Jan Böhmermann zieht über Kölns Fahrradfeindlichkeit vom Leder
Wer sich die Podcast-Folge Fest & Flauschig vom Sonntag angehört hat, der durfte miterleben, wie es klingt, wenn Jan Böhmermann mal so richtig über den Kölner Straßenverkehr und die Situation für Radfahrer*innen vom Leder zieht.
"Ich habe schon länger festgestellt, dass das einfach keine Stadt ist, die für Fahrräder gemacht ist. Das ist wirklich eine der menschenfeindlichsten, hässlichsten Städte, weil das ist alles autozentriert hier in der Stadt", sagt er – und fügt hinzu: "Ich habe angefangen, mich so ein bisschen in diese Fahrrad-Bubble – diese aggressiven Fahrrad-Engagierten – reinzudrehen."
Welche Ecken in Köln er für besonders gefährlich für Radfahrer*innnen hält, schiebt Jan Böhmermann gleich noch hinterher: "Die Venloer Straße zum Beispiel – das ist der absolute Fahrradunfall-Hotspot. Wenn du da mit dem Fahrrad durchfährst, kannst du dir sicher sein: Mindestens ein Autospiegel touchiert dich. Es ist mega gefährlich. Die Fahrradwege sind einfach zu dünn und zu klein."
Auch die Verkehrssituation in der Kölner Innenstadt hält er für völlig absurd: "Warum muss man in der Kölner Innenstadt so viele Autos haben? Das verstehe ich überhaupt nicht. Was ist das denn für eine komische 80er-Jahre-Argumentation, dass die Geschäftsleute sagen, dann kommen die Leute nicht mehr in die Stadt zum Einkaufen?! Es kommt sowieso keiner mehr in die Stadt zum Einkaufen – mit dem Auto erst recht nicht. Dann macht doch einfach eine entspannte City, wo einfach paar Bäume sind, wo man rumlaufen kann und wo man nicht ständig Angst haben muss, überfahren zu werden von irgendwelchen Freaks mit ihren dicken Karren."
Jan Böhmermanns Vorschlag lautet: "Man müsste in Köln einfach sagen: Die Ringe und die Innere Kanalstraße – einfach eine Autospur weg und eine Spur macht man durchgehend zum Fahrradweg, und zwar zum abgesicherten Fahrradweg, wo auch niemals ein Auto drauf stehen wird."
Olli Schulz, der sich die Ausführungen geduldig anhört, hätte da noch einen ganz anderen Vorschlag: "Meiner Meinung nach: Komplette Stadt abreißen, neu bauen!" Damit ließe sich laut Olli nämlich auch das Problem lösen, dass viele Straßen aktuell sowieso viel zu schmal seien, um noch zusätzliche Radspuren einzuführen.
Wie das abläuft, wenn Viertel für Viertel dem Erdboden gleich gemacht wird? "Die Leute können erstmal in einem anderen Viertel wohnen. Da wird doch sowieso so viel gebumst – die kennen sich da irgendwie Viertel an Viertel. Und dann könnte man Stück für Stück Köln wieder schön machen.“ Wir sagen: Wow Olli, danke Jan!