Saisonale Crossover-Küche im Wartesaal am Dom
Noch vor etwa 100 Jahren warteten Reisende der ersten Klasse hier in exklusivem Ambiente auf ihren Zug. Dabei sind die hohen, stuckverzierten Decken, der edel gestaltetet Raum, die Glasfront mit Blick auf den Dom und vor allem das heutige kulinarische Angebot des Wartesaals am Dom viel zu schade, um bloß die Zeit bis zur Abfahrt zu übberücken.
Nur die Gestaltung der Räumlichkeiten – das Restaurant und ein großer Bankettsaal –, die zum Großteil im Originalzustand erhalten sind, erinnern noch an die vergangenen Tage. Willkommen sind im Wartesaal am Dom heute aber natürlich alle – ob Reisende*r oder nicht.
An den Wänden erinnern Zeichnungen und Fotos an den Bau des Kölner Bahnhofs und frühere Zeiten, doch kulinarisch blickt das Team des Wartesaals am Dom ganz klar nach vorne: Die Speisekarte bildet feine, saisonale Crossover-Küche ab. Als Vorspeise gibt es etwa japanische Kombu Dashi, eine Suppe aus Algen mit Udon-Nudeln und Pilzen, aber auch arabisch angehauchte Blumenkohltaler mit Datteln und Chili oder eine Tarte vom hausgebeizten Lachs. Hierbei porbiert sich das Team auch an der Fusionsküche und serviert Lachs auf einem leicht süßem Mürbeteig-Boden mit milder Kurkumacreme – funktioniert sehr gut.
Die Hauptspeisen sind traditionell gehalten, aber ebenfalls sehr fein zubereitet. Der gegrillte Pulpo ist auf den Punkt gegart und kommt auf leckerer, bissfester Fregola Sarda, die großzügig mit Miesmuschelfleisch gespickt ist. Die Ochsenbäckchen sind superzart und werden auf Kartoffel-Mousseline – eine cremigere Art Kartoffelpüree – und mit einem intensiven Merlotjus serviert.
Die Desserts sind neuinterpretierte Klassiker wie Baba au Rhum, kombiniert mit Rosmarin-Honig-Eis und Birnenkompott, oder zweierlei Sorbet aus Minze und Lillet. Die Speisen wechseln je nach Saison und können auch im Menü – drei oder fünf Gänge – bestellt werden.
Natürlich könnt ihr auch heute noch nur zum Warten auf euren nächsten Zug vorbeikommen – allerdings am besten mit der Absicht, etwas Gutes zu essen und mit genügend Zeit. Wer jedoch in Eile ist, kann bis zur Abfahrt auch nur ein paar leckere Drinks an der Bar nehmen und den beeindruckenden Saal beobachten, der glücklicherweise gut geschützt unter dem Sockelbereich des Bahnhofs so wunderschön erhalten geblieben ist.
Die wichtigsten Facts zum Wartesaal am Dom
Besonderheit: beeindruckendes Restaurant unterhalb des Kölner Hauptbahnhofs mit feiner, saisonaler Crossover-Küche
Unbedingt probieren: Kombu Dashi Suppe, Pulpo mit Fregola Sarda
Mit wem: allen, die Lust auf einen besonderen Ort in Köln zum Essen gehen haben
Preise: Vorspeisen zwischen 12,90 und 17,90 Euro, Suppen ab 7,90 Euro, Hauptspeisen zwischen 17,90 und 28,90 Euro, Desserts ab 7,90 Euro
Wartesaal am Dom | Johannisstraße 11, 50668 Köln | Mittwoch – Sonntag: 17–0.30 Uhr | Mehr Info