fall unterstützten solltet, ist eine Petition von Pflegefachkräften. Sie stellen klar, dass Pflegekräfte momentan mehr brauchen als warme Worte, Merci-Schokolade und Applaus am Abend. Sie fordern unter anderem Schutzmaterialien, staatlich finanzierte Lohnzulagen in der Krise und mehr verfügbares Pflegepersonal. Wer sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen für Selbstständige und Künstler*innen einsetzen will, kann hier unterschreiben.

Eine weitere wichtige Sache: #LeaveNoOneBehind –  eine Petition, die sich für eine Evakuierung überfüllter Flüchtlingslager und notwendige Quarantäne- und Schutzmaßnahmen vor Corona auch für Geflüchtete einsetzt. Solidary City Cologne, die Seebrücke und der Kölner Flüchtlingsrat haben außerdem auf Facebook eine gemeinsame Aktion gestartet: Durch Briefe an OB Henriette Reker sollen mehr Flüchtlinge in Köln aufgenommen werden, die gerade unter dramatischen Bedingungen in Griechenland festsitzen. Mehr wichtige Petitionen findet ihr auf change.org!

Eine weitere tolle Plattform ist Startnext, auf der ihr schnell und unkompliziert verschiedene Crowdfundings unterstützen könnt. Eine tolle Aktion, die wir gefunden haben, ist beispielsweise Kochen für Helden. Mit eurer Spende setzt sich das Projekt dafür ein, dass Menschen in Funktionsberufen am Arbeitsplatz mit einer warmen Mahlzeit unterstützt werden. Auf der Startnext Startseite könnt ihr nach Städten filtern und euch so aktuelle Kölner Projekte anzeigen lassen.

7. Blut spenden

© MFK – Uniklinik Köln

Wir sind alle dazu angehalten, unser Haus nur noch für die Arbeit oder dringende Erledigungen zu verlassen – klar, dass durch diese Maßnahmen auch weniger Menschen zum Blutspenden gehen. Das ist aber gerade – in Zeiten von ausgelasteten Krankenhäusern – besonders wichtig! Wenn ihr gesund seid, könnt ihr an der Blutspendezentrale der Uniklinik von Montag bis Mittwoch von 12 bis 20 Uhr und Donnerstag bis Samstag von 7.30 Uhr bis 14 Uhr Blut spenden. Natürlich wurde das Vorgehen so angepasst, dass überall genug Abstand gehalten wird und das Blutspenden für euch absolut sicher ist.

8. In Krankenhäusern helfen oder Mundschutz-Masken nähen

In vielen Krankenhäusern werden momentan Mundschutz-Masken benötigt. Wenn ihr eine Nähmaschine habt und helfen wollt, dann lest euch diese Anleitung durch und macht euch ans Werk! Bitte achtet darauf Baumwollstoffe zu verwenden, die bei mindestens 60 Grad gewaschen werden können und vernäht sie mit drei Lagen!

Das Heilig Geist Krankenhaus in Longerich hat auf Facebook dazu aufgerufen, Schutzmasken zu nähen oder Stoffreste beim Krankenhaus abzugeben. Außerdem könnt ihr bei den Krankenhäusern nachfragen, ob ihr selbst mithelfen könnt – bei der Uniklinik geht das zum Beispiel über ein Kontaktformular.

9. Kreativ werden und Gutes tun

© Christin Otto

Wer zuhause ist und gerne auf eine kreative Art Gutes tun möchte, kann Post an Alten- und Pflegeheime schicken. Die Bewohner*innen dürfen zu ihrem eigenen Schutz gerade keinen Besuch mehr empfangen und sind deshalb oft einsam. Schreibt ein Gedicht, malt ein Bild mit Bob Ross, presst Blütenblätter – tobt euch aus oder schreibt einen ganz simplen lieben Gruß. Ein Brief oder eine Postkarte kostet euch nicht viel Zeit und kann einsamen Senior*innen und Pflegebedürftigen den Tag retten!

10. Künstler*innen und Kulturprojekte unterstützen

Abgesagte Konzerte, geplatzte Ausstellungen und Projekte – auch die Kunst- und Kulturszene trifft die aktuelle Situation hart. Das Schöne: viele Musiker*innen spielen jetzt Wohnzimmerkonzerte via Instagram, Clubbetreiber haben Livestreams aufgebaut und senden DJ-Sets zu euch nach Hause. Viele dieser Streams bekommt ihr in Köln über Dringeblieben, dem neuen Projekt vom Rausgegangen-Team.

Dort könnt ihr auch den Solidaritätspakt der KLUBKOMM unterstützen – das ist der Verband Kölner Clubs und Veranstalter. Die Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an den Solidaritätspakt für die Kölner Clubkultur, an die auftretenden Künstler und werden zur Deckung der Produktionskosten genutzt — genaue Infos zu der Aktion gibt es hier.

Eine andere coole Sache: Das Musiker-Duo „Das Lumpenpack“ hat im Kölner Gloria ein Quarantäne-Konzert gespielt – und dabei eine Spendenaktion gestartet, die immer noch läuft. Ihr Funding-Ziel, um die Konzertkosten zu decken, haben sie schon weit übertroffen – ihr könnt aber trotzdem noch spenden, denn das überschüssige Geld wird gespendet, um die vielen Kulturschaffenden in der Krise unterstützen.

11. Sich gegenseitig etwas Gutes tun

© Amelie Ohlrogge | Unsplash

"Nie war es so wichtig, gemeinsam allein zu sein. Um auf alle aufzupassen." Das Zeit Magazin hat die schönsten Worte zur aktuellen Lage gefunden und wir haben uns in diesem Artikel Gedanken gemacht, welche schönen Dinge ihr jetzt von zuhause aus für andere machen könnt. Auch wenn wir gerade nicht mit Freunden oder Familie zusammen sind, können wir versuchen, uns gegenseitig aufzubauen. Eine Playlist zusammenstellen, einen Obstkorb oder einen Blumenstrauß schicken, einen Brief schreiben oder mal öfter anrufen – fühlt sich an wie eine Umarmung trotz Distanz und kann anderen den Tag retten! Und falls ihr selbst gerade ein gutes Gefühl braucht: Diese Dinge geben zumindest uns gerade Hoffnung.

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