Kölschvergnügen mit Anna Krause vom Frauen*Streik-Bündnis

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Das Frauen*Streik-Bündnis Köln hat sich 2019 zusammengefunden, um gemeinsam für feministische, queere und antirassistische Werte zu kämpfen. Dabei geht es nicht nur darum, am Weltfrauentag gemeinsam zu streiken, sondern sich auch mit anderen Aktionen gegen strukturelle Diskriminierung und Feindlichkeiten zu stellen. Anna-Lena Krause engagiert sich beim Frauen*streik-Bündnis und verrät uns in der neuen Folge Kölschvergnügen auch, was sie in Köln gerne ändern würde.

1. Was macht dich zur Kölnerin?
Ich komme aus Bonn, bin im Rheinland mit Karneval und Kölsch aufgewachsen. Wenn meine Oma und ihre Freund*innen zusammen „geschwadet“ haben, hab ich dann aber doch eher weniger verstanden. Vor zehn Jahren bin ich zum Studieren und Arbeiten nach Köln gezogen, hab mittlerweile mehrmals auf beiden Rheinseiten gewohnt. Vor zwei Jahren kam mein Sohn hier zur Welt – der erste echte Kölner in der Familie! Ich fühl mich hier einfach heimisch und wohl.

2. Warum schlägt dein Hätz für diese Stadt?
Mir gefällt das Unperfekte und Offene an der Stadt. Man kann einfach neue, nette Leute kennen lernen. Und viele Menschen hier in der Stadt stehen für etwas ein, sind empathisch und widerständig und zeigen öffentlich ihre Meinung – z.B. die Menschen, die nach dem Anschlag in Hanau bei den Gedenkkundgebungen waren, die regelmäßigen Demonstrationen der Seebrücke Köln oder auch die vielen tollen Frauen*, die seit letztem Jahr den Frauen*streik zum 8. März organisieren und zu den Aktionen kommen, besonders die Frauen* vom Frauen*Streik-Bündnis.

3. Dein Lieblingsveedel?
Mülheim

4. Dein Lieblingsort in Köln?
Ich liebe mehrere Orte: das Rheinufer von Deutz bis Mülheim, die Poller Wiesen, der Eigelstein, die Stadtbibliothek in Kalk und seit ich Mama bin auch diverse Parks und Spielplätze, z.B. der Stadtgarten oder der Klingelpützpark.

5. Was zeigst du Freunden, die von außerhalb zu Besuch sind?
Wenn wir sie vom Bahnhof abholen, dann schnell den Dom, dann ist das abgehakt. Und dann gehen wir vermutlich auf der Schäl Sick am Rhein spazieren, fahren zur Keupstraße oder Weidengasse etwas essen, schlendern ein bisschen durchs Viertel.

6. Wohin nimmst du deine Eltern mit?
Auf den Spielplatz mit ihrem Enkel und dann Kaffee trinken oder Eis essen.

7. Wo trinkst du dein Kölsch am liebsten?
Ich trinke selten Kölsch, und wenn, dann am liebsten auf einem Mäuerchen oder bei schlechtem Wetter zu Hause. Aber als Familie gehen wir ab und an zu Johann Schäfer in der Südstadt, ein äußerst familienfreundliches Brauhaus.

8. Wenn du eine Sache an Köln ändern könntest – was wäre es?
Ich wünsche mir eine Förderung bereits bestehender und neuer Orte der Begegnung und des Austausches für Frauen* und Familien, die unkommerziell, bedürfnisorientiert und barrierefrei sind, damit Frauen* aus allen Lebenslagen – alt oder jung, mit Kindern und Familie oder ohne, mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung oder ohne und aus allen kulturellen Kontexten – mehr zusammen kommen, weniger allein sind, und gemeinsam ihre Stärken entwickeln.

9. Was vergnügt dich am meisten?
Lesen – für mich oder meinem Kind vorlesen, diskutieren, gutes Essen, Kaffee und Waffeln, mit vielen Menschen politisch etwas vertreten und gemeinsame Stärke entwickeln.

10. Karneval ist für dich?
Tatsächlich schon ein lebenslanger Begleiter, mal mehr, mal weniger.

11. Was möchtest du in diesem Leben unbedingt noch machen?
Ehrlich gesagt ist mein Leben mit Studium, Arbeit und Familie so ausgefüllt, dass ich nicht unbedingt „noch mehr“ machen und haben muss. Meinen Master bald in der Tasche haben, wäre ein guter Anfang. Klingt vielleicht etwas wenig ambitioniert, aber ich bin einfach persönlich ganz zufrieden, wie es grade so läuft. Ich fände es jedoch toll, noch zu erleben, wie es flächendeckend wertgeschätzt würde, was Frauen* täglich an unsichtbarer und unbezahlter Care-Arbeit leisten.

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