Glas-Terrarien bepflanzen mit Glasgärten: Ein Workshop für alle ohne grünen Daumen

© Nicola Dreksler

Falls ihr auch zu denen gehört, die den Urban Jungle bei anderen immer anschmachten, aber selbst einfach keinen grünen Daumen haben, kommt hier die Lösung: In Köln gibt es mit "Glasgärten" jetzt einen Workshop, bei dem ihr lernen könnt, begrünte Gläser herzustellen. Dass Glas-Terrarien ein eigenes Ökosystem sind, die auch ohne viel menschliches Zutun überleben können, hat der Engländer David Latimer bewiesen. Er pflanzte 1960 Spinnenkraut in ein Glas, goss das Ganze zuletzt 1972 und sah zu, wie seine Pflanze mittlerweile zwölf Premierminister erlebte. Wir waren beim ersten Termin von „Glasgärten“ dabei und haben unsere gärtnerischen Fähigkeiten getestet.

Hinter dem Projekt „Glasgärten“ steckt Danny. Der Engländer ist vorm Brexit geflüchtet – und zwar nach Köln. Und weil er etwas Neues ausprobieren wollte, machte er seine Liebe zu Pflanzen zum Beruf. Seine Mission: Glas-Terrarien in die Kölner Wohnungen bringen. Die Workshops finden in gemütlicher Atmosphäre im Restaurant Kunstbruder nahe des Rudolfsplatzes statt. Auf der großen Tafel befinden sich an jedem Platz alle Utensilien, die gebraucht werden: Glasflaschen, ganz viel Erde, Steine, Zangen und Pflanzen. 

© Sophie Franz
© Sophie Franz
© Sophie Franz

Der Nutzen anderer Dinge wie Kaffeefilter, Kohle oder ein Draht mit einem Korken dran erschließen sich auf den ersten Blick nicht sofort, doch genau dafür ist Danny ja da. Mit Hingabe, britischem Charme und humorvoller Leichtigkeit erklärt er, was zu tun ist. Danny erläutert jede einzelne Schicht und erklärt zum Beispiel, warum zuallererst die Steine in die Flasche müssen. 

Manch einer denkt vielleicht, es sei gar nicht so schwer, so ein Glasterrarium zu befüllen. Das dachten wir auch – ist es aber tatsächlich. Die Pflanzen mit ihren Wurzeln ganz feinfühlig in der Erde zu platzieren, Steine in hübscher Anordnung drumrum zu legen und die Zange dann so herauszuziehen, dass nicht alles mitgerissen wird, ist eine ziemlich kniffelige Frimelarbeit. Spaß macht’s aber auf jeden Fall und in Momenten, in denen wir ein bisschen verzweifelt dachten, unser Glas entwickle sich eher zum Urwald als zum hübschen Glasgarten, kommt Danny vorbei und ermutigt uns, wie marvelous das doch aussieht.

© Sophie Franz
© Sophie Franz
© Sophie Franz

Am Ende gehen alle mit einem individuellen Glas nach Hause, jeder hat sich selbst darin verwirklicht. Von Danny gibt’s noch ein paar Tipps zur Pflege, der schönste Satz, der dabei fällt, ist wohl: „Gießen müsst ihr euer Glas nur alle sechs Monate.“ 

„Glasgärten“ ist keiner dieser Workshops, bei denen du danach keine Ahnung hast, wie du das gerade eigentlich hingekriegt hast. Wir haben dort wirklich was gelernt und unser bisher einziges Glasterrarium kriegt bald hoffentlich noch ein paar Geschwister.

Wann die nächsten Workshops stattfinden, findet ihr online hier. Ihr könnt euch aber auch hier für den Newsletter anmelden oder „Glasgärten“ auf Instagram und Facebook folgen, um immer wieder über neue Termine informiert zu werden. Ein Workshop kostet 49 Euro – wenn ihr vier Tickets auf einmal kauft, gibt’s 15 Prozent Rabatt, Studenten kriegen 10 Prozent Rabatt.

Glasgärten | Händelstraße 51, 50674 Köln | 49 Euro pro Person | Mehr Info

Zurück zur Startseite