Flaniervergnügen: Ein Spaziergang durch die Südstadt

Oh wie schön ist das Leben in der Südstadt! Das ist nicht nur denen bewusst, die in dem hübschen Veedel direkt am Rhein leben, sondern auch all denen, die in der Südstadt hin und wieder auf Stippvisite unterwegs sind. Genau deshalb nehmen wir euch heute mit in den Süden zum Flanieren . Ganz gleich, ob ihr Veedelsbewohner*in oder -besucher*in seid – bei dieser kleine Südstadtrunde ist für jede*n was dabei. Einzige Voraussetzung: Ihr spaziert gerne – aber wer tut das in Zeiten wie diesen eigentlich nicht? Also, auf in die Südstadt!

Obacht: Aufgrund von Corona wechseln die Öffnungszeiten gerade häufig, schaut vorher am besten auf den jeweiligen Websites und Social Media Kanälen nach. Und eh klar: Maske nicht vergessen und Abstand halten und die aktuellen Kontaktbeschränkungen und Maßnahmen beachten. Merci!

1. STOPP: BAGEL-BRUNCH

Wir starten das Flaniervergnügen natürlich im Epi-Zentrum der Südstadt: am Chlodwigplatz. Direkt ums Eck – am Karolingerring – wartet nämlich ein leckeres Frühstück to go auf euch.

© Nicola Dreksler

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Frühstücken in der Leuchte Kaffeebar

Vom Sweet Breakfast über das Vollwert- bis hin zum veganen Frühstück gibt es in der Leuchte Kaffeebar in der Südstadt alles, was es für einen leckeren Start in den Tag braucht. Auch hausgemachtes Granola, Bagel und Stullen bekommt ihr hier. Langschläfer*innen dürfen sich freuen, denn Frühstück wird unter der Woche bis 18 Uhr serviert, am Wochenende bis 17 Uhr.

Aktuell hat die Leuchte unter der Woche ab 9 Uhr und am Wochenende ab 10 Uhr geöffnet.

Nach dem kleinen Abstecher am Karolingerring geht's jetzt an ein ruhigeres Örtchen, wo ihr ganz entspannt euer Frühstück to go genießen könnt. Wie gut, dass der Volksgarten nur einen Katzensprung entfernt liegt. Über die Metzer Straße gelangt ihr zur Volksgartenstraße. Von dort aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Eingang des Parks.

2. Stopp: Durch den Volksgarten schlendern

© Christin Otto

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Der Alleskönner: Volksgarten

Der Volksgarten ist unter den Kölner Parks der Entertainer schlechthin. Wer Angst hat, dass im Park Langeweile aufkommt, ist hier richtig: Gleich mehrere Tischtennisplatten, Slacklinepfosten, ein Biergarten, Spielplatz und Tretbootverleih sorgen für Unterhaltung pur. Im Frühjahr und Sommer lassen sich im Volksgarten große Geburtstagsrunden – samt Wimpelketten, Decken, Tischen und Ballons – nieder, um hier zu grillen, zu trinken und zu feiern. Wer ein größeres Event plant, kann natürlich auch die Orangerie im Volksgarten mieten.

Nach einer großen Runde im Park geht unsere Tour weiter entlang der Volksgartenstraße, an der einige der schönsten Häuser Kölns stehen. Ihr lauft weiter gen Süden, bis ihr auf die Merowingerstraße Ecke Rolandstraße stoßt.

3. Stopp: Nach neuen Büchern stöbern

© Nicola Dreksler

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Kostenloses Lesevergnügen: Der Bücherschrank in der Südstadt

Ihr habt euer Bücherregal ausgemistet und wisst nicht, wohin mit den Büchern? Ab in den Bücherschrank! Aussortierte Bücher finden in ganz Köln in den aufgestellten wetterfesten Bücherschränken ihren Platz. Und genauso funktioniert's auch andersrum: Falls ihr auf der Suche nach einem neuen Buch seid, durchstöbert doch erstmal den Bücherschrank. In unmittelbarer Nähe des Bücherschranks an der Merowingerstraße Ecke Rolandstraße befinden sich zahlreiche Bänke, auf denen ihr euch niederlassen und in euer Buch abtauchen könnt.

Mit einem neuen Buch im Gepäck geht es weiter über die Merowingerstraße. Auch wenn die vielen schönen Läden momentan geschlossen haben, lohnt es sich über die schöne Straße zu schlendern und die hübschen Schaufenster zu begutachten. Unser nächster Halt ist der Eier- und Käse König am Anfang der Merowingerstraße.

