Mein Lieblingsort in Köln #12: Der Kalscheurer Weiher

© Carolin Franz

Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autoren. Und trotzdem hat jeder von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, diese eine Stelle am Rhein, an die er immer wieder fährt und von der er einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die sein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in Köln.

Hätte man mich vor der Pandemie nach meinen Lieblingsorten in Köln gefragt, hätte ich wohl hauptsächlich Restaurants und Bars aufgezählt – und die Straßen der Stadt, in denen man das Nachtleben genießen und auf jede Menge fremde und bekannte Kölner*innen treffen kann. Durch die Pandemie hat es mich mehr in die Natur gezogen, weg von Plätzen voller Menschen, hin zu Ruhe, Idylle und ein bisschen Abstand von der Stadt – kein Wunder.

Während ich das richtige Leben in Kölle schmerzlich vermisse, ist mir ein Ort ans Herz gewachsen, der auch vorher einen festen Platz in den Köln-Favoriten verdient gehabt hätte – vor allem für mich als Zollstockerin. In den Jahren zuvor hatte es mich aber viel zu selten an den südlichsten Punkt des Veedels verschlagen: den Kalscheurer Weiher. 

© Carolin Franz
© Carolin Franz

Dabei bringt dieses wunderschöne Fleckchen so viele Urlaubsfeelings mit wie kaum ein anderer Ort in der Stadt. Zwischen Autobahn und Militärring gelegen, strahlt der Kalscheurer Weiher mehr Ruhe aus, als seine Umgebung vermuten lassen würde. Ein Spaziergang am Wasser lohnt sich zu jeder Jahreszeit – im Sommer kann man hier die Picknickdecke aufschlagen, im Winter gibt’s Glühwein am Büdchen. Einen Bootsverleih und einen kleinen Biergarten gibt’s da übrigens auch – wenn nicht gerade Pandemie ist. 

© Carolin Franz

Wenn ich die Militärringstraße östlich vom Kalscheurer Weiher über die kleine Brücke überquere, stellt sich automatisch dieses ruhige, befreiende Gefühl ein, das man einfach nur mitten in der Natur hat. Dabei ist der künstlich angelegte Weiher alles andere als unberührte Landschaft – ich als gebürtiges Landei müsste es eigentlich besser wissen.

Dass man quasi noch mitten in Köln ist, lässt sich am Äußeren Grüngürtel aber viel zu leicht vergessen. Vielleicht auch, weil nicht nur weite Wiesen, viele Bäume und das glitzernde Wasser zum Entdecken und Beobachten einladen, sondern auch die vielen kleinen Wassertiere und Vögel, die es sich rund um das Wasser gemütlich machen.

© Carolin Franz

Geplant wurde diese Ruheoase übrigens schon in den 1920er Jahren vom Landschaftsarchitekten Theodor Nussbaum – genau wie der Decksteiner Weiher. Der Kalscheurer Weiher ist zwar deutlich kleiner als der benachbarte Weiher im Süden von Lindenthal, vielleicht macht aber genau das für mich diese absolute Gemütlichkeit und Wohlfühlatmosphäre aus.

Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass ein kleiner Ausflug zum Weiher sich wunderbar mit einem ausgedehnten Spaziergang verbinden lässt: In der Nähe vom Weiher gibt es nämlich den großen, schön angelegten Südfriedhof zu entdecken – und die einmalige Bauwagensiedlung, die mit zugewachsenen Gärten, jeder Menge Tiere und Dorfflair so wohl nur in Zollstock zu finden ist. 

© Carolin Franz

Ich bin mir jedenfalls sicher: Der Kalscheurer Weiher und ich, das war nicht nur ein Pandemieflirt. Ab jetzt bekommt er auch dauerhaft einen festen Platz in meinem Herzen.

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