Köln hakt nach: Was passiert mit dem Alaaf-Schriftzug?
In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!
Köln ist weder Los Angeles, noch Sevilla oder Amsterdam – und dennoch haben all diese Städte eines gemeinsam: einen Schriftzug, vor dem sich Touris gerne fotografieren lassen. So berühmt wie das weltbekannte Hollywood-Sign ist der kölsche Alaaf-Schriftzug zwar noch nicht, doch als Fotohintergrund ist er schon jetzt sehr gefragt. Das merkt man spätestens, wenn man sieht, wie viele Menschen sich mitunter am Kennedy-Ufer (Höhe Messeturm) um die jecken Buchstaben in Rut-Wiess drängeln.
Fragt sich nur: Wie ist das Alaaf dort überhaupt hingekommen, nachdem es während des Karnevals doch zuerst vorm Gürzenich und später am Rheinauhafen, auf dem Heumarkt und vor dem MAKK stand – und was sind die Pläne für die Letter? Spoiler: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass uns das Alaaf länger erhalten bleibt.
Im Mai wechselt der Schriftzug die Rheinseite
Aufgestellt wurden die riesigen Buchstaben vom Festkomitee Kölner Karneval – und zwar anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Kölner Karnevals. Viele hatten zunächst angenommen, der Schriftzug sei nur eine temporäre Angelegenheit, die mit Sessionsende wieder verschwindet.
Doch die Letter erfreuen sich auch jenseits des Karnevals großer Beliebtheit – und so sollen sie nicht verschwinden, sondern als Fotomotiv und Selfie-Spot durch die Stadt wandern. Bis vor Kurzem war der Schriftzug noch vor dem MAKK zu finden. Aber seit dem 1. August 2023 ist er auf die Schäl Sick gewechselt und am Rheinufer zu finden – Dom-Blick inklusive.
Wo die Letter danach zu sehen sein werden, ist noch offen. Das Schöne: Es könnte gut sein, dass sie Köln auch über das Jubiläumsjahr 2023 hinaus erhalten bleiben – "denn durch die stabile Bauweise ist der Schriftzug ohne Weiteres auch länger nutzbar", heißt es seitens des Festkomitees. Übrigens sind die Buchstaben nicht nur stabil, sondern auch ganz schön schwer: Jeder einzelne bringt gut 350 Kilogramm auf die Waage.
Vorbild Amsterdam
Dass die Buchstaben trotzdem von Standort zu Standort transportiert werden, hat nicht nur den Vorteil, dass das Alaaf vor wechselnder Kulisse zu sehen ist – es beugt auch einem Problem vor, dass die Stadt Amsterdam irgendwann hatte.
Dort stand der „I amsterdam“-Schriftzug nämlich lange Zeit vor dem Rijksmuseum, wurde dann aber abgebaut, weil er bei Touris so beliebt war, dass der ohnehin kleine Platz mitunter völlig überlaufen war. Stattdessen gibt es nun vier Amsterdam-Schriftzüge – einer steht permanent am Flughafen Schiphol, die restlichen drei touren durch die Stadt und wechseln, wie in Köln, den Standort regelmäßig.