Das Köln-ABC: A wie Aachener Straße

Köln ist wunderbar – und manchmal auch ein bisschen nervig. Wir lieben den Rhein, Karneval, Kölsch und unser Herz schlägt höher, wenn wir den Dom sehen. Wenn genau diese Sachen dich an Köln verzaubern und du gleichzeitig über die KVB fluchst und dich der Stau auf den Ringen zur Weißglut treibt, bist du hier genau richtig. In unserem Köln-ABC gibt es Köln von A bis Z, von vorne bis hinten und mit allem, was dazu gehört – egal, ob wir es nun gerade feiern oder verfluchen.

Es gibt immer Orte in einer Stadt, die man eigentlich lieber meidet und trotzdem nicht drumherum kommt. Einer dieser Orte in Köln ist die Aachener Straße. Mit ihren 8726 Metern ist sie eine der längsten Ausfallstraßen der Stadt und endet außerhalb in Jülich. Doch Dreh- und Angelpunkt ist ohne Frage der Bereich zwischen Rudolfplatz und Aachener Weiher.

Das Finale von Germany’s Next Topmodel ist nichts gegen den Laufsteg der Aachener Straße

Hier geht es um Sehen und Gesehen werden – das Finale von Germany’s Next Topmodel ist nichts gegen den Laufsteg der Aachener Straße. Gleichzeitig sind die Gegensätze groß. Während Influencer*innen im Herr Pimock ihre Buttermilch-Pancakes fotografieren und Student*innen bei Sonne und bei Regen 20 Minuten für eine Kugel Eis an der Bar Schmitz anstehen, gibt es auch Läden wie das Low Budget, das durch liebevolle Ranzigkeit statt mit Schickimicki und Hipster-ChiChi punktet.

Auf der Aachener treffen Promis, Banker*innne und Beamt*innen, die im Bauturm-Café zum Business-Lunch einkehren, auf Student*innen, die im Salon Schmitz ihre Hausarbeiten wegprokrastinieren. 

Sie ist wuselig, protzig, dreckig, laut, gemütlich, hektisch – und das alles zusammen.

Und genau dieses bunte Publikum und die verschiedensten Möglichkeiten zu feiern, zu speisen und zu flanieren, zeichnen die Aachener Straße aus. Sie ist wuselig, protzig, dreckig, laut, gemütlich, hektisch – und das alles zusammen. Hier herrscht Hipster-Alarm vom Feinsten und Nachteulen, die morgens aus dem Reineke Fuchs purzeln, gehören genauso zum Bild wie der süße Shisha-Duft, die roten Samtvorhänge und der Kronleuchter im Private Mansion oder die amerikanischen Touris, die Burger und Basketball im Joe Champs genießen. 

Nur ein Ort vereint sie alle: Der Knobelbecher mit seiner Kegelbahn. Die typische Eckkneipe wirkt so, als würden sich hier einzig und allein die Generationen im Ruhestand für Kölsch und Kegel treffen, dabei ist die Kundschaft genauso bunt wie die Farben der Kegel-Kugeln.

Hier kann gegessen, getrunken, gefeiert, gepost und gespottet werden.

Um die Aachener Straße einen Bogen zu machen, ist genauso unmöglich wie den Blick auf den Dom nicht zu lieben, wenn man über die Deutzer Brücke fährt. Wer Vielfalt sucht, ist auf jeden Fall am richtigen Ort, hier kann gegessen, getrunken, gefeiert, gepost und gespottet werden. Und egal, für welches Hipster-Café, für welche ranzige Kneipe oder edle Bar man die Aachener Straße besucht, fest steht: Wir lieben sie. Und hassen sie gleichzeitig. 

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