4. Stopp: Mit Käse eindecken

© Christin Otto

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Königlich einkaufen beim Eier und Käse König in der Südstadt

Fast könnte man ihn übersehen – den winzigen Laden vom Eier und Käse König an der Merowingerstraße. Kein Wunder, schließlich ist das Verkaufsfenster kleiner als bei manchem Büdchen. Trotzdem stehen die Leute hier Schlange. Der Grund: Im Herzen der Südstadt bietet der selbsternannte Eier und Käse König seinen Kunden über 100 verschiedene Sorten Weichkäse, Hartkäse, Frischkäse aus Ziegen-, Schafs- und Kuhmilch an, wobei die meisten Sorten aus Frankreich stammen. Und wie der Name schon verrät, gibt es auch noch Eier – und die kommen von einem kleinen Bauernhof aus dem Oberbergischen. Königlich!

Weiter geht unsere kleine Entdeckungstour. Als nächstes überquert ihr die Bahngleise und flaniert über den Chlodwigplatz – Ziel ist nämlich die imposante Severinstorburg.

5. Stopp: Ein Hauch Geschichte

© Tim Horsch

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Severinstorburg: Einst Stadttor und Sitz der Hitler-Jugend

Sie ist so alt wie der Kölner Dom und etwa 1500 Meter Luftlinie von ihm entfernt: die Severinstorburg – oder "Vringspooz", wie die Ur-Kölner*innen auch gerne mal sagen. Gebaut wurde die Severinstorburg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Als Stadttor, das über Jahrhunderte hinweg jeder passieren musste, der Köln von Süden her betreten wollte, hat sie schon so einiges erlebt. Sie sicherte die wichtige Straße nach Bonn und galt als bedeutender strategischer Standpunkt, denn die Torburg schützte auch mehrere Klöster. Bis heute ist hier noch gut zu erkennen, dass das Tor einst Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war – denn es sind noch mehrere Meter davon erhalten. Funktionen hatte die Torburg über die Jahre so einige. 1881 beherbergte sie ein Naturkundemuseum, das später in ein Hygienemuseum umgewandelt wurde. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Turm von der Kölner Hitler-Jugend genutzt und 1979 in ein Bürgerzentrum umgebaut. Heute geben sich hier viele Brautpaare das Ja-Wort.

Dat Hätz des Veedels schlägt im Severinsviertel, das hinter der Severinstorburg beginnt. An der Severinstraße reihen sich kleine Läden, Cafés und Restaurants aneinander – hier bekommt man alles, was man fürs tägliche Leben benötigt. Jetzt gerade braucht ihr wohl am ehesten ein leckeres Heißgetränk to go. Zeit für einen Kaffee aus dem Hause Van Dyck.

6. Stopp: Kaffee-Päuschen

© Christin Otto

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Stylishe Kaffeeoase – Van Dyck in der Südstadt

Aller guten Dinge sind drei – das haben sich wohl auch die Macher*innen des Van Dyck gedacht, als sie ihre inzwischen dritte Filiale in Köln eröffnet haben. Genau die findet ihr an der Severinstraße in der Südstadt und wenn man sich den Laden so anschaut, dann ist es wohl auch die stylishste Kaffeeoase unter den dreien. Clean Chic wird hier groß geschrieben. Wie in den anderen Filialen auch, gibt es Van Dyck Kaffee in allen Variationen; wie immer aus fair gehandelten Bio-Bohnen.

Van Dyck hat aktuell montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Euren Kaffee könnt ihr gemütlich am Severinskirchplatz trinken und dabei das bunte Treiben beobachten. Unser nächster Stopp ist ein ganz besonderer: der Weinladen Südstadt. In Zeiten von Corona haben wir gelernt, dass es Sinn macht, den ein oder anderen guten Tropfen zu hamstern – also nichts wie hin! Hinter dem Severinskirchplatz biegt ihr rechts Im Ferkulum ein. In der schnuckeligen Straße ist der Weinladen zu Hause.

7. Stopp: Den Weinvorrat aufstocken

© Weinladen Südstadt

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Edle Tröpfchen im Weinladen Südstadt

Ihr wollt ein paar edle Tröpfchen für zu Hause? Der Weinladen Südstadt bietet seine Weine auch im Außer-Haus-Verkauf an. Falls ihr nicht selbst vorbeischauen wollt, könnt ihr auch online verschiedene Weine und Weinpakete bestellen. Kleiner Tipp, falls ihr eher "Team Bier" seid: Nur einen Katzensprung vom Weinladen entfernt liegt das Bierlager an der Bonner Straße – dort gibt es jede Menge tolle Flaschen für Liebhaber*innen von Hopfen und Malz.

Der Weinladen Südstadt ist momentan dienstags, mittwochs und freitags ab 14 Uhr und samstags ab 12 Uhr für euch da. 

Nach dem Wein ist vor dem Rhein. Genau deshalb geht's jetzt die Straße zurück, bis ihr die Corneliusstraße kreuzt. Anschließend biegt ihr links in die Annostraße und dann die nächste Straße rechts in die Dreikönigenstraße ein. Vorbei am Trude-Herr-Park und am Bürgerhaus Stollwerck steuert ihr direkt auf den Rheinauhafen und die Kranhäuser zu. Am Rhein könnt ihr nicht nur Kraft tanken, sondern auch die Skater*innen am Kap beobachten. Dafür lauft ihr den Rhein weiter Richtung Süden entlang.

