Jahresrückblick 2021: Das ist dieses Jahr in Köln passiert

Vor lauter Pandemie wussten wir auch 2021 oft nicht, wo uns der Kopf steht: Am meisten haben sich uns allen wohl die Zeiten von Ausgangssperren und Lockdown ins Hirn gebrannt. Wenn man mal genauer nachdenkt, ist 2021 aber so einiges passiert: Auch wenn es gar nicht so leicht ist, nach zwei Jahren Pandemie die Jahre noch auseinanderzuhalten. Wir lassen das Jahr 2021 deshalb noch mal mit euch Revue passieren und schauen auf die schönen – und auch die weniger schönen – Ereignisse, die dieses Jahr in Köln mit sich gebracht hat.

1. Im Februar: Harte Zeit für Jecken

© Christin Otto

Das gab's noch nie: Statt Partys, Sitzungen und Umzügen haben wir euch Anfang des Jahres Online-Events und Livestreams empfohlen, um Karneval zu feiern. Denn: Zur schönsten Jahreszeit, nämlich der Fünften, steckten wir 2021 noch mitten im Lockdown. Und da haben sich auch überraschend viele dran gehalten: An Weiberfastnacht gab es kaum Verstöße gegen Alkoholverbote und Kontaktsperren, stattdessen haben wir die Pappnas brav im Wohnzimmer aufgezogen.

Wie der Karneval 2022 aussehen soll, steht noch in den Sternen: Sitzungen fürs nächste Jahr sind allerdings schon abgesagt.

2. Im April & Mai: Ausgangssperre der besonderen Art

Die wohl erste und hoffentlich einzige Ausgangssperre in unserem Leben haben wir dieses Jahr erlebt. Und dann auch noch eine, die sich gewaschen hat: Während es in anderen Teilen Deutschlands noch erlaubt war, bis 24 Uhr alleine unterwegs zu sein, war in Köln alles aus: Ab 21 Uhr durfte niemand mehr raus, höchstens zum Gassigehen oder für den Arbeitsweg. Wer normalerweise den REWE-Einkauf um 23.45 Uhr erledigt, hat in die Röhre geguckt – und als sogar das obligatorische Kioskbier in der Öffentlichkeit verboten wurde, haben wir so langsam aber sicher den Verstand verloren… Das Gute: Auch die Ausgangssperre ging vorbei – und dann kam der Sommer. 

3. Im Mai: Köln bleibt erstklassig

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FC-Fans konnten sich in der ersten Jahreshälfte nicht über fehlenden Nervenkitzel beklagen: Leider hat der 1. FC Köln es nämlich mal wieder richtig spannend in Sachen Klassenerhalt gemacht. So spannend, dass die Kölner auf den 16. Tabellenplatz rutschten und sich in der Relegation gegen Holstein Kiel behaupten mussten. Das ist aber geglückt: Und so durfte der FC im Sommer dann auch wieder erstklassig in die Saison starten. 

4. Im Juni: Princess Charming geht an den Start

Es hätte nicht anders sein dürfen: Die erste lesbische Datingshow der Welt ging 2021 an den Start und sie kam natürlich aus Köln! Die Kölner Produktionsfirma Seapoint hat sich nach erfolgreichen Staffeln von "Prince Charming" endlich auch der Frauen angenommen. Und mit Irina Schlauch ging noch dazu eine Wahl-Kölnerin als erste Princess auf die Suche nach der großen Liebe. Im September gab's dafür übrigens auch noch den Fernsehpreis.

5. Im Juli: Flut in der Eifel

© Hans Braxmeier | Pixabay

Leider war Corona nicht das einzige Problem, das uns dieses Jahr in Atem hielt: Im Juli verursachte das Tief Bernd schwere Niederschläge, die zu einer Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz führten. Häuser wurden mitgerissen, ganze Dörfer überflutet – und 184 Menschen sind gestorben. Während in Köln einige Keller vollliefen, konnte man die Wucht der Flut zum Beispiel in Erftstadt und Euskirchen, vor allem aber im rheinland-pfälzischen Ahrtal sehen. Auch viele Kölner*innen waren und sind immer noch im Einsatz, um den Menschen nach der Flut zu helfen. 

6. Im September: Die Clubs sind zurück

Die unfreiwillige Tanzpause von eineinhalb Jahren wurde im September beendet – das freute nicht nur die Clubbesitzer*innen, sondern auch die Kölner*innen, die man umgehend in langen Schlangen vor ihren Lieblingsläden antreffen konnte. Die Freude am Nachtleben hat leider nur ein paar Monate später den nächsten Dämpfer verpasst bekommen: Seit Dezember sind die Clubs wieder geschlossen.

