Rassismus-Vorwürfe gegen "Herr Pimock" – Schauspieler Tijan Njie vor die Tür gesetzt "wie Ungeziefer"

© Christin Otto

Den Schauspieler Tijan Njie kennt spätestens seit der letzten "Let's Dance"-Staffel wahrscheinlich halb Deutschland. Dort schaffte es der 28-Jährige, der seit 2018 Darsteller bei "Alles was zählt" ist, schließlich bis ins Halbfinale und begeisterte mit seinen Tanz-Performances ein Millionenpublikum.

Dass auch derlei Prominenz nicht vor Rassismus schützt – diese Erfahrung musste Tijan Njie am Wochenende offenbar im "Herr Pimock" an der Aachener Straße machen. Auf Instagram berichtet er gemeinsam mit seinem Kumpel – dem Kölner Influencer Louis Darcis – von dem Vorfall in der "Bar Aachener Straße Ecke Brüsseler".

Wie als würde man Ungeziefer irgendwie weg haben wollen. Es war sehr erniedrigend.

Direkt nach Betreten der Bar sei er vom Besitzer heraus befördert worden – "wie als würde man Ungeziefer irgendwie weg haben wollen", berichtet Tijan. "Los, dreh dich um, weg mit dir!" – das seien die Worte des Inhabers gewesen. Eine Begründung für dieses Verhalten – etwa, dass der Laden zu voll sei – habe er nicht bekommen. "Es war sehr erniedrigend", berichtet Tijan.

Louis, der sich bereits im Laden befand, habe daraufhin das Gespräch mit dem Besitzer gesucht. Auf den Hinweis, dass dessen Verhalten rassistisch wirke, habe der aber nur entgegnet: "Dann ist das eben so." Diese Aussage habe er Louis "drei vier Mal bestätigt – so, dass es da keinen Raum für Missverständnisse gab", versichert Louis und sagt: "Ich war sprachlos".

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Auf Instagram hat das Video der beiden binnen kürzester Zeit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Angesichts dessen sah sich auch das "Herr Pimock" veranlasst, ein Statement abzugeben. Darin werden die Ursachen der "nicht schönen Begegnung" anders dargestellt. Aufgrund der Corona-Hygiene-Regeln müssten Gäste vor der Tür warten, bis sie einen Tisch zugewiesen bekommen. "Nun sind Gäste ohne Anweisung hereingekommen, woraufhin sie von uns wieder hinausgeschickt wurden."

Weiter heißt es in dem Post des "Herr Pimock": "Wir haben niemanden herausgeworfen, sondern lediglich darum gebeten, draußen auf Anweisungen zu warten, bis ein Tisch frei wird. Wir sind ausdrücklich gegen Rassismus und haben dies auch ganz deutlich an unserer Eingangstür stehen."

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Tijan und Louis haben sich zur Gegendarstellung des "Herr Pimock" bisher nicht geäußert – die Tatsache, dass Tijan einen Story-Slide geteilt hat, in dem eine andere Userin die Pimock-Version als "Bullshit" bezeichnet, dürfte jedoch ein klarer Hinweis darauf sein, was der 28-Jährige von dem Statement hält.

Hinzukommt, dass inzwischen auch Stimmen anderer Pimock-Gäste laut geworden sind, die offenbar ähnliche Erfahrungen in dem Lokal an der Aachener Straße gemacht haben. "Genau das ist uns vor nem Monat passiert und deswegen vermeide ich den Laden", schreibt beispielsweise Instagrammer Ibrahim Ibo Çam.

Tijan und Louis betonen in ihrem Video derweil, es gehe nicht darum, gegen das Lokal zu hetzen. "Wir wollen dem Laden nichts Böses. Wir hatten da schon super Abende. Es geht speziell um diese Person – um ihm zu zeigen: Bis hierhin und nicht weiter. Es darf nicht mehr dazu kommen", sagt Louis. "Es sollte keine Anfeindung und keine Art von Rassismus mehr geben. Gerade in Köln – die Stadt, die dafür bekannt ist, multi-kulti zu sein, offen zu sein, entspannt zu sein. Es ist traurig, es selber erlebt zu haben", so Tijan.

 

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