Fahrrad-Anarchie in Köln: Habt ihr den Verstand verloren?

© Tobias Rademacher | Unsplash

Ich sag's euch: Die Fahrrad-Rowdys rauben mir den letzten Nerv. Im Kölner Fahrradverkehr herrscht Anarchie – dabei ist das Rad eigentlich ein tolles Fortbewegungsmittel. Schließlich kommt man auf dem Drahtesel schnell von A nach B, schont die Umwelt und tut auch noch etwas für die eigene Fitness. Im Auto hingegen knallt man Abgase in die Luft und bewegt sich keinen Millimeter. Das – große! – Problem sitzt allerdings auf dem Sattel: die Fahrradfahrer*innen selbst.

Der Fahrradverkehr in Köln: Harakiri pur!

Bei einem Großteil der Möchtegern-Jan-Ullrichs frage ich mich in aller verzweifelten Regelmäßigkeit: Habt ihr völlig den Verstand verloren? Da wird über Zebrastreifen und Gehwege gebrettert, an ausparkenden Autos ohne Rücksicht auf Verluste vorbeigeballert, es werden Ampeln und Verkehrsregeln ignoriert, Fußgänger*innen als Slalom-Pylonen missbraucht und, und, und. Harakiri pur. Und als Student an der Uni Köln habe ich einst, mit Mitte 20, über ein frühzeitiges Testament und die ein oder andere Lebensversicherung nachgedacht – der tägliche Weg zum Seminargebäude über den Albertus-Magnus-Platz glich nämlich einem Spießrutenlauf durch ein Fahrrad-Minenfeld.

Das Gefahrenbewusstsein? Mit dem ersten Tritt in die Pedale ausgeschaltet.

Das Schlimmste an der Sache: Viele Radfahrer*innen sind sich keiner Schuld bewusst. Ganz im Gegenteil – der eigene "Fahrstil" wird sogar noch bis aufs Blut verteidigt. Einem Auto die Vorfahrt genommen? Mir doch egal, ich fahre Rad, für mich gelten andere Regeln! Beinah eine Massenkarambolage verursacht? Pff, sollen die anderen doch aufpassen! Das Gefahrenbewusstsein? Mit dem ersten Tritt in die Pedale ausgeschaltet. Selbsternannte Göttinnen und Götter auf zwei Rädern quasi.

© Linus Schütz | Pixabay

Natürlich sind nicht alle Radfahrer*innen so. Verallgemeinerungen und Schubladen-Denken sind ohnehin immer Mist. Dennoch bleiben für das Verhalten der vielen Fahrrad-Rowdys eigentlich nur zwei Erklärungen: Es soll die Fahrrad-Anarchie ausgerufen werden – oder aber es hegen viele Fahrradfahrer*innen doch einen innigen Todeswunsch. Anders kann ich mir das rücksichtslose und riskante Fahrverhalten jedenfalls nicht erklären. Das ist schade, weil Fahrräder eigentlich ein ziemlich cooles Fortbewegungsmittel sind. Aber ohne Rücksicht aufeinander geht's halt leider nicht. Also liebe Radfahrer*innen: Verkehrsregeln gelten für alle!

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