11 Typen, die euch an Karneval in Köln begegnen
An Karneval steht Kölle für eine Woche Kopf. Menschen, die normalerweise nicht miteinander reden, schunkeln plötzlich zusammen und verteilen wild Bützje. Jung und Alt, eingefleischte Kölner*innen und Touris, Karnevalsprofis und -muffel – sie alle sind auf den Straßen Kölns unterwegs. Wir haben uns während der jecken Tage mal genauer umgeschaut und dabei sind 11 Typen ganz besonders hervorgestochen. Wenn auch ihr für gewöhnlich über Karneval in Kölle seid und mitfeiert, kommen euch diese charakteristischen Personengruppen bestimmt bekannt vor – und vielleicht fühlt ihr euch ja auch selbst angesprochen.
1. Die Erstis
Sie haben gerade das erste Semester hinter sich gebracht und müssten wahrscheinlich ausgerechnet an Weiberfastnacht eine Klausur schreiben. Ja jot, wat willste maache? Man muss die Feste feiern, wie sie fallen – insbesondere dann, wenn man in Kölle gelandet ist. Da hilft nur eins: Einfach die Klausur verschieben und ab auf die Zülpi! Schließlich sagt man sich, dass hier besonders wild gefeiert wird, aber hoffentlich laufen nicht nur Karnevalslieder. Kleiner Spoiler: Nächstes Jahr grölt ihr am lautesten mit!
2. Die Kostümprofis
Kaum ist Karneval vorbei, feilen sie an ihren Kostümen für die nächste Session. Dabei ist ihnen keine Idee zu aufwendig und kein Betrag zu hoch. Schließlich ist es genau das, worum es an Karneval geht. Gekaufte Kostüme würden sie niemals tragen. Läden wie Deiters suchen die Kostümprofis maximal für kleine Accessoires auf – und das auch nur, wenn es nicht anders geht. Alles andere wird selbstgemacht! Und dann, an Wieverfastelovend, ist ihr großer Tag gekommen. Endlich können sie ihre Unikate präsentieren. Logisch, dass sie kein Kostüm zweimal tragen. Und falls ihr mal was braucht: Der Fundus der Kostümprofis ist größer als jede Karnevalsabteilung im Second-Hand-Laden.
3. Die Kostüm-Amateure
In Sachen Kostüm sind die Amateure das komplette Gegenteil der Profis. Einen Tag vor Weiberfastnacht fällt ihnen ein, dass sie noch gar kein Kostüm haben. Anstatt spontan noch selbst kreativ zu werden, stellen sie sich lieber stundenlang in die Deiters-Schlange – und natürlich sind sie wahnsinnig genervt davon. Erstmal ein Foto in die Insta-Story laden. Ihr Ziel: die Abteilung, in denen bereits komplett fertige Kostüme hängen. Ihre Ausbeute: das SWAT-Kostüm. Falls das vergriffen sein sollte, wird es im Zweifel Cowboy oder Hippie – Karneval kann kommen.
4. Die Raver*innen
Sie sind zu cool für Karneval, kölsche Lieder gehen gar nicht und Kostüme eigentlich auch nur in Maßen. Kneipen meiden sie natürlich – stattdessen raven sie von einer Techno-Party zur nächsten. Illegale Open-Airs und Partys sind das, wonach sie suchen. Karneval ist für die Technofraktion eigentlich ein Tag wie jeder andere, außer dass sie noch länger feiern können. Und wenn ihr Hätz ein kleines bisschen für Kölle schlägt, führt ihr Weg sie am Ende doch noch in die kölsche Kaschemm. Da kann die Coolness einpacken!
5. Die emotionalen Jeck*innen
Sie zählen das ganze Jahr über die Tage bis Karneval. Und wenn es dann endlich so weit ist, singen sie jedes Lied lauthals mit und geben ihr Bestes, um jeden Tag mitzunehmen. Die emotionalen Jeck*innen fühlen Karneval so sehr, dass es für sie eine Sünde wäre, nicht zu feiern – geschweige denn über Karneval in den Urlaub zu fahren. Und wenn dann die großen Klassiker – wie "En unserem Veedel" laufen –, können sie nicht länger an sich halten und vergießen das ein oder Tränchen. Hach Kölle!
