Köln hakt nach: Woher kommen all die gelben Bananen in Köln?
"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Sesamstraßen-Fans haben diese Lebensweisheit längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir haken für euch nach. Wir finden nämlich: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen uns in Köln immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen schlaue Menschen, die das können.
Warum sind an so vielen Kölner Wänden Bananen zu sehen?
Ist Köln eigentlich komplett Banane? Das werden sich manche fragen, wenn sie all die gelben Bananen in Köln sehen. Als Street-Art ist sie an vielen Wänden der Stadt verewigt. Mal einzeln und gesprayt, mal als Paste-up in Gesellschaft – zum Beispiel, wenn Nordkoreas Herrscher Kim Jong-un auf ihr reitet oder Trump sie im Mund hat. Aktuell sieht man sie auch öfter mal auf Putins Kopf – zum Beispiel über der Aral-Tankstelle an der Aachener Straße. Ja, sogar virenähnliche Gestalt nahm die Banane während der Corona-Pandemie an und mutierte zur Impfbanane.
Falls ihr euch auch schon mal gefragt habt, was es mit all den Bananen denn nun auf sich hat, können wir euch verraten: Dahinter steckt Thomas Baumgärtel – ein Kölner Künstler, der sich international einen Namen als Bananensprayer gemacht hat. Mit seiner Spraybanane markiert er schon seit 20 Jahren interessante Kunstorte und Galerien weltweit. Seine Banane findet ihr also nicht nur in Köln, sondern auch in Städten wie London oder New York.
Was der Michelinstern fürs Restaurant ist, ist die Graffiti Banane fürs Museum.
Mehr als 4000 Orte hat Thomas Baumgärtel schon mit seiner Spraybanane markiert – und die ist inzwischen sogar zu einer Art Qualitätssiegel für Kunstorte avanciert. Ein Radiosender hat es mal mit folgendem Vergleich auf den Punkt gebracht: "Was der Michelinstern fürs Restaurant ist, ist die Graffiti-Banane fürs Museum."
Die Banane gibt es aber eben nicht nur als Spraybanane und Kunstort-Gütesiegel, sondern auch in Form anderer Werke, die oft gesellschaftskritisch und politisch sind. Zu sehen sind Baumgärtels Motive dabei nicht nur als Street-Art im öffentlichen Raum – auch Ausstellungen seiner Arbeiten gibt es regelmäßig. Eine der wohl beeindruckendsten Baumgärtel-Ausstellungen war 2019 in Dellbrück zu sehen, wo der Kölner Künstler eine riesige Industriehalle mit seinen Werken bespielt hat. Falls ihr damals nicht dabei wart, könnt ihr hier noch mal reinschauen.