11 Dinge, die ihr in Niehl machen könnt
Nein, der Bär steppt hier wahrlich nicht. Aber auch in Niehl, das im Schatten seiner großen Schwester Nippes liegt, gibt’s einiges zu entdecken. Sehr unterschiedliches, denn die zwölf Quadratkilometer könnten kaum kontrastreicher sein. Niehl war einst ein Fischerdorf und hat sich den dörflichen Charakter stellenweise bis heute erhalten. Doch das Areal an der Endhaltestelle der Linie 16 ist genauso von Industrie und Logistik geprägt. Aber auch, und das ist wohl das Wertvollste hier, vom Vater Rhein. Hier kann Grün geatmet und im Wasser geplantscht werden. Dazu ne gute Wurst oder ein schönes Stück Torte? Hier sind 11 Dinge, die du in Niehl immer machen kannst:
1 Urlaubsfeeling am Niehler Strand
Das Beste zuerst: Sommerurlaub kann man in Köln nicht nur an der Rodenkirchener Riviera spielen, nein, auch Niehl hat einen Strand. Ja, sogar einen richtigen Sandstrand. Leider ohne italienischen Eismann und Palmen, aber zum Chillaxen trotzdem einer der besten Orte Kölns. Der sandige Uferabschnitt mit seinen Buchten erstreckt sich über satte drei Kilometer und verbindet die Einfahrt des Hafenbeckens mit der Mülheimer Brücke.
2 Feinste Torten in der Konditorei Robl
Udo Robl hat sich mit 51 Jahren einen Traum erfüllt, sein Hobby zum Beruf gemacht und in der Sebastianstraße eine kleine aber wirklich feine Konditorei eröffnet. Gute Entscheidung, denn sein Laden wird als eine der besten Konditoreien Kölns gehandelt und Udo beliefert unter anderem die Rennbahn-Gastronomie. Alle Kuchen und Torten sind „frisch und von Hand zubereitet“ und tragen neben der klassischen Schwarzwälder Kirsch verheißungsvolle Namen wie Apfel-Streusel-Bombe und Erdbeerwölkchen. Die Massen stellt er nach eigener Rezeptur frisch her, ohne Konservierungsstoffe und nur mit natürlichen Aromazusätzen.
3 Idylle pur im Cranachwäldchen
Schon mal vom Vergnügungspark Tivoli gehört? Fast hätten wir in Köln ein Pendant zum Berliner Spreepark im Plänterwald. Aber eben nur fast: Wo man in der Hauptstadt auf Entdeckungstour gehen und die alten, stillgelegten Fahrgeschäfte bestaunen kann, erinnern im Cranachwäldchen leider nur noch Wegweiser daran, dass es hier einst rund ging. Heute vergnügt man sich hier anderweitig: Der Express weiß zu berichten, dass der idyllische Park mit seiner Rheinnähe heute ein beliebter FKK-Spot ist. Angezogen kann man hier spazieren gehen, grillen oder was man sonst noch so in Parks macht. Der Mischwald hat zwar wegen diverser Überschwemmungen an Artenreichtum eingebüßt, aber in den Wintermonaten sind auf den Wiesen häufiger Gänse zu sehen.
4 Das Niehler Dömchen bestaunen
Köln ist Dom, klar. Köln hat aber auch ein Dömchen und das steht – ihr ahnt es schon – in Niehl und nennt sich Niehler Dömchen. Alt St. Katharina gehört zu den 13 romanischen Kirchen in Köln und zählt somit zum bekanntesten Kulturgut unserer Stadt – viel haben wir ja nicht, also ruhig mal hin da. Apropos: Die alte Katharina war einst das einzige Gotteshaus weit und breit, sodass sogar Bewohner anderer Stadtteile zum Gottesdienst nach Niehl gepilgert sind.
5 Niehler Brauhaus – eine Institution im Veedel
Das Niehler Brauhaus ist eine echte Institution im Veedel – schließlich gehört das Haus zu den Gebäuden, die den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden haben. Heute ist das Brauhaus Hotel und Restaurant in einem. Auf der Speisekarte stehen vor allem kölsche Klassiker, seit eine Griechin das Haus übernommen hat, gehören aber auch Tapas zum Repertoire. Besonderes Schmuckstück ist der kleine Biergarten, dessen Tische im Sommer ganz idyllisch mit blau-weißen Tischdecken eingedeckt werden.