6. Die Touris
Karneval in Kölle? Da simma dabei! Die Touris buchen sich schon Monate im Voraus ihre Unterkunft in Kölle – am besten irgendwo am Heumarkt, damit sie direkt mitten im Geschehen sind. Meistens sind die mit einer großen Gruppe aus der Heimat unterwegs. Und meistens schießen sie sich leider auch sehr schnell ab. Ihr einziges Kostüm ziehen sie einfach jeden Tag aufs Neue an – egal, wie versifft es irgendwann ist. Kleiner Tipp: Vermietet niemals eure Wohnung über Karneval!
7. Die bunten Hunde
Die bunten Hunde haben das Wort "Klüngel" quasi erfunden. Während alle anderen Jeck*innen schon in den frühen Morgenstunden vor den Kneipen stehen, schlagen sie irgendwann nach 11.11 Uhr auf und laufen selbstbewusst und zielsicher an der Schlange vorbei – natürlich müssen sie keinen Eintritt zahlen und das Kölsch geht auch aufs Haus. Frei nach dem Motto "Man kennt sich, man hilft sich" nutzen sie ihre Klüngel-Kontakte an Karneval aus – wäre ja auch dumm, wenn nicht. Also: Fleißig Kontakte knüpfen!
8. Die Kamelle-Jäger*innen
Rosenmontag ist ihre Zeit endlich gekommen: Die Kamelle-Jäger*innen stehen extra früh auf, um beim Zoch in der ersten Reihe zu stehen. Mit sechs Jutebeuteln ausgestattet, sind sie bereit, sich in den Kampf für jedes Strüßje und jede Kamelle zu begeben. Die Hardcore-Kamelle-Jäger*innen suchen sich übrigens irgendwann eine Wohnung an der Zugstrecke und halten nur noch ihre Regenschirme aus dem Fenster. Von ihrer Ausbeute zehren sie das ganze Jahr – klar!
9. Die Schnapsleichen
Es ist 9.30 Uhr, ihr seid auf dem Weg zum Karnevalsfrühstück mit Freund*innen und begegnet schon den ersten Schnapsleichen. Für die Ultra-Betrunken zählt an Karneval nur eins: SAUFEEEEN! Ihr großer Fehler ist es, dass sie zu früh zu viel trinken. Oftmals fangen sie schon einen Abend vorher an – kein Wunder also, dass sie um 9 Uhr schon einen Döner verhaften, wobei es nur die Hälfte in ihren Mund schafft. Wenn's "gut" läuft, torkeln sie eine halbe Stunde später verwirrt durch die Straßen. Wenn's schlecht läuft, bewegen sie sich nicht vom Fleck und der Döner findet wieder seinen Weg hinaus. Da hilft nur eins: Ab nach Huss – es bleiben ja noch ein paar Karnevalstage!
10. Die Girls-Clique
"Nicht ohne meine Mädels!", so lautet das Motto der Girlsclique an Karneval – und an allen anderen Tagen im Jahr. Was natürlich nicht fehlen darf, ist das Gruppenkostüm. Wochen – ja, vielleicht sogar Monate vorher – planen sie ihr Kostüm. Minimale Abwandlungen sind erlaubt, aber es soll schon jede*r erkennen, dass sie zusammengehören. Deshalb verkleiden sie sich gerne als M&M's, Minions oder Disney-Figuren. Leider kommen sie nicht wirklich zum Feiern, weil sie permanent damit beschäftigt sind, eine Freundin zu suchen.
11. Die Karnevalsmuffel
Zu guter Letzt kommt die schlimmste Fraktion: die Karnevalsmuffel! Auch sie gehören während der jecken Tage leider ins Kölner Stadtbild. Während alle Menschen feiern und Spaß haben, kassiert man von den Karnevalsverweiger*innen kritische und abfällige Blicke. Falls ihr euch angesprochen fühlen solltet: Warum macht ihr es euch und uns so schwer? Bleibt doch einfach zu Hause – schließlich gibt es mittlerweile für ALLES einen Lieferservice. Oder ihr verlasst einfach für eine Woche die Stadt – hmm, wie wärs?