Köln hakt nach: Warum gibt es in Köln nicht mehr Mülleimer?

Jas Min | Unsplash

In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!

Dem Ruf des Sommers folgen selbst die größten Stubenhocker*innen, denn wenn in Köln die Sonne rauskommt, gibt es für die meisten Kölner*innen kein Halten mehr. Das Kölsch kommt in die Kühltasche, der Grill wird entstaubt und eingepackt, die Musikbox aufgeladen – und dann heißt es: Ab in den Park! Auf Kölns Grünflächen ist im Sommer immer etwas los, sei es auf den Uniwiesen, am Aachener Weiher oder in den vielen kleineren Veedel-Parks.

Doch eine Sache trübt das sommerliche Vergnügen: der Müll. Ob wild entsorgte Glasflaschen, Plastikmüll im Rhein, überquellende Mülleimer oder achtlos weggeschüttete Grillkohle – jeden Sommer genügt ein kurzer Blick in die Parks der Stadt, um festzustellen, dass Köln ein Müllproblem hat. Und während sich die AWB mit aller Kraft gegen die Vermüllung stemmt und sogar Grillscouts einsetzt, stellt sich die Frage: Was tut eigentlich die Stadt und warum werden nicht einfach mehr Mülleimer aufgestellt, wenn diese doch ständig überfüllt zu sein scheinen?

© Christin Otto

Laut einem Statement der Stadt Köln gibt es derzeit um die "7600 öffentliche Papierkörbe in den Kölner Grünlagen", außerdem sind 25 Unterflurbehälter, also unterirdische Müllbehälter mit einem oberirdischen Einwurf, und 30 Grillaschebehälter in den stark frequentierten Parks aufgebaut. Doch dass das offenbar nicht reicht, sieht man spätestens beim morgendlichen Spaziergang entlang der hochfrequentierten Plätze.

Aussicht auf Besserung gibt es jedoch nicht. Zwar wurden laut Stadt in letzter Zeit "neue Standorte für die Grillaschebehälter" geschaffen, doch zugleich mussten "aufgrund von Vandalismus und Fehlbefüllungen und damit einhergehender Brandgefahr" andere Grillaschebehälter zurückgebaut werden. Die Entwicklung, so die Stadt in ihrer Stellungnahme, "stagniert derzeit". 

© AWB Köln GmbH

Bei den Unterflurbehältern ist die Lage sogar noch kritischer, es sind derzeit keine neuen Standorte geplant. Denn laut Stadtverwaltung werden nur dann neue Behälter gebaut, "wenn sich ein erheblicher Mehrbedarf durch stark zunehmende Frequentierung von Parks über die ganze Saison zeigen sollte". Eine Aussage, uns verwundert – denn wann soll dieser "erhebliche Mehrbedarf" denn bitte gegeben sein? Wenn Kölns Grünflächen komplett zur Mülldeponie verkommen sind?

Natürlich kann man das Müllproblem nicht nur auf die Stadt schieben. Schließlich sind die Kölner*innen auch selbst dafür verantwortlich, dass ihre Stadt nicht im Müll versinkt. Die eigenen Abfälle einfach liegen zu lassen oder ins Gebüsch zu schmeißen – ein absolutes No-Go. Doch der viele Müll neben den Abfallbehältern zeigt klar, dass die Menschen ihre Grill-Überbleibsel und Co. (offenbar) umweltgerecht entsorgen wollen – und dass einfach der Platz dafür fehlt.

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