11 Tipps, wie ihr euren hippen Berlin-Besuch für Karneval begeistert
Man nehme den größten Jeck und einen waschechten Berliner, gebe eine Prise Humor dazu und lasse alles zusammen sieben Tage lang zur Karnevalszeit in Köln köcheln. Unmöglich? Eure Berliner Freund*innen würden es keinen Tag beim Karneval aushalten? Oder vielleicht geben sie euch dieses Jahr erstmalig die Chance, sie von der fünften – und schönsten – Jahreszeit zu überzeugen? Dann solltet ihr euch besser gut vorbereiten.
1. Berliner Schnauze – Kölsch, Kölsch – Berliner Schnauze: ein Sprachkurs
Stippefott? Bützchen? Kamelle? Strüßjer? Und wer ist dieser Zoch, der gleich kütt? Fragende Gesichter. Will man eine fremde Kultur besser verstehen, geht das immer besser, wenn man die Sprache der Einheimischen spricht. Wahrscheinlich werdet ihr euren Berliner Freund*innen nicht beibringen können, fließend Kölsch zu sprechen, aber ein paar Grundlagen sollten sie draufhaben. Im Zweifel könnt ihr sie damit ködern, dass Kölsch immerhin nicht Schwäbisch ist.
2. Ist der Mettigel vegan?
"Ja!" muss die Antwort auf diese Frage natürlich lauten. Kommen eure Freund*innen aus Berlin, haben sich zu einer großen Wahrscheinlichkeit auch ein paar Vegetarier darunter gemischt. Und ein veganer Mettigel ist easy peasy gemacht: Reiswaffeln einweichen und mit Öl, Tomatenmark, Salz, Pfeffer, viel Zwiebel, Knoblauch, Paprikapulver und einem Schuss Tabasco zu einer mettartigen Masse verkneten. In die Form eines Igels bringen, Salzstangen reinstecken, et voilà.
3. Ja, du kannst auch als Hipster gehen!
"Jeden Tag ein anderes Kostüm? Und ich soll die alle selbst basteln?!" – Ihr dürft natürlich nicht gleich in die Vollen gehen und zu hohe Maßstäbe an eure landesfremden Besucher richten. Das Notfallkostüm: der Hipster. Der ist inzwischen ja quasi eine eigene Spezies und kann deshalb auch als richtiges Kostüm durchgehen. Da haben eure Freund*innen auch sicher was Passendes im Kleiderschrank.
4. Make Karneval nachhaltig again
Stehen der vegane Mettigel und das Hipster-Kostüm parat, benötigt ihr noch ein weiteres wichtiges Karnevalsutensil: Konfetti. Aber nicht irgendeins! Ökologisch abbaubar sollte es sein, das tut dem kritischen Gemüt gut und den Kölner Straßen sowieso. Macht euer Besuch lange Gesichter, drückt ihnen immer schnell neues Konfetti in die Hand, so bleiben alle beschäftigt. Und wer keine Freude daran findet, auch zwei Wochen später noch Konfetti in allen Unterhosen zu entdecken, hat den Karneval auch einfach nicht verdient.
5. Ja, dieses Jahr müsst ihr auf die Zülpicher gehen – aber nur zum Späti.
Endlich könnt ihr aufhören, euch zu fragen, wieso der Späti Köln am Zülpicher Platz eigentlich Späti heißt – ein Wort, das wir Kölner doch überhaupt nicht verstehen. Stattdessen könnt ihr in tiefer Dankbarkeit vor ihm niederknien, denn er schenkt euch neben dem nächsten Kölsch auch echte Heimatgefühle für alle Berliner.
6. Erzählt nicht als allererstes von der Nubbelverbrennung.
Dann erntet ihr nämlich nur verstörte Blicke. Für alle Nicht-Kölner mag es auch etwas komisch erscheinen, überall Strohpuppen in der Stadt aufzuhängen und sie am Ende des Karnevals für unsere Sünden brennen zu lassen. Also: Lasst eure Freund*innen besser erstmal ein paar Tage Karneval feiern, bevor sie ganz von selbst und voller Überzeugung brüllen: Dat wor der Nubbel!
7. In Ehrenfeld läuft auch an Karneval Techno.
An Karneval nicht 24/7 kölsche Lieder zu gröhlen, könnte man schon als Hochverrat bezeichnen. Für den Berliner Besuch machen wir aber eine Ausnahme und suchen vielleicht eine Party raus, wo sogar an Karneval ein bisschen Techno läuft. Im Helios zum Beispiel könnt ihr schon direkt an Weiberfastnacht dem Techno frönen. Der Kölner Karneval ist schließlich tolerant.
8. Karneval feiern ist wie morgens ins Berghain gehen.
Früh morgens los zum feiern? Check. Lange Schlangen vor allen Clubs? Check. Bei einigen Feierwütigen ist man sich nicht so sicher, ob sie verkleidet sind oder ihre normalen Party-Outfits tragen? Check, check, check. Karneval in Köln ist eigentlich wie ein ganz normaler Party-Morgen in Berlin. Das solltet ihr eurem Besuch also auch genauso vermitteln.
9. Berliner Brüder und Schwestern – vereinigt euch.
Ihr werdet sicher nicht die einzigen sein, die an Karneval Besuch aus der Hauptstadt bekommen. Begegnen euch auf der Straße andere Berliner, muss die Chance genutzt werden: Lasst alle Beteiligten für eine Weile ihr Leid gemeinsam klagen, vergesst dabei aber nicht, ihnen ausreichend Kölsch zur Verfügung zu stellen. Eine halbe Stunde später ist vielleicht alles gar nicht mehr so schlimm.
10. Den 1. Mai feiern können die Berliner doch auch.
Berliner feiern doch eigentlich auch Karneval. Ein bisschen anders. Aber nur ein bisschen. Es wird getrunken, man geht raus, überall läuft Musik und die ganze Stadt ist voll. Okay, man verkleidet sich am 1. Mai nicht so wirklich, die Musik klingt schon auch anders, selten sieht man Leute schunkeln... Aber das müsst ihr ja keinem verraten.
11. Entspannt euch.
Am Ende werden sie Karneval sowieso nicht so toll finden wie ihr. Und das ist auch ok. Jeder Jeck ist anders!