Naschen ohne schlechtes Gewissen im Gesund & Süß

Dass gesund und lecker einander nicht ausschließen, ist spätestens seit der Eröffnung von drölfzig Poké- und Health-Food-Läden auch in Köln keine bahnbrechende Erkenntnis mehr. Ein Konzept, das man dann aber doch nicht an jeder Ecke findet, hat nun mitten in der Kölner City seine Zelte aufgeschlagen: das „Gesund & Süß“. Seit Neuestem versorgen die beiden Freundinnen Nadine und Ira die Kölner dort nämlich mit Süßkram, der nicht nur gesund ist, sondern auch noch ohne Industriezucker, Gluten und Laktose auskommt.

Ob nun Donuts, Zimtschnecken, Cupcakes, Kuchen oder Bananenbrot – sämtliche Naschereien, die Nadine und Ira in ihrem Café servieren, werden mit natürlichen Zutaten wie Bananen, Datteln oder Honig gesüßt. Statt Weizenmehl verwendet Ira, die alle Leckereien für das „Gesund und Süß“ selber macht, beim Backen beispielsweise Nüsse und Kokosmehl. Der Vorteil: Was ihr hier nascht, ist nicht nur gesünder – es macht auch länger satt. Nur schlank machen – das können auch diese süßen Sünden leider nicht. „Wir bieten hier kein Diät-Food an. Teilweise sind die Sachen sogar reichhaltiger als normale Süßigkeiten. Aber der Körper setzt sie dank der Zutaten anders um“, erklärt Nadine.

Auch wenn Schlankmacher-Süßigkeiten also weiterhin Utopie bleiben, so ist das "Gesund & Süß" dennoch ein echter Jackpot – und zwar nicht für diejenigen, die trotz gesunder Ernährung nicht komplett auf Süßes verzichten wollen, sondern vor allem für Menschen mit Unverträglichkeiten. Die bekommen im "Gesund & Süß" neben gluten- und laktosefreien Naschereien nämlich sogar glutenfreie Paninis. Eine Seltenheit und eine echte Herausforderung noch dazu. "Es war wahnsinnig schwierig, ein glutenfreies Brot zu entwickeln, das auch noch richtig gut schmeckt", erinnert sich Nadine. Drei Jahre lang hat Ira an der richtigen Rezeptur getüftelt und mit Maniokmehl schließlich die passende Zutat gefunden. Viel Aufwand – der sich doch gelohnt hat.  "Wir merken immer wieder, wie dankbar und glücklich Menschen mit Glutenunverträglichkeit sind, dass sie endlich mal alles essen dürfen."

"Alles essen dürfen" ist ohnehin das Schlagwort der beiden Freundinnen. Denn auch wenn sich Nadine und Ira privat gesund und zuckerfrei ernähren – bekehren wollen sie ihre Gäste nicht. Wer seinen Kaffee also mit Kuhmilch und extra Zucker haben möchte, der bekommt im "Gesund & Süß" auch das.

Dass es das "Gesund & Süß" nun als Café gibt, ist übrigens nicht nur Nadines und Iras Leidenschaft für Backen und gesunde Ernährung zu verdanken, sondern auch einer erfolgreichen Testphase im Foodtruck-Business. Tatsächlich waren die beiden nämlich zunächst einmal eine Weile mobil unterwegs – auf wechselnden Food Festivals und Events in und um Köln. "Wir wollten auf jeden Fall erstmal gucken, ob das, was wir da machen, gut ankommt und ob die Leute es verstehen", sagt Nadine.

Die Testphase hat gezeigt: Köln hat offenbar richtig Bock auf gesundes Süßes – und das, obwohl die Naschereien aus hochwertigen Zutaten logischerweise um einiges teuerer sind als die Tafel Schokolade aus dem Supermarkt. "Das Feedback war einfach super." Also haben die Mädels den Sprung gewagt – ab ins eigene Café. Dort zahlen sich die Erfahrungen aus dem Foodtruck nun aus: "Wir haben die Renner behalten und die Penner eliminiert", sagt Nadine. Sprich: In der Vitrine landet nur das, was von den Kunden bereits für gut befunden wurde.

Für gut befinden dürften alte und neue Kunden aber nicht nur das Essen, sondern auch die neue Optik. Klar, Café statt Foodtruck – das ist so oder so ein Fortschritt in Sachen Komfort. Und doch ist das neue Nest, das sich "Gesund & Süß" an der Benesisstraße gebaut hat, ein besonders zauberhaftes. Denn: Passend zu den natürlichen Produkten auf den Tellern sind Wände und Tische mit Naturholz verkleidet – hell, freundlich, minimalistisch und stylisch ist es geworden. Ein Ort, an dem Naschen ohne schlechtes Gewissen gleich doppelt Spaß macht.

Unbedingt probieren: den Lava-Cake aus dem Glas und die Zimtschnecken.

Besonderheit des Ladens: alles ist zucker-, gluten- und lactosefrei. Der Nachhaltigkeit wegen gibt es keine Plastikbecher oder Strohhalme.

Mit wem gehst du hin: Naschkatzen, Sportlern, Gesundheitsfreaks und Freunden mit Intoleranzen

Preise: Salate im Weckglas 6 Euro, Süßes ab 3 Euro, Panini 5 Euro