Deftiges Kokoreç und veganer Döner bei Koko Cologne

© Wolfgang Schiffbauer

Meine erste Begegnung mit Kokoreç hatte ich in Çeşme, einem kleinen Hafenort in der Nähe von Izmir. Die türkische Spezialität gibt's da nämlich an jeder Straßenecke. Normalerweise gehöre ich ja zu den Allesfressern, aber bei Kokoreç habe ich lange gezögert. Der Grund: Die Hauptzutat ist Lammdarm. Ihr habt richtig gelesen: Darm. Aber eines Tages, nach dem ein oder anderen Bier und Rakı, nahm mich ein guter Freund an die Hand und sagte: Jetzt probierst du endlich mal Kokoreç! Gesagt, getan. Und tatsächlich klingt Lammdarm deutlich schlimmer als er schmeckt – und noch dazu ist so ein Sandwich auch das ideale Kateressen!

In Deutschland steht Kokoreç aber noch im Schatten von Döner und Co. – umso überraschter war ich, als ich kürzlich davon gelesen habe, dass es auch in Köln einen Laden gibt, der die Spezialität anbietet: das Koko Cologne! Kein Wunder also, dass wir den kleinen Laden auf der Zülpicher Straße direkt mal unter die Lupe genommen haben.

© Wolfgang Schiffbauer
© Wolfgang Schiffbauer

Von außen sieht das Koko Cologne wie ein klassischer Döner-Imbiss aus. Im Inneren erwartet euch dann aber eine gemütliche Atmosphäre im rustikalen Holz- und Backstein-Dekor. Tolga und Ibo, die das Koko Cologne im Juni 2022 eröffnet haben, setzen nicht nur auf traditionell türkische Rezepte, sondern fangen auch mit ihrer Einrichtung das Feeling von so manchem Imbiss in der Türkei ein. Nur der Blick auf das tiefblaue Agäische Meer fehlt, aber das bunte Treiben auf der Zülpicher Straße hat ja auch seinen Charme.

Kommen wir zum Wesentlichen: dem Essen! Für alle, denen Lammdarm dann doch eine Spur zu heftig ist, können wir an dieser Stelle Entwarnung geben. Im Koko Cologne gibt's nämlich nicht nur Kokoreç und andere Fleischgerichte wie Sucuk oder Köfte, sondern auch veganen Döner – und der hat uns aus den Socken gehauen! Der vegane Dönerfleischersatz kommt herrlich gewürzt daher, das Brot ist warm und knusprig, der Salat frisch und das vegane Tzatziki ein Gedicht. Als bekennende Döner-Fans können wir klipp und klar sagen, dass der vegane Döner im Koko Cologne dem Original unglaublich nah kommt – und dabei sogar deutlich fettfreier ist, denn der Fleischersatz kommt nicht etwa triefend vom Spieß, sondern wird auf dem Flattop auf den Punkt gegrillt.

© Wolfgang Schiffbauer
© Wolfgang Schiffbauer | Cosima Lorenz

Genauso überzeugend ist das Kokoreç, das ihr in zwei Variationen bestellen könnt. Entweder im Izmir-Stil ohne großes Chichi, nur mit dem gewürzten Fleisch im warmen Brot, oder nach Istanbuler Art mit gehackten Tomaten und Paprika. Gerade Kokoreç-Neulinge sollten erst mal zu Zweiterem greifen, da die zusätzlichen Zutaten den intensiven Geschmack des Fleischs etwas auffangen und abrunden.

Da ich Kokoreç bisher nur nach dem ein oder anderen alkoholischen Kaltgetränk gegessen habe, entscheiden wir uns in der Mittagspause auch für das Lammdarm-Sandwich à la Istanbul. Das Fleisch ist zart, würzig, aber nicht zu intensiv – man schmeckt die Frische der Zutaten auch hier. Zusammen mit dem Gemüse und einer leichten Schärfe ist das Kokoreç Istanbul ein wirklich leckeres Sandwich, vor dem Fleischesser*innen keine "Angst" haben müssen. Lammdarm hin, Lammdarm her. Wir wünschen einen guten Appetit – afiyet olsun!

© Wolfgang Schiffbauer

Die wichtigsten Facts zum Koko Cologne

Besonderheit: Im Koko Cologne gibt's traditionell türkisches Kokoreç – und das ist trotz der vielen türkischen Restaurants und Imbisse in Köln eine Seltenheit.

Unbedingt probieren: Der vegane Döner ist ein absolutes Highlight, aber auch das Kokoreç können wir sehr empfehlen.

Mit wem: mit Kolleg*innen in der Mittagspause oder mit Freund*innen nach einer durchzechten Nacht

Preise: Kokoreç ab 10 Euro, veganer Döner ab 3 Euro

Koko Cologne | Zülpicher Straße 39, 50674 Köln | Sonntag – Donnerstag: 11.30–0 Uhr, Freitag – Samstag: 11.30–2 Uhr | Mehr Info

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