11 charmante Kinos, die ihr kennen solltet
Ach ja, das waren noch Zeiten – damals, in den 50er Jahren, als es in Köln noch fast 90 Kinos gab und sich internationale Stars wie Romy Schneider und Brigitte Bardot bei Premieren auf den roten Teppichen der Stadt tummelten. Damals, als sich auf den Ringen noch ein Kino ans andere reihte. Zurückholen lässt sich diese schillernde Ära des Kinos zwar nicht, aber ein bisschen in diesem Gefühl schwelgen – das geht schon. Und genau deswegen zeigen wir euch 11 Kinos, die diesen ganz besonderen Charme versprühen.
1 Independent-Filme im Off Broadway
Im Kwartier Latäng, mitten auf Kölns Studimeile, liegt das Off Broadway. Der erste Film flimmerte hier schon 1949 über die Leinwand. Damit ist das Kino älter als die meisten Besucher*innen hier. Zwei kleine Säle gibt es, gezeigt werden Independent-Filme. Beliebt ist das Kino bei Cineast*innen aber nicht nur wegen der außergewöhnlichen Filmauswahl, sondern auch aufgrund des hübschen Biergartens und der Tatsache, dass das Habibi direkt um die Ecke ist – schließlich sind Falafel der perfekte After-Movie-Snack.
2 Eine echte Institution: das Weisshaus Kino
In Sülz ist das Weisshaus Kino eine echte Institution. Kein Wunder – schließlich existiert es schon seit den 50ern. Anfangs hieß es noch Theater Weißhaus, bot Platz für Hunderte Kinobesucher*innen und wurde sogar erweitert. Doch auch an diesem Haus ging die Kinokrise nicht spurlos vorbei – das Kino musste zwischenzeitlich schließen und seit der Wiedereröffnung im Jahr 1976 ist nur noch das kleinere Studio übrig. Im heutigen Weisshaus Kino gibt es zwei Säle. Auf dem Programm stehen Produktionen aus aller Welt, wobei das Repertoire vom Mainstream-Film bis hin zu Arthouse, Low Budget, Previews und Kinderfilmen reicht. Donnerstags ist Kinotag, da könnt ihr Filme für acht Euro sehen, für alle unter 25 Jahren sind es sogar nur sechs Euro.
3 Odeon – Programmkino mit Charme
Die bewegte Geschichte des Odeon beginnt Mitte der 50er-Jahre. Boom, Krise, Schließung – all das hat das Südstadt-Kino schon miterlebt. Sogar Theater-Betrieb war es mal. Manche werden sich noch an die Zeit erinnern, als die kölsche Legende Trude Herr hier ihr "Theater im Vringsveedel" hatte. 1987 wurde das Theater schließlich von Kinobetreiber*innen übernommen, renoviert und als Odeon-Kino wiedereröffnet. Kinosäle gibt es seit 2008 zwei – einer mit 223 und einer mit 90 Plätzen. Im Café könnt ihr euch mit Getränken eindecken und im Sommer empfängt euch hier ein hübscher Biergarten im Hinterhof. Das Odeon ist ein klassisches Programmkino – ohne Popcorn, dafür aber mit viel Charme. Donnerstags ist übrigens Kinotag – da könnt ihr jeden Film für sechs Euro schauen. Und auch für die Sneak Preview zahlt ihr nur sechs Euro.
4 Originalversionen und Kinderprogramm im Metropolis
Cineasten weltweit denken bei "Metropolis" natürlich sofort an eines: den bedeutendsten deutschen Science-Fiction-Film aller Zeiten. Metropolis ist aber nicht nur ein Klassiker von Regisseur Fritz Lang – in Köln ist es auch ein Kino. Direkt am Ebertplatz liegt das Dreisaalkino mit Café. Gezeigt werden beispielsweise Filme in Originalsprache. Zudem ist das Metropolis wegen seines großen Kinderprogramms bei Familien und Schulen beliebt. Donnerstags könnt ihr hier schon für 5 Euro Filme gucken.
5 Blockbuster und Originalfassungen im Cinenova
Wer die Venloer Straße in Ehrenfeld entlang schlendert, wird kaum bemerken, dass unweit der Hauptschlagader des Veedels tatsächlich ein Kino versteckt liegt: das Cinenova. Es ist Kölns größtes Programmkino und wurde 1996 von der Familie Borck eröffnet. Die Filmauswahl ist zwar erlesen, umfasst aber eine bunte Auswahl vom Hollywoodstreifen bis hin zur Originalversion mit Untertiteln. Auch Previews und Liveübertragungen sind in dem Kino mit insgesamt drei Sälen zu sehen. Wenn ihr Geld sparen wollt, schaut ihr am besten donnerstags vorbei, denn dann ist Kinotag und die Tickets kosten nur sieben Euro. Toll für Frischluftfans: Im Sommer wird der Biergarten zum Open-Air-Kino umfunktioniert.
