Gabenzäune sollen Obdachlosen und Bedürftigen helfen
Deutz hat einen, Ehrenfeld hat einen, das Kwartier Latäng hat einen, Kalk hat einen und auch am Rudolf- und Ebertplatz findet man sie – die Rede ist von den sogenannten Gabenzäunen. Die sind in den vergangenen Tagen nicht nur in Köln, sondern in Städten deutschlandweit entstanden. Die Idee dahinter: Menschen können an den Zäunen in Plastiktüten verpackte Lebensmittel, Hygieneartikel oder Kleiderspenden anbringen, die sich Obdachlose und Bedürftige dann abholen dürfen, ohne Kontakt, anonym, für jedermann zugänglich.
Dass die Idee ausgerechnet jetzt aufkommt, hat – wie so vieles gerade – mit der Coronakrise zu tun. Die hat nämlich dazu geführt, dass soziale Einrichtungen wie Tafeln aus Infektionsschutzgründen schließen mussten. So hatten in Köln in der vergangenen Woche mehr als die Hälfte der 35 Stellen vorübergehend dicht gemacht – weil die ehrenamtlichen Helfer dort vor allem ältere Menschen sind, die dringend vor einer Ansteckung mit dem Virus geschützt werden müssen.
Inzwischen haben die geschlossenen Tafeln neue Helfer gefunden, die nicht zur Risikogruppe gehören, und können ihren Betrieb nach und nach wieder aufnehmen. Dennoch sind die Gabenzäune nicht nur ein herzliches Symbol, dass wir in dieser Zeit auch die Schwächsten nicht vergessen, sondern für viele Menschen sicherlich trotzdem eine Hilfe. Denn wenn Supermärkte weniger spenden, weil dank der Hamsterkäufe weniger übrig bleibt, und Restaurants ihre Reste nicht mehr abgeben können, weil sie geschlossen sind, dann muss jemand einspringen.
Auch der 1. FC Köln hilft mit
Das machen aber nicht nur die Gabenzäune, deren Entwicklung ihr auf Instagram mitverfolgen könnt, sondern auch der 1. FC Köln. Der stellt den Kölner Tafeln nämlich Geld und helfende Hände zur Verfügung. Die FC-Mitarbeiter, die wegen der ausfallenden Spieltage aktuell nichts zu tun haben, springen zum Teil für die Ehrenamtler der Tafel ein. Außerdem will die Stiftung des Vereins 100.000 Euro spenden.
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