Köln hakt nach: Ist der Dom wirklich weiß?

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Die Sesamstraßen-Fans unter uns haben diese lebenswichtige Weisheit natürlich längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage dann doch nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel! Wir haken für euch nach. Denn wir finden: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen wir in Köln immer wieder kuriosen Dingen, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen jemanden, der das kann. 

Ramona fragt: Ist der Dom wirklich weiß?

© taxicologne | Pixabay

Würde man uns fragen, welche Farbe der Kölner Dom hat, würden wir vermutlich alle Farben zwischen Anthrazit und Schwarz nennen. Doch tatsächlich muss der Dom bei seiner Vollendung im Jahr 1880 weiß gewesen sein – das lässt sich unter anderem ziemlich gut auf Schwarz-Weiß-Fotos aus der Entstehungszeit erkennen.

Aber nicht nur das: Da der Bau des Doms ganze 632 Jahre gedauert hat, besteht er dementsprechend aus verschiedenen Steinarten. Darunter befinden sich unter anderem hellgelber Kalkstein, hellgrauer Trachyt vom nahegelegenen Drachenfels und fast weißer Obernkirchner Sandstein, aus denen die Türme entstanden sind. Somit war der Dom wirklich mal fast weiß.

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Doch was ist passiert, dass sich die Farbe so dermaßen verändert hat und der Dom mittlerweile eher dunkel als hell erscheint? Mit dem Bau des Doms wurde im 13. Jahrhundert begonnen – bedeutet: die letzten 700 Jahre haben dem Dom schwer zu schaffen gemacht. Insbesondere die Luftverschmutzung hat zur Farbveränderung der Steine beigetragen, zum Beispiel durch den schwefelhaltigen Rauch der Dampflokomotiven im 19. Jahrhundert. 

Hinzukommt, dass die Kölner*innen Ende des 19. Jahrhunderts mit Kohle heizten. Kurzum: Am Dom nagt der Zahn der Zeit – und nach so einer langen Baugeschichte darf man ihm das auch ruhig ansehen. Geht man ganz nah an den Dom ran, erkennt man schließlich, dass die Patina grau und braun und nicht schwarz ist. Aber drissejal, ob nun schwarz, weiß, braun oder grau: Wunderschön ist er allemal!

Noch mehr Infos zu dem Thema findet ihr beim KStA, den FF Stadtführungen und in der Terra-X-Doku auf YouTube.

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