8. Stopp: Ab an den Rhein

© Christin Otto

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Skater*innen beobachten am KAP

Am Skatepark Kap686 lässt sich das kölsche Großstadtleben von seiner schönsten Seite genießen. Hier könnt ihr aufs Board steigen oder andere Skater*innen beobachten – und das direkt am Rhein. Auch das Beachvolleyballfeld direkt daneben ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt. Wenn dann noch die Sonne im Zenit steht und dem Park unter der Südbrücke einen goldenen Anstrich verpasst, könnte man meinen, man sei in Kalifornien und nicht in Köln. Wie war das noch mal mit Köllefornia? Drinks und Food dürfen natürlich auch nicht fehlen – und dank des Johann Schäfer Rheinbiegarten ist auch dafür gesorgt. Kölsches dolce vita, wie wir es lieben!

Schräg gegenüber vom Kap liegt ein weiterer toller Park: der Friedenspark. Oberhalb der "Schrägen Wiesen" versammeln sich normalerweise Jung und Alt zum Boule spielen – herrlich.

9. Stopp: Ruheoase im Friedenspark

© Nicola Dreksler

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Die Seele baumeln lassen im Friedenspark

Der Friedenspark ist nicht nur Heimat zahlreicher Events wie dem "Trödel unterm Baui" oder dem Edelweißpiratenfest, sondern auch ein wunderbarer Ort, an dem ihr mal die Seele baumeln lassen könnt. Hier, direkt am Aggripinaufer in der Südstadt, trefft ihr auf grün umrankte Ruinen und alte Festungsmauern, verwinkelte Wege und jede Menge Natur. Fast ein bisschen magisch ist es hier. Ein echter Hingucker sind auch die Osterglocken, die hier im Frühjahr blühen. Und während sich der Nachwuchs auf dem Abenteuer-Spielplatz am Baui austobt, könnt ihr auf einer abgelegenen Bank die Ruhe genießen. Herrlich!

Nach dem Marsch, den ihr mittlerweile zurückgelegt habt, ist es Zeit für eine Stärkung. Pizza wie in Bella Italia bekommt ihr bei Nennillo. Also raus aus dem Park – über die Titusstraße gelangt ihr an einen weiteren Kultort in der Südstadt: das Eierplätzchen. Dort biegt ihr in die Mainzer Straße, überquert den Ubierring und biegt links ab in den Severinswall.

10. Stopp: Pizza auf die Hand

© Nicola Dreksler

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Pizza wie in Neapel in der Antica Pizzeria Nennillo

Wer auf neapolitanische Pizza – mit fluffig dickem Rand und dünnem Boden – steht, für den ist das Nennillo in der Südstadt der Place-to-be. Der kleine Laden am Severinswall arbeitet mit besten Zutaten und die kommen allesamt direkt aus Bella Italia, außer dem Gemüse natürlich – das kommt aus der Region, der Nachhaltigkeit zuliebe. Von einer klassischen Margherita bis hin zur üppig belegten Südstadt-Pizza bekommt ihr hier verschiedenste Varianten. Wir schwören – wie viele Veganer*innen auch – auf die "Quattro Vegani". Die vegane Pizza mit Tomaten, roter Ofenpaprika, Baby-Artischocken, Baby-Mangold, Mandelparmesan und Cashew-Ricotta wird bei über 500 Grad im eigens in Italien angefertigten Ofen gebacken. Einfach nur lecker!

Nennillo versorgt euch täglich von 11 bis 23 Uhr mit leckerer Pizza.

Und weil sich eine Pizza sich nicht so wirklich gut im Gehen essen lässt, empfehlen wir euch, den Severinswall weiter hochzulaufen und links in die Alteburger Straße einzubiegen. Hier gibt es ein paar lauschige Bänke, die sich perfekt für euer Pizza-Päuschen eignen. Bock auf ein kleines Andenken ans Flaniervergnügen in der Südstadt? Dann noch schnell zu Blumen van Doorne am Chlodwigplatz.

11. STOPP: FLORALE FREUDEN ALS ANDENKEN

© Nicola Dreksler

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Topfpflanzen und Sträuße bei Blumen van Doorne

Egal, ob ihr nun Balkonpflanzen, fertig gebundene Sträuße oder doch nur ein paar einzelne frische Schnittblumen sucht – bei Blumen van Doorne in der Südstadt werdet ihr bestimmt fündig. Der kleine Eckladen am Chlodwigplatz ist vor allem beliebt wegen seiner freundlichen Beratung, hinzukommt, dass die Preise fair sind. Das Schöne: Trotz der Tatsache, dass viele Geschäfte während der Coronakrise geschlossen sind, ist van Doorne weiterhin zu den gewohnten Öffnungszeiten für euch da, sodass ihr euch hier eure Prise Frühling für zu Hause besorgen könnt.

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