6 Deftiges und Kölsch im Gaffel im Linkewitz
Niehl hat ein Restaurant with a view! Die urige Echtholz-Terrasse des Gaffel im Linkewitz gibt den Blick auf die Rheinpromenaden frei. Nachteil: Wer draußen sitzt, kann sich seine Bestellung nicht von der Modelleisenbahn liefern lassen. Richtig gehört: Hier kann man sich sein Kölsch ranfahren lassen. Die Speisekarte – man ahnt es schon – spricht vor allem Freunde der deftigen Küche an, wobei die kölsche und die österreichische Küche hier eine Liaison eingehen. Dass das Brot hausgemacht ist und die Eier vom lokalen Bauern stammen, ahnt man eher nicht. Genauso überraschend: Mit satten 207 Jahren auf dem Buckel ist das Linkewitz eine der ältesten Kneipen Kölns. Übrigens mit hauseigenem Piano, das gerne gespielt werden darf.
7 Kreative Blumensträuße bei Mayflower Floristik
Tatjana Pokrass weiß, was sie tut. Kein Wunder, sie sagt von sich selbst, zum Inventar von Mayflower Floristik zu gehören. Seit mehr als 20 Jahren bestehend, ist der gemütliche Blumenladen eine Institution Niehls. Tatjana hat hier einst ihre Ausbildung absolviert und das Eckgeschäft vor fünf Jahren übernommen. Dass ihre kreativen Sträuße und Arrangements ihresgleichen suchen, könnte daran liegen, dass Tatjana „versucht, alles mit Gefühl zu machen“. Ihre Werkstücke sind künstlerisch wertvoll und das schnuckelige Lädchen ist geschmackvoll eingerichtet. Neben Blumen(arrangements) kann man hier auch hübsche Dekoartikel und sogar Folienballons kaufen.
8 ErKantine – Restaurant mit Hafenflair
Bitte festhalten, hier kommen die Breaking News: Köln hat ein Restaurant mit Hafenflair. Na gut, der Vergleich mit Hamburg hinkt natürlich, aber hey: Auch der Niehler Hafen ist ein Hafen und das Lokal ErKantine, Nachfolger des beliebten Speiselokals Atempause, hat eine Terrasse mit Rheinblick. Einen Sundowner kann man hier wegen der begrenzten Öffnungszeiten leider nicht trinken – dafür aber einen Sunupper in Form eines Kaffees. Die ErKantine öffnet ihre Pforten nämlich schon um sechs Uhr morgens, schließt sie allerdings um 18 Uhr auch wieder. Dazwischen gibt’s Frühstück und Mittagessen zu gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und ein Schnitzel, das über die Grenzen Niehls hinaus bekannt.
9 Second-Hand-Ware im Emmaus
So wie Ehrenfeld das Sozialkaufhaus Bürger für Obdachlose hat, gibt’s in Niehl Emmaus. Hier schlagen Second-Hand-Herzen höher: Auf 500 Quadratmetern tummelt sich hier fast alles, was das Herz begehrt: Möbel, Nippes, Haushaltsgegenstände, Bücher, Schalplatten, Klamotten und und und. Der Fundus ist lebendig, täglich kommen neue Teile – entweder Ausrangiertes von Spendern oder aus Wohnungsauflösungen. Die Preise sind fairer als fair und so schleppt man gerne mal viel mehr Klimbim aus Kölns größtem und ältestem gemeinnützigen Second-Hand-Markt als man mit Öffis oder Fahrrad nach Hause schaffen kann.
10 Regionales Fleisch in der Metzgerei Kremser
Vom Aussterben bedroht und in Niehl quietschlebendig: eine alteingesessene Metzgerei. Seit drei Generationen schon „beglückt“ Kremser seine Kunden mit regionalem Fleisch von ökologischen Züchtern und verwendet überlieferte Rezepturen zur hauseigenen Wurstherstellung. Dabei trifft hier Tradition in besonderer Weise auf Moderne: Das Fleisch kann online vorbestellt werden, Kremser bietet einen Groupondeal an und auf der Website gibt’s allerhand fleischliche Rezepte: für gebratene Rehkeule, Schoko-Chili-Gulasch oder auch den – Achtung – Cola-Braten.
11 Jugendstil-Fassaden im Drosselweg
Der größte Teil Niehls ist optisch nicht gerade charmant und selbst der alte Ortskern, das historische Fischerdorf, mutet nicht etwa pittoresk an. Doch einen Lichtblick gibt es: den Drosselweg. Wer hier Zuhause ist, war schon immer etwas Besseres – einst wollten die Bewohner nicht zu Niehl gehören, sodass der Drosselweg bis 1939 postalisch zu Weidenpesch zählte. Die Straße, die den Niehler Kirchweg mit der Niehler Straße verbindet, gehört zu den prachtvollsten in ganz Köln, schließlich reiht sich hier Villa an Villa. Einige von ihnen stehen mit ihren Jugendstil-Fassaden und Sprossenfenstern sogar unter Denkmalschutz, sodass ein Spaziergang lohnt.