Köln hakt nach: Woher kommen all die grünen Papageien in Köln?

In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!

© Pixabay

Wenn es in Köln aus den Bäumen mal wieder besonders laut krächzt und kreischt, dann sitzt dort mit hoher Wahrscheinlichkeit das bunteste Federvieh der Stadt: der grüne Halsbandsittich.

Man muss kein Genie sein, um zu ahnen, dass diese farbenfrohe Papageienart keine heimische Vogelart ist. Bleibt also die Frage: Woher kommen die Exoten und warum gibt es in Köln so viele von ihnen?

Bis zu 3000 Halsbandsittiche in Köln

Wie genau es die Halsbandsittiche, die eigentlich aus den Savannen in Asien und Afrika kommen, nach Köln geschafft haben, lässt sich heute nur noch vermuten. Es wird aber davon ausgegangen, dass die ersten Exemplare in den 60er-Jahren in Köln von privaten Besitzer*innen freigelassen wurden. Damals wurden sie erstmals im Stadtgebiet gesichtet – sie brüteten und vermehrten sich prächtig.

Laut Nabu gibt es inzwischen Tausende der bunten Vögel in unserer Stadt. Die Zahl schwankt zwischen 2300 und 3000 Tieren. Fun Fact: Die Kölner Sittiche schlafen ungern alleine und suchen sich wechselnde Schlaforte, wo sie gemeinsam nächtigen – im Sommer 2021 lag dieser zentrale Schlafbaum laut Nabu hinter dem Maritim Hotel am Heumarkt.

Wer die Vögel beobachten will, kann aber auch einfach in den Stadtgarten gehen – dort brüten sie nämlich gerne. Zu sehen sind die Halsbandsittiche in Köln übrigens ganzjährig, da sie dank des reichhaltigen Futterangebots in der Stadt überwintern können.

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Kölner Familienvater greift zur Böllerschussanlage

Während sich die asiatischen Halsbandsittiche mit den heimischen Vögeln kaum in die Quere kommen, haben sie in Köln inzwischen eine andere, ebenfalls exotische Konkurrenz: die großen Alexandersittiche. Die sehen fast genauso aus, sind aber deutlich größer. Das Problem: Der "große Bruder" hat ähnliche Vorlieben bei der Futter- und Nistplatzwahl, sodass er die kleineren Exoten teilweise aus ihren angestammten Brutkolonien verdrängt.

Noch rabiater ist aber schon ein Kölner vorgegangen, der sich vom Lärm und Dreck der Vögel gestört fühlte: Vor ein paar Jahren rückte ein Kölner Familienvater den Tierchen mit einer Böllerschussanlage zu Leibe. Hoffen wir mal, dass das eine seltene Ausnahme bleibt. Generell ist das Vertreiben der Tiere zwar erlaubt, aber der Nabu setzt sich schon seit geraumer Zeit gegen das sogenannte "Vergrämen" ein, da es die Vögel enorm unter Stress setzt.

Einen sehenswerten Beitrag zu den Halsbandsittichen in Köln und dem Rheinland hat Quarks vor ein paar Jahren veröffentlicht:

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