Mein Lieblingsort in Köln: die Alte Feuerwache
Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autoren. Und trotzdem hat jeder von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, diese eine Stelle am Rhein, an die er immer wieder fährt und von der er einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die sein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in Köln.
Eigentlich kann ich sie fast nicht mehr zählen – die vielen Stunden und Tage, die ich schon in der Alten Feuerwache im Agnesviertel verbracht habe. An unzähligen sonnigen Nachmittagen habe ich mich hier im Innenhof mit meinen Freunden getroffen – sei es nun zum Kaffee trinken, Musik hören oder einfach nur, um gemeinsam Zeit zu verbringen und abzuhängen. Irgendwie zog es uns immer wieder auf beinahe magische Weise dorthin.
Doch wer oder was ist sie eigentlich – diese Alte Feuerwache, die die meisten vor allem wegen des monatlichen Flohmarktes kennen? Um genau zu sein, ist es eines der größten soziologischen Zentren Kölns, ein Bürgerzentrum, ein Ort der Begegnung. Umgeben von Backstein-Häusern aus den 90er-Jahren liegt da dieser riesige Innenhof – einer, der für alle offen steht und den sich das Bürgerzentrum mit einem Kindergarten, dem Restaurant "Lokal" und verschiedensten Künstlerateliers teilt.
Seit mehr als 40 Jahren gibt es hier kulturelle und soziale Projekte, Künstler und Familien treffen hier ebenso aufeinander wie verschiedene Kulturen und Altersgruppen. Jugendliche spielen eine Runde Tischtennis oder verzieren mit ihren Sprühdosen die Wände – denn hier gibt es für sie endlich einen Ort, an dem das Sprayen legal ist.
Die Alte Feuerwache ist zum Treffpunkt geworden – einem Ort des Austauschs und der Verwirklichung neuer Projekte. Selbstversorger-Gruppen wie die Gemüsekoop treffen sich hier regelmäßig zur gemeinsamen Planung, Musik- und Tanzveranstaltungen locken junges Publikum an. Hier entwickeln sich Menschen weiter, schaffen Neues – ganz egal, aus welcher Gesellschaftsgruppe sie kommen. Hier gibt es ihn noch – den Raum für alternative Konzepte.
Für mich ist es einfach eine einmalige Atmosphäre, die einen in der Alten Feuerwache umgibt. Und genau das macht sie zu einem Ort, den in Köln jeder kennen und schon einmal besucht haben sollte – weil in den Wänden der Alten Feuerwache nicht nur knapp 130 Jahre Geschichte des Kölner Nordens schlummern, sondern vor allem jede Menge kreativer Geist.