Hidden Spots: 21 versteckte Orte in Köln, die eine Entdeckung wert sind
Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr Köln durchgespielt habt und jede Ecke der Stadt in- und auswendig kennt, ist dieser Artikel wie für euch gemacht. Denn wir sind uns sicher, dass es da den ein oder anderen Ort gibt, der bisher nicht auf eurer Kölner Bildfläche aufgetaucht ist. Deshalb haben wir für euch 21 versteckte Orte in Köln gesammelt, die eine Entdeckung wert sind.
1 Relikte der römischen Stadtmauer bestaunen
Nur einem Katzensprung vom Dom entfernt könnt ihr in die Geschichte Kölns eintauchen – und das sogar für umme. Im Parkhaus am Dom habt ihr von Ebene 1 aus nämlich einen perfekten Blick auf die Reste der antiken römischen Stadtmauer. Die war übrigens 2,40 Meter breit und 7,80 Meter hoch – dementsprechend beeindruckend sind also die Fundamente. Außerdem stoßt ihr hier auf einen Brunnen aus dem frühen Mittelalter. Schon verrückt, was man so in Kölner Parkhäusern entdeckt – und das ganz ohne Hinweis.
2 Civico – Pizza essen, während andere Bälle schlagen
So ganz zufällig verlaufen sich wohl nur die wenigsten ins Civico – schließlich ist das kleine italienische Restaurant eine Tennisclubgastronomie und liegt versteckt auf dem Gelände des Tennisclub Arnoldshöhe im Kölner Süden. Allerdings ist die Pizza hier so gut, dass inzwischen selbst Nicht-Sportler*innen das kleine Lokal ansteuern. Während andere zum Matchball ansetzen, könnt ihr auf der Terrasse des Civico köstliche neapolitanische Pizza mit hauchdünnem Boden und fluffig-dickem Rand genießen – aber auch Pasta, Antipasti-Platten, frittierte Pizza, Lasagne und Tiramisu bekommt ihr hier.
3 Kostenlose Führung durch Kölns Atombunker
In der U-Bahn-Station Kalk Post befindet sich ein Zugang zu einer ganz anderen Welt. Nein, kein 9 3/4-Quatsch wie bei Harry Potter, sondern eine Hinterlassenschaft des Kalten Krieges. Hinter einer unscheinbaren Tür verstecken sich tonnenschwere Tore aus Spezialstahl, die im Fall eines Atomkriegs vor radioaktivem Fallout schützen sollten. Jeden ersten Sonntag im Monat findet eine kostenlose Führung statt. Dann geht's rein in diese Bunkerwelt, in der 2400 Menschen Platz gehabt hätten. Es ist übrigens kalt da unten – also zieht euch warm an, wenn ihr an einer Führung teilnehmt!
4 Einen Ausflug zum Wiesenhaus machen
Am Rhein entlang zu spazieren, ist immer eine gute Idee. Wer das mit einem Ausflugsziel verbinden will, sollte sich das Wiesenhaus in Poll auf die To-do-Liste schreiben. In unmittelbarer Nähe zur Rodenkirchener Brücke locken hier eine wunderschöne Terrasse und eine große Liegewiese samt Liegestühlen. Das Café Uferglück versorgt euch mit kühlen Drinks und leckeren Kleinigkeiten wie (veganer) Bratwurst, Spareribs, Waffeln und mehr. Sollte euch nach Picknick am Rhein zumute sein, nehmt ihr am besten noch eine Decke mit – dann könnt ihr eure Wegzehrung direkt am Wasser verputzen.
5 Ode & Dyck: Verstecktes Vintage-Pardies
Wer Ode & Dyck nicht kennt, wird das gigantische Ehrenfelder Möbellager wahrscheinlich übersehen. Schließlich liegt es versteckt in einem Hinterhof an der Hospeltstraße und auch der Showroom ist bisher nur samstags und nach Vereinbarung geöffnet. Vorbeischauen lohnt sich allerdings. Schließlich trefft ihr hier auf eine riesige Halle einer ehemaligen Kölner Gullideckel-Gießerei, die prall gefüllt ist mit Designklassikern – vorrangig aus den 50er- und 60er-Jahren.
