Mein Lieblingsort in Köln #4: Das Metronom

© Christin Otto

Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autoren. Und trotzdem hat jeder von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, diese eine Stelle am Rhein, an die er immer wieder fährt und von der er einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die sein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in Köln.

Liebes Metronom, dies ist eine Liebeserklärung an dich, denn du bist meine absolute Lieblingskneipe, -bar, -pinte – ach, wie auch immer – eben einer meiner absoluten Lieblingsorte in Köln. Für viele beinhaltet so eine Lieblingsbar eine stylische Einrichtung, ausgefallene Drinks und klar: cooles Personal.

Beim Metronom trifft nichts dergleichen zu und dennoch hat es allemal das Potenzial zur Lieblingsbar. Mich zumindest hat es voll und ganz gepackt: Wenn ich hier bin, habe ich das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen – eine Welt abseits des Barbarossaplatzes, der direkt ums Eck liegt.

© Christin Otto

Das mag vielleicht an der Einrichtung, aber vor allem an dem Ambiente und den Menschen liegen: Von 20 bis 75 Jahren ist hier so ziemlich jede Altersgruppe vertreten – die einen quatschen oder knutschen, die anderen zeichnen oder spielen Karten. Trinken tun sie aber alle – egal, ob allein oder in Gesellschaft.

Das Metronom gibt’s seit über fünfzig Jahren – und das wird nicht nur am Alter der Stammgäste sichtbar, man sieht‘s dem kleinen Laden auch an: Die Möbel sind alt, die Wände sind aus ehemaligen Raucherzeiten vergilbt und die Musik kommt direkt von der Schallplatte – nicht aus Coolnessgründen, sondern weil es eben schon immer so war.

Hier gibt es keinen Espresso Martini, keine Skinny Bitch und auch sonst keine Hipsterbrause

Die Musik ist im Metronom sowieso so eine Sache für sich: Wer es kennt, der weiß, dass es sich um Kölns legendäre Jazz-Pinte handelt. Wer nichts für Jazz übrig hat, kann den Laden direkt wieder von seiner Liste streichen, denn was anderes kommt hier nicht auf den Plattenspieler. Die Platten werden übrigens ganz locker und flockig nebenbei vom Barpersonal über den Plattenteller gejagt.

Das Konzept ist so stilecht und einfach so wie die Getränkeauswahl: Hier gibt es keinen Espresso Martini, keine Skinny Bitch und auch sonst keine Hipsterbrause. Das Metronom beschränkt sich auf das Wesentliche: Eine feine Whisky-Auswahl, verschiedene Biere – sogar Guiness – und leckeren Wein und das zu fairen Preisen. Dazu gibt es einen formidablen Nussmix für unschlagbare zwei Euro, auf den man bei keinem Besuch verzichten sollte. 

© Nicola Dreklser

Aber nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen ist das Metronom eine beliebte Adresse. Kein Wunder also, dass die kleine, urige Kneipe immer gut besucht und dementsprechend voll ist. Wer also am Wochenende mit einer größeren Gruppe kommt und eines der beliebten Rondelle saven will, der sollte früh da sein. Und auch die kleinen Bänke für zwei mit Blick auf die Bar sind ein idealer Platz zum Verweilen.

Letzten Endes ist es aber völlig egal, wo man hier sitzt oder steht, denn darum geht es nicht. Es geht um den Flair und die Atmosphäre, den die charmante Jazzpinte versprüht. Das Metronom schreibt Geschichte – nicht nur Kneipengeschichte, sondern auch meine und die vieler anderer – und das war gefühlt schon immer so und bleibt hoffentlich noch ewig. 

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