6 Luxus mit Retro-Charme im Residenz
Einen Kinobesuch der Extraklasse könnt ihr im Residenz erleben. Denn: Das Lichtspielhaus mit drei Sälen versprüht viel mehr als nur den Glanz der großen Kino-Ära der 50er- und 60er-Jahre. Hier sitzt ihr nämlich in Ledersesseln, habt besonders viel Beinfreiheit, werdet am Platz bedient und könnt euch den Abend mit Champagner und Snacks versüßen. Da überrascht es kaum, dass die Karten zu den teuersten Kinotickets der Stadt gehören. Zwischen 12 und 17 Euro kostet der Besuch. Das Programm reicht von Mainstream-Filmen bis hin zu alten Klassikern und Originalversion mit deutschen Untertiteln.
7 Radio ein, Film ab im Autokino Porz
Wer ein Oldschool-Kino-Erlebnis der besonderen Art haben will, sollte sich auf den Weg nach Porz machen. Denn wo morgens getrödelt wird, heißt es abends: Film ab! Genau – die Rede ist vom Autokino Porz. Hier flimmern die Filme über eine 15 Meter hohe und 36 Meter breite Leinwand. Sound und Kinosessel bringt ihr in Form eures Autos selber mit. Einfach das Radio auf die 90,5 MHz-Frequenz stellen und los geht's. Wer kein Radio hat, kann sich eines kostenlos an der Snackbar des Kinos leihen. Mit neun Euro pro Person kein supergünstiges Vergnügen, aber ein einzigartiges. Und: Wenn ihr euch dann doch lieber unterhalten statt Film gucken wollt, stört ihr im eigenen Auto immerhin nicht die anderen Kinogäste.
8 Große Auswahl im Filmpalast
Während des Kinobooms in den 50er- und 60er-Jahren gehörte der Filmpalast als größtes Kino Westdeutschlands zu jenen Häusern, in denen sich die Stars bei Premieren regelmäßig tummelten. Ab 2010 blieb das traditionsreiche Kino sechs Jahre geschlossen, bis es Ende 2016 nach aufwendiger Sanierung von der Cineplex-Gruppe neu eröffnet wurde. Heute trifft hier Alt auf Neu. Im großen Saal zum Beispiel, wo geschwungene Deckenelemente noch immer an den Originalzustand erinnern. Auch der Eingang mit seinen runden Leuchtröhren erinnert an vergangene Zeiten. Auf neuestem Stand hingegen ist die Technik. Insgesamt zählt der Filmpalast acht Säle, sodass die Filmauswahl entsprechend groß ist.
9 Filmpalette – Filmkunstkino mit Sternenhimmel
Wenn ihr Lust auf einen Kinobesuch habt, ist die Filmpalette im Eigelstein-Viertel immer eine gute Adresse. Schließlich gehört sie zu jenen Kinos mit ganz besonderem Charme. Obwohl das in den 50er-Jahren eröffnete Lichtspielhaus längst modernisiert und saniert wurde, erinnert hier vieles noch immer an vergangene Tage – die Wandbespannung im alten Saal ist da nur ein Beispiel. Ganz besonders ist der Sternenhimmel der Filmpalette – der sorgt bei vielen Zuschauer*innen nämlich schon vor Filmbeginn für Begeisterung. Das Kino verfügt über zwei Säle. Das Programm wechselt wöchentlich und reicht von internationalen Streifen bis hin zu Dokumentarfilmen, jungem deutschen Kino und seltenen Filmkunstschätzen.
10 Selbstbedienung im Rex am Ring
Das Rex am Ring ist ein Kölner Traditionskino. 1928 wurde es eröffnet – damals noch unter dem Namen „Lichtspiele des Westens“. 2014 dann die Schließung. Drei Jahre dauerte es, bis das Rex 2017 den Betrieb wieder aufnahm – modernisiert und mit neuer Technik ausgestattet. Heute gibt es hier sieben Säle und Snacks aus dem Selbstbedienungs-Bereich. Kino ohne großes Drumrum eben – dafür aber günstiger als viele Konkurrenten. Wer Schnäppchen liebt, geht am besten donnerstags ins Rex – dann ist Kino-Tag und Tickets sind mit 4,50 Euro besonders preiswert.
11 Lichtspiele Kalk – Stadtteilkino auf der Schäl Sick
Mit den Lichtspielen Kalk hat das rechtsrheinische Veedel seit Dezember 2017 ein eigenes Kino – es ist seit den 80er-Jahren das erste Kölner Stadtteilkino mit täglichem Programm auf der Schäl Sick. Da es nur einen Saal gibt, fokussiert sich das Lichtspielhaus auf Perlen des Films. So widmet sich die Filmreihe „something weird cinema“ der Kultur des Mitternachtskinos. Exploitation- und Trashfilme gehören genauso dazu wie Genrekino, Horrorschocker und Splattergranaten. Unter dem Label "Cinemania" werden zudem regelmäßig Repertoire-Filme gezeigt – vom Filmklassiker bis hin zu zeitgenössischen Produktionen. Kinotag ist hier der Dienstag. Tickets kosten dann sechs Euro, mit Kölnpass vier Euro.