Das Köln ABC: U wie Uni-Center

© Carolin Franz

Köln ist wunderbar – und manchmal auch ein bisschen nervig. Wir lieben den Rhein, Karneval, Kölsch und unser Herz schlägt höher, wenn wir den Dom sehen. Wenn genau diese Sachen dich an Köln verzaubern und du gleichzeitig über die KVB fluchst und dich der Stau auf den Ringen zur Weißglut treibt, bist du hier genau richtig. In unserem Köln-ABC gibt es Köln von A bis Z, von vorne bis hinten und mit allem, was dazu gehört – egal, ob wir es nun gerade feiern oder verfluchen.

Paris hat den Eiffelturm, London den Big Ben, Barcelona die Sagrada Familia und wir haben das Uni-Center. Spaß! Wir haben natürlich den Kölner Dom – zum Glück, denn der macht sich als Wahrzeichen für unsere Stadt ein bisschen besser als das riesige Hochhaus an der Luxemburger Straße. Ein bisschen fühlt sich das Uni-Center aber trotzdem an wie unser ganz persönliches Erkennungsmerkmal, denn es lässt sich genauso schön aus der Ferne erblicken und steht so riesig in der Gegend rum, dass es einfach ins Auge fällt. 

Ein Leben über den Dächern der Stadt

Ob Schandfleck oder Kult? Da sind sich die Kölner*innen nicht ganz so einig. Immerhin kann das Uni-Center mit ein paar Zahlen und Fakten beeindrucken – es ist vielleicht nicht das schönste, aber mit seinen 135 Metern eins der höchsten Wohnhäuser in ganz Europa und das zweithöchste in Köln – nur im Coloniahaus in Riehl haben die Bewohner*innen eine noch bessere Sicht über die Stadt.

Zugezogene und Ahnungslose sollten sich vom Namen des Uni-Centers nicht in die Irre führen lassen – denn auch wenn das Kölner Studierendenwerk die meisten Wohnungen in diesem Wohnblock vermietet, sind längst nicht alle Bewohner*innen der knapp 1.000 Wohnungen wirklich noch an der Uni. Stattdessen findet sich in dem Hochhaus aus den Siebzigerjahren eine gesunde Mischung aus Jung und Alt.

Was alle Menschen hier vereint: ein ganz ausgezeichneter Blick über unsere schöne Stadt – und die Möglichkeit, mit einem der neun Aufzüge mit 2,5 Metern pro Sekunde in die Vertikale zu düsen.

Und auch die Lebensqualität in diesem riesigen Haus ist nicht überall die gleiche – auf manchen Stockwerken findet man schick eingerichtete Wohnungen, in manch anderen Gängen fühlt man sich ein bisschen wie im Horrorfilm. 1-Zimmer-Apartments gibt’s zu Studipreisen, wer ganz oben im Loft wohnen will, gehört wohl eher zur Kölner High Society. Was aber alle wieder vereint: ein ganz ausgezeichneter Blick über unsere schöne Stadt – und die Möglichkeit, mit einem der neun Aufzüge mit 2,5 Metern pro Sekunde in die Vertikale zu düsen. Zum Glück, denn wer will schon 43 Stockwerke nach oben latschen? 

Ganz so einfach kann man den tollen Blick übrigens nicht genießen – schließlich sitzt im Erdgeschoss rund um die Uhr jemand an der Rezeption und prüft, wer hier rein- und rausgeht. Wer glücklicherweise jemanden im Uni-Center kennt, sollte sich öfter mal selbst einladen – oder direkt dort Silvester feiern und die prächtige Aussicht genießen. 

Alternativ könnt ihr seit Anfang 2020 einen Teil des Dachgeschosses auch für Events mieten und dann in Lounge-Atmosphäre auf der Dachterrasse arbeiten oder euch einfach mal fühlen wie Poldi höchstpersönlich (auch wenn das Uni-Center noch nicht ganz so viel Prestige vermittelt wie ein Kranhaus). Wie dem auch sei – das Uni-Center ist schon etwas Besonderes, ob man nun will oder nicht. Und genau deshalb darf es den Buchstaben U bei uns auch ganz für sich allein beanspruchen. 

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