7. Im September: Wir wählen

© Morning Brew | Unsplash

Auf die Bundestagswahl haben wir dieses Jahr besonders aufmerksam geblickt: Schließlich war nach 16 Jahren "Merkel-Ära" zum ersten Mal wirklich unklar, wer das Rennen um die Kanzlerschaft macht. Wir haben zu viele Plakate gesehen, bei zu vielen TV-Duellen zugehört und zu oft die Nachrichten aktualisiert – und dann eine neue Ampel-Regierung bekommen.

In Köln gab's durch Sven Lehmann ein Direktmandat für die Grünen im Kölner Süden – inzwischen ist er Parlamentarischer Staatssekretär im erstmals grün geführten Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Mit Nyke Slawik aus dem Wahlkreis Leverkusen/Mülheim ist die erste Transfrau in den Bundestag eingezogen und gegen Ende des Jahres gab's dann auch noch gute Nachrichten für alle Karl-Lauterbach-Fans: Er ist der neue Bundesgesundheitsminister.

8. Im Oktober: Der Dom ohne Gerüst

Neben der Ausgangssperre im Frühling gab es dieses Jahr noch ein echtes Once-in-a-lifetime-Event für die Kölner*innen – aber ein gutes: Im Oktober wurde das Gerüst an der Westfassade des Kölner Doms abgebaut und der Blick auf die zwei Kirchtürme war seit 25 Jahren zum ersten Mal wunderbar frei. Einen Dom ganz ohne Gerüste wird es in absehbarer Zeit wohl nicht geben – aber auch der gerüstfreie Anblick von Teilen des Doms war hierzulande eine kleine Sensation.

9. Im November: Skandal ums Mäuerchen

© Carolin Franz

Fast so heilig wie der Dom ist den Kölner*innen ihr Mäuerchen an der Dasselstraße: Umso größer also der Aufschrei, als im November plötzlich eine Metallschiene auf der Mauer montiert war, die das gemütliche Rumhängen und Kioskbier-Trinken unmöglich machte. Nach kurzer Recherche wurde klar: Nicht etwa die Stadt, sondern die Uni Köln hatte die Schiene zu verantworten. Von Dauer war die Maßnahme natürlich nicht: In Windeseile haben sich Protestaktionen organisiert und auf Social Media gab es kaum ein anderes Thema. Nur ein paar Tage später war die Metallschiene also wieder verschwunden – und die Uni versucht jetzt, gemeinsam mit Anwohner*innen und Studierenden nach besseren Lösungen zu suchen.

Grund für diese Maßnahme waren übrigens Beschwerden von Anwohner*innen über Müll und Lärm am Mäuerchen – und auch die Zülpicher Straße kam als Corona-Hotspot und wegen Gewalttaten dieses Jahr immer wieder in die Schlagzeilen. Bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr andere Alternativen gefunden werden, als die Probleme einfach nur beiseitezuschieben.

10. Im November: Ganz Deutschland blickt auf Köln

Bundesweite Schlagzeilen hat unsere schöne Stadt im November gemacht – leider. Da blickte die ganze Nation skeptisch und irritiert auf Bilder vom 11.11. und eine prall gefüllte Zülpicher Straße. Viele verurteilten die Menschen, die trotz der Pandemie auf der Straße feierten. Die Stadt aber hatte vorher weitreichende 2G-Regelungen durchgesetzt und Bereiche kontrollieren lassen – etwa so wie in vollausgelasteten Konzerthallen, die zur gleichen Zeit auch in ganz Deutschland bespielt werden durften. Ins Hirn gebrannt haben sich die Menschenmassen vom 11.11. wohl trotzdem.

11. Und das ganze Jahr über: Ärger mit dem Ordnungsamt

© Christin Otto

Eine Frage haben wir uns 2021 besonders oft gestellt: Liebes Ordnungsamt Köln, was ist eigentlich dein Problem? Unverständnis und Beschwerden gab es von allen Seiten: Das Bumann & SOHN beklagte eine gewalttätige Kontrolle, im Kaffeesaurus war die Farbe der Außenbestuhlung nicht einheitlich genug, dann waren die Weihnachtsbäume des Louis Breakfast Club dem Ordnungsamt ein Dorn im Auge und zwischendurch wurde noch der über Monate gestaltete Eifelwall in einer Spontan-Aktion von jeder Deko und Verschönerung befreit. Richtig geholfen haben all diese Aktionen eigentlich niemandem – der durch Corona gepeinigten Gastrobranche hat das Ordnungsamt das Leben eher noch schwerer gemacht. Wir bleiben dabei: Da kann 2022 ja nur besser werden!

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