6 Tischtennis spielen auf dem Pauliplatz
Der Pauliplatz ist ein lauschiges Idyll mitten in Braunsfeld: Grün bewachsene Häuser, der historische Panbrunnen und ein mit Bäumen umrahmter Platz laden nicht nur zum Verweilen, sondern auch zu einem Tischtennis-Match ein. Auf dem Platz findet sich nämlich eine Platte, auf der ihr prima ein paar Bälle schlagen und danach die Sonne bei einem Getränk genießen könnt.
7 Minigolfanlage am Colonius – versteckt und zentral
Der Minigolfplatz am Colonius in Ehrenfeld ist ziemlich versteckt und von außen nicht einfach zu sehen. Mit etwas Suchen findet ihr ihn aber – direkt an der Zentralmoschee und nah an der Inneren Kanalstrasse liegt die Anlage in einem kleinen Waldstück. Die Bahnen sind schlicht gestaltet und haben individuellen Schwierigkeitsgrad. Einen Kiosk und viele Sitzmöglichkeiten gibt es auch.
8 Erdbeeren selber pflücken und naschen in Rath
Jedes Jahr zwischen Mitte Mai und Anfang Juni beginnt die Erdbeersaison. Und weil selbst gepflückte Erdbeeren von den Feldern aus der Umgebung viel besser schmecken als die importierte Ware aus dem Supermarkt, empfehlen wir euch einen kleinen Ausflug zum Rather Erdbeerfeld. Das könnt ihr mit der Linie 9 sogar entspannt mit den Öffis erreichen. Mit einem Körbchen bewaffnet kann das Sammeln auch schon losgehen. Und anschließend heißt es natürlich: jede Menge Erdbeeren inmitten der Natur naschen – herrlich! Übrigens: Das Gut Nesselrath hat auch noch ein zweites Erdbeerfeld in Leichlingen, wo ihr ebenfalls selber pflücken könnt.
9 Kastellsgäßchen: Ein versteckter Ort in der Altstadt
Bei der Altstadt denken viele wohl zuerst an große Menschenmassen: Touris, Hochzeitsgesellschaften, Karnevalist*innen und Junggesellenabschiede tummeln sich hier. Dass es auch versteckte ruhige Orte gibt, beweist das Kastellsgäßchen zwischen Rathaus und Rhein. Die schnuckelige Gasse führt euch zudem zu einem echten kölschen Wahrzeichen: dem Willi-Ostermann-Brunnen!
10 Romantik im Rosengarten
Versteckt im Kölner Norden, nahe der Haltestelle Reichensperger Platz, befindet sich eine der ursprünglich elf linksrheinisch angelegten Festungsanlagen Kölns, das Fort X. Die denkmalgeschützte Anlage allein ist schon Grund genug für einen Besuch, was viele aber nicht wissen: Auf dem Dach befindet sich ein versteckter Rosengarten, der nach seiner Rekonstruktion im Jahr 2013 auf einer Fläche von 98 Hektar etwa 2000 Rosen aus über 70 verschiedenen Sorten beherbergt. Fun Fact: Der Garten bildete die Vorlage für literarische Werke, etwa für Heinrich Bölls Gruppenbild mit Dame oder Mike Schwarz’ Köln-Krimi Fort X – Mord im Rosengarten.
11 Kunst und Kultur im Bunker K101
"Betreten auf eigene Gefahr! Kinder bitte an der Hand führen" steht auf der schweren roten Stahltür, hinter der sich der Hochbunker an der Körnerstraße in Ehrenfeld versteckt. Der Bunker diente im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker – die Zivilbevölkerung suchte hier in den letzten beiden Kriegsjahren Schutz vor Luftangriffen. Danach wurde er noch bis Mitte der 1950er-Jahre als Notunterkunft für Ausgebombte genutzt. Heute finden hier immer wieder spannende Ausstellungen und Kulturevents statt. Und auch von außen gibt es jede Menge Streetart zu entdecken.
12 Britisches Staatsgebiet betreten auf Südfriedhof
Wer hätte es gedacht, aber um britischen Boden zu betreten, müsst ihr Köln nicht verlassen. Der Commonwealth-Ehrenfriedhof auf dem Südfriedhof ist nämlich offiziell britisches Staatsgebiet. Hier sind vor allem Opfer der beiden Weltkriege – also gefallene Soldaten der Commonwealth-Staaten – und deren Angehörige begraben. Köln war von 1919 bis 1926 von britischen Truppen besetzt; der Ehrenfriedhof entstand im Jahr 1922. In seiner gärtnerischen Gestaltung ist der Commonwealth-Friedhof auf dem Kölner Südfriedhof weitestgehend identisch mit anderen britischen Soldatenfriedhöfen: Auch hier prägen einheitliche, weiße Grabplatten aus englischem Portlandsandstein, ein Hochkreuz an der Mittelachse sowie gepflegte, kurz geschnittene Rasenflächen das Gesamtbild.
13 Der Bauwagensiedlung in Zollstock einen Besuch abstatten
Definitiv einen Abstecher wert ist die Bauwagensiedlung am Kalscheurer Weg. Dafür muss man lediglich mit der Linie 12 bis zur Endstation (Zollstock Südfriedhof) fahren. Zwei Ecken weiter verbirgt sich die kleine Oase. Bunte Bauwägen, (frei herumlaufende) Pferde und verwilderte Gärten zeigen, wie schön und paradiesisch das unkonventionelle Leben sein kann. Aber auch neu errichtete Häuser und Schrebergärten finden hier, in Reih und Glied geordnet, ihren Platz – frei nach dem Motto "levve un levve losse". Gelegentlich lassen sich auf der Festkoppel der Siedlung auch Zirkusse oder Wandertheater nieder. Es lohnt sich also, hin und wieder mal vorbeizuschauen. Auch der Kalscheurer Weiher ist nur einen Katzensprung entfernt.
14 In die Unterwelt abtauchen im Kronleuchter-Saal
Für die wahrscheinlich außergewöhnlichste Konzert-Location Kölns müsst ihr in die Kanalisation abtauchen – oder genauer: in den Kronleuchter-Saal. Dieser prunkvolle Saal liegt nämlich tatsächlich unterirdisch und ist Teil des Kölner Abwassersystems. Weil die Kanalrohre für eine ganz besondere Akustik sorgen, ist der Kronleuchter-Saal schon seit Jahren immer wieder mal Schauplatz von Jazz- und Klassikkonzerten. Durch eine Hydraulikbodenklappe nahe der Kreuzung zwischen Theodor-Heuss-Ring und Clever Straße steigt ihr hinab in die Unterwelt. Wem ein ganzes Konzert zu viel des Guten ist, der kann auch einfach an einer kostenlosen Führung teilnehmen – die finden regelmäßig statt (soweit es keine Einschränkungen durch Corona gibt).
15 Künstler*innen über die Schulter schauen in der Wachsfabrik
Wer sehen will, was Kölner Künstler*innen in ihren Ateliers so treiben, der sollte in der Kölner Wachsfabrik an der Industriestraße 170 vorbeischauen. Auf dem ehemaligen Industriegelände sind nämlich Galerien und Werkstätten beheimatet, die an jedem ersten Sonntag im Monat ihre Türen für Besucher*innen öffnen. Wer nicht so lange warten will oder sowieso am liebsten selbst kreativ ist, der kann in der Wachsfabrik auch Workshops und Kurse belegen. Und wenn ihr schon mal da seid, dann legt ihr im kleinen Wachsfabrik-Café am besten auch noch eine Kaffeepause ein.
16 Beeindruckende Aussicht vom Herkulesberg
Ja, das eigentlich so flache Köln hat tatsächlich grüne Hügel zu bieten. Den Herkulesberg an der Inneren Kanalstraße zum Beispiel. Entstanden ist das 25 Meter hohe Berglein nicht etwa natürlich, sondern es handelt sich um einen der sogenannten Trümmerberge des Zweiten Weltkriegs. Die Überreste des Kriegs wurden damals aufgeschüttet und in künstlich angelegte Hügel verwandelt, was dem Herkulesberg im Übrigen den Spitznamen "Mont Klamotte" eingebracht hat – weil darunter eben alle möglichen Klamotten begraben sind. Oben angekommen, trefft ihr unter anderem auf eine Fußgängerbrücke aus blauem Stahl, von der aus ihr einen erstklassigen Blick auf die darunter liegende kölsche Skyline habt. Das Beste: Selbst den Dom kann man hier aus der Ferne erblicken.
17 Weißwurst-Frühstück und Brezen im Alpenbiergarten
Ein Stück Bayern am Rhein – das findet ihr im Alpenbiergarten "Auf Schelling" am Heinrich-Lübke-Ufer. Etwas versteckt neben einer Tennisanlage liegt der kuriose, aber doch urig-gemütliche Biergarten, der statt Halver Hahn und Kölsch lieber Brezen und Hirter Märzenbier serviert – stilecht aus dem Steinkrug versteht sich. Sonn- und feiertags wird gebruncht, wie man es sonst nur aus Bayern kennt: Ab 12 Uhr gibt es Weißwürste mit Brezen. Außerdem stehen bayrischer Leberkäse, Obazda, Pinsa und Spanferkel vom Holzkohlegrill auf der Karte. Genießen könnt ihr all das ganz entspannt im Schatten der Bäume und Sonnenschirme. Da der Alpenbiergarten noch nicht so bekannt ist wie die meisten anderen Biergärten in Köln, geht es hier mitunter selbst am Wochenende herrlich entspannt zu. Ein echter Geheimtipp!
18 Versteckte Biergarten-Oase – die Kletterrose in Sülz
Es gibt sie nur noch selten – diese versteckten Orte, die viel zu schön sind, um "nur" ein Geheimtipp zu bleiben. Einer davon ist der Biergarten Kletterrose in Sülz. Umringt von der gleichnamigen Kleingartenanlage und neben dem wunderschönen Beethovenpark ist dieser Biergarten der perfekte Ort für eine Pause im Grünen. Hier ist es so idyllisch, kaum zu glauben, dass das noch zum trubeligen Köln gehört. Neben Biergarten-Klassikern wie Currywurst mit Pommes oder verschiedenen Flammkuchen gibt's auch tolle Veggie-Optionen wie ein Blumenkohl-Schnitzel oder einen Veggie-Burger. Jeden Montag ist übrigens Pfannkuchen-Tag, mittwochs gibt's Reibekuchen und am Freitag frischen Fisch.
19 SonnenscheinEtage: Stadtstrand auf dem Parkdeck
Auf der SonnenscheinEtage ist man in der 14. Etage des Kaufhofs der Sonne tatsächlich ziemlich nah. Unter Palmen und auf feinstem Kies lässt es sich ganz wunderbar entspannen. Man könnte meinen, man wäre in einer Beachbar in der Südsee gelandet – wäre da nicht dieser atemberaubende Domblick. Auf Sonnenliegen und in Strandkörben könnt ihr Köln direkt von zwei Etagen aus von oben bestaunen, kühle Drinks einnehmen und quasi Urlaub in der Kölner Innenstadt machen.
20 Teatime im Daisys in Zündorf
Wer Daisys Tearoom & Garden betritt, fühlt sich direkt in einen britischen Tearoom versetzt. Samtsofas, Zierdeckchen und Zucker in verschnörkeltem Blümchen-Porzellan lassen alles very british wirken. Bis 13 Uhr gibt es leckeres Frühstück, aber natürlich wird hier auch der Afternoon Tea zelebriert, der aus einem Häppchen mit Lachs und Salatgurke, einem frisch gebackenen Scone, Erdbeermarmelade, "clotted cream" und kleinen Küchlein besteht. Dazu wird ein Kännchen Tee serviert. Bei schönem Wetter könnt ihr all das nicht nur im Tearoom, sondern auch im Garden genießen.
21 Schrotty – wenn ein Schrottplatz zum Club wird
Der Schrotty ist die richtige Party-Location für alle, die gerne an außergewöhnlichen Orten durch die Nacht tanzen. Gefeiert wird hier nämlich tatsächlich auf dem Gelände eines Schrottplatzes im Bickendorfer Industriegebiet. Zwischen Containern, alten Autositzen und hängenden Limousinen könnt ihr hier feuchtfröhliche Nächte erleben. Neben dem überdachten Außenbereich gibt es auch zwei Hallen – getanzt wird also egal bei welchem Wetter, meist zu elektronischer Musik, manchmal stehen aber auch andere Events auf dem Programm.