11 Wege, lokale Händler jetzt noch zu unterstützen

© Kelly Sikkema | Unsplash

Aktuell fragen sich viele: Wird die Welt nach Corona für mich noch dieselbe sein? Das gilt auch und vor allem für kleine, lokale Händler und Gastronomen, die ihre Geschäfte schließen mussten und nun versuchen, sich irgendwie über Wasser zu halten. Für sie stellt sich die Frage: Wie lange kann ich all das finanziell überhaupt noch stemmen und wird es meinen Laden nach der Krise noch geben? Weil wir natürlich wollen, dass am Ende keiner unserer Lieblingsläden vor dem Aus steht, haben wir einige Tipps für euch gesammelt, wie ihr lokale Händler auch jetzt noch unterstützen könnt.

1. Bücher direkt beim Buchladen bestellen

Mehr Zeit zuhause bedeutet für viele auch mehr Zeit zum Lesen. Doch statt Amazon zu plündern, könnt ihr lokale Buchläden unterstützen, indem ihr bei ihnen kauft. Denn: Es gibt in Köln viele Bücher-Geschäfte, die noch liefern. Dazu gehören zum Beispiel die Buchhandlung Feussner, Buchhandlung Bunt, Buchhandlung Klaus Bittner, Bücher Weyer, die Buchhandlung Walther König, der Buchladen Kalker Hauptstraße, die Agnes Buchhandlung, die Buchhandlung Domstraße, der Buchladen Nippes und viele weitere – schaut doch einfach mal online, welche eurer liebsten Buchläden im Umkreis liegen und es findet sich bestimmt einer, der euch den Lesestoff bis vor die Tür bringt.

2. Take Away und Lieferservice nutzen

Kölns Restaurants und Cafés mussten zwar schließen, aber es gibt noch immer zahlreiche Kölner Gastronomen, die sich mit Liefer- und Take-Away-Angeboten über Wasser halten. Genau dort solltet ihr bestellen, wenn ihr Hunger bekommt, aber nicht selber kochen wollt.

3. Blumen liefern lassen

Wenn wir den Frühling draußen schon nicht so genießen können, wie wir es gerne würden, dann holen wir uns den Frühling eben ins Haus – und das funktioniert natürlich am besten mit einem schönen Strauß Blumen. Auch in diesem Fall hilft es den kleinen Unternehmen, wenn ihr lokal einkauft. Goldregen, Blütenträume und Rosengarten bieten einen Abhol- und Lieferservice an, bei mill könnt ihr hübsche Trockenblumensträuße vorbestellen und abholen, und der Gertrudenhof hat ein Tulpen-Taxi. Außerdem haben aktuell viele Kölner Blumenläden noch ganz normal geöffnet.

4. Geschenke lokal shoppen

Wen die viele Zeit zuhause in Online-Shoppinglaune versetzt, der sollte dafür statt Amazon, Zalando und Co. lieber mal auf Sugartrends vorbeischauen.  Das ist eine Onlineplattform für kleine Einzelhändler aus aller Welt, auf der die Läden selber als Verkäufer agieren, sodass sie auch in dieser schweren Zeit die Möglichkeit haben, ihre Produkte zu präsentieren und zu verkaufen.

Auch wenn ihr ein Geschenk braucht oder euch selbst eine Freude machen wollt, solltet ihr euch lokal umschauen, denn es gibt genug Läden, die trotz der Schließung weiterhin für euch liefern. So stellt die Kinderboutique Nicola beispielsweise regelmäßig die aktuelle Kollektion und Spielsachen in ihrer Insta-Story vor, nimmt Bestellungen per Nachricht entgegen und schickt euch die Artikel dann ab 50 Euro kostenfrei zu. Weitere Kölner Geschäfte, die liefern und wunderschöne Sachen haben, die sich auch als Geschenk eignen sind beispielsweise Onomao und Tantje – und natürlich all die Kölner Onlineshops, die sowieso auf das Geschäft im Netz ausgelegt sind.

5. Beim Bäcker einkaufen

Der emotionale Aufruf des Hannoveraner Bäckers Bosselmann hat sich im Netz verbreitet wie ein Lauffeuer. Mit Tränen in den Augen und gebrochener Stimme fleht er: "Bitte gehen Sie zu Ihrem Bäcker um die Ecke – scheißegal, wie der heißt. Gehen Sie einfach hin, denn Sie retten damit Arbeitsplätze!" Auch in Köln sollten wir diesem Aufruf folgen – und dabei ein paar Anstandsregeln beachten: Abstand halten und einfach mal auf das Wechselgeld verzichten. Denn die paar Cent Rückgeld dazulassen, tut niemandem weh und erspart den Mitarbeitern unnötiges Hantieren mit Geld und näheren Kontakt zum Kunden.

6. Gutscheine kaufen

Weil sich nicht alle Gastronomen und Geschäfte mit Liefer- und Abholservice wohl fühlen, ihn schlichtweg nicht stemmen können oder er finanziell nicht reicht zum Überleben, sind sie dazu übergegangen, auch Gutscheine zu verkaufen. Die könnt ihr einlösen, sobald die Läden wieder geöffnet haben – oder ihr betrachtet es als Spende und löst ihn bewusst nicht ein. Beispiele in Köln sind dafür unter anderem das Café Walter, Café Wohnraum, das WallczkaWillie Tanner, Bumann & SOHN, Johann Schäfer, die Stapel.BarBagatelle und das Vevi.

Manche Läden erstellen ihre Gutscheine selbst, viele andere haben sie über Ticket.io angelegt. Eine Übersichtsseite für Käufer mit allen teilnehmenden Läden ist bereits in Arbeit.

Weitere Plattformen sind Lokalsupport, Veedelsretter, SaveYourLocals und PayNowEatLater. Dort können sich Ladeninhaber kostenlos registrieren – und die Plattform erstellt die Gutscheine. Für den Kunden hat das den Vorteil, dass er alles an einem Ort findet und Gutscheine von seinem Lieblingsladen, von der Bäckerei bis zum Kino, kaufen kann. Beide Plattformen befinden sich aktuell im Aufbau.

Über "Liebe Deinen Club" könnt ihr vor allem Bars und Clubs unterstützen  – dort machen unter anderem der Tsunami Club, das Blue Shell, der Pegel und das Café Storch mit.

Speziell für Kölner Cafés gibt es außerdem die Plattform "Espresso für Kölle". Café-Betreiber können sich dort anmelden, sodass Kölner in ihrem Lieblingscafé einen "digitalen Kaffee" trinken können – ob ihr ihn als Kunde irgendwann wirklich einlöst oder ihn als Spende betrachtet, bleibt euch überlassen.

7. Kaffee bei lokalen Röstereien ordern

Es mag der einfachste Weg sein, sich im Supermarkt mit all den Dingen einzudecken, die man so braucht. Aber wer dem lokalen Handel beim Überleben helfen will, der bestellt all das, was sich lokal noch besorgen lässt, bei seinem Local Dealer. Das gilt auch für Kaffee. Viele Kölner Röstereien haben einen Webshop, in dem ihr ganz einfach online ordern und liefern lassen könnt – dazu gehören ERNST Kaffeeröster, Van Dyck, Heilandt, Schamong, Kaffeesaurus, Café Kogi und die Kölner Kaffeemanufaktur.

8. Lebensmittel von nebenan

Auch für Lebensmittel mag der Weg in den großen Discounter einfacher erscheinen, doch wer kleinen Läden etwas Gutes tun will, kauft nach Möglichkeit auch weiterhin dort ein. Weiterhin geöffnet sind zum Beispiel The Good Food, Tante Olga, Migori oder kleine lokale Reformhäuser wie Kräuterblut in Ehrenfeld. Auch die Marktschwärmereien sind weiterhin geöffnet – dort könnt ihr nach Vorbestellung Lebensmittel von regionalen Produzenten abholen. Wer lieber zuhause bleiben will, der kann beispielsweise bei Bringsl vorbeischauen – dort gibt es Produkte aus Köln und Umgebung, die euch der Kölner Onlineshop und Fahrradlieferservice dann bringt. Frisches Gemüse, Spargel, Suppen und andere Leckereien vom Bauernhof liefert euch der Getrudenhof.

9. Mit lokalen Drinks anstoßen

Spitze Zungen behaupten ja, diese ganze Situation sei nur mit Alkohol zu ertragen. Zum Alkoholiker soll natürlich niemand werden, aber sich ab und an  – sei es nun nach Feierabend oder am Wochenende – einen Drink zu genehmigen, supportet lokale Händler – vorausgesetzt, ihr bestellt auch bei ihnen. Der Weinladen Südstadt bietet zum Beispiel zwischen 16 und 19 Uhr Take Away an, aber natürlich auch Lieferung. Schreibt einfach eine Mail mit euren Wünschen und das Paket ist in etwas zwei Tagen bei euch. Auch der Weinhandel Zwölfgrad hat weiterhin geöffnet.

Ja, selbst den Cocktail-Durst könnt ihr auch in Zeiten von Corona durch Profis stillen lassen. Denn: Das Little Link bereitet euch Drinks zur Abholung vor oder liefert sie direkt zu euch nach Hause. Ein ähnliches Konzept hat sich die The Grid Bar ausgedacht – mit ihrem Genuss-Taxi bringt sie hochwertige Cocktails zu euch. Auch Postert Whisky in Höhenhaus liefert euch Spirituosen direkt nach Hause. Kein Bock auf Alkohol? Kein Problem! Auch der Kölner Softdrinkhersteller Opa Alfi's Eistee liefert inzwischen.

10. Hilfe anbieten

Da nicht jeder Inhaber eines kleinen Ladens sich traut, offen zu kommunizieren, welche Hilfe ihm gerade am meisten bringen würde, fragt einfach nach: Gutschein, Spende, tröstende Worte, ein paar positive Google-Rezensionen?

Außerdem könnt ihr kleinen Unternehmern Hilfe zur Selbsthilfe leisten, indem ihr sie auf Angebote aufmerksam macht, die Unternehmern aktuell geboten werden. Ein Beispiel ist die Plattform 2gather.jetzt – die bringt kleine Unternehmen und Freiberufler*innen zusammen, ermöglicht den Austausch unter Betroffenen und informiert über aktuelle Entwicklungen in Sachen Hilfsprogramme und Fördergelder.

Falls ihr Unternehmer kennt, die dringend einen Aushilfsjob als Übergangslösung suchen, haltet für sie die Augen offen und steht ihnen mit Tipps zur Seite. Aktuell suchen beispielsweise Landwirte deutschlandweit händeringend Arbeitskräfte, weil die Erntehelfer aufgrund der Coronakrise nicht kommen konnten.

11. Aufmerksamkeit erzeugen

All die gut gemeinten Tipps nützen natürlich wenig, wenn sie nicht in die Welt hinaus getragen werden. Also ermutigt auch eure Familie und Freunde dazu, lokal einzukaufen und zu bestellen. Teilt es auf den sozialen Medien, wenn ihr Geschäfte und Gastro-Unternehmen kennt, die jetzt noch liefern. Und teilt diesen Artikel – wenn ihr